Samstag, 3. November 2012

Die Höhle von Lenaux (Text)

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Die Höhle von Lenaux

Meine Damen und Herren, wir begrüßen Sie zur Führung durch die berühmte Höhle von Lenaux.

Hier finden Sie einzigartige Höhlenmalereien, Fossilien und Reste früherer Kulturen.

Bitte folgen Sie uns!


Wir betreten nun die Höhle.
Jetzt müssen wir uns durch diesen Spalt zwängen. Hier befindet sich ein Erdwall, gehen Sie bitte vorsichtig. Danke!

Man kann sich einmal fragen: Warum wurde überhaupt auf Höhlenwände gemalt?

Die Menschen haben ihre Erlebnisse, ihre Träume und Wünsche zu Bildern gemacht. Vielleicht glaubten sie, dass die unterirdische Höhlenwelt näher an den Geistern und Göttern und den Seelen ihrer Verstorbenen ist, mit denen sie Verbindung halten wollten.


Sie sehen hier die Nische der Pferde.

Für den Menschen war das Pferd zuerst Jagdbeute. Vor etwa 6000 Jahren begannen die Menschen jedoch, auf Pferden zu reiten und sie als Zugtiere einzusetzen.

Lassen wir nun die Bilder sprechen:


Hi, ich bin froh, dass Sie gekommen sind, und wie Sie sehen, dass hier die Urzeit ist und dass hier sehr viele Urzeitbilder von den Tieren sind. Aber hier ist ein besonderes Pferd und das Pferd heißt Maria. Es ist ein besonderes Pferd und es ist anders als die anderen Pferde und wenn sie froh ist, dann macht sie ein Geräusch und sie isst Gras und manchmal isst sie Blätter von dem Baum und Danke, dass Sie zugehört haben – vielen Dank!



Sein Name ist Tonggong. Er ist nicht gefährlich und er kann sehr hoch springen. Seine Nahrung ist Gras. Er kann auch schwimmen, wenn das Wasser nicht zu tief ist. Wenn er angegriffen wird, rennt er so schnell wie möglich weg.
Die Geschichte von Tonggong:
Vor etwa 2 Millionen Jahren kam ein ähnlicher Fisch aus einem See raus und er konnte atmen, aber später kamen Beine und er wurde größer. Jetzt wurde ein Tonggong erschaffen, und es wurden immer mehr.


Das Pferd der Steinzeit
Dieses Pferd ist kein normales Pferd, denn dieses Pferd ist ein besonderes Pferd. Es war einmal in Frankreich und dann hat es sich gedacht: „Wieso geh ich nicht mal nach Italien, dann nach Ungarn, dann nach Polen, dann nach Deutschland, dann wieder zurück nach Frankreich.“ Dann hat es gemacht, was es sich befohlen hat und ist nach Italien, nach Ungarn, nach Polen und nach Deutschland gelaufen und wieder zurück nach Frankreich. Er war sehr froh über seine Leistung und hat gedacht: „Na, das war sehr schön für mich!“ Und es war so erschöpft, dass es dann gestorben ist und wir sind froh, dass wir noch dieses Bild haben, ja, und das ist eben ein sehr besonderes Pferd und heißt: Das Pferd der Steinzeit.




Schauen Sie bitte einmal nach unten: Sie finden hier Fossilien von Reptilien, Brückenechsen und anderen Echsen, die vor 300 Millionen Jahren in der Zeit des Perm lebten. Sie waren die Vorläufer der Dinosaurier und später auch der Säugetiere. Die Zahl ihrer Handknochen ist die gleiche wie beim Menschen. Sie dürfen sie gern einmal anfassen.





Wenden wir uns nun um: Hier sehen Sie die Abbildung eines steinzeitlichen Stiers, eines Auerochsen. Er war ein begehrtes Jagdtier, aber die Jagd auf ihn war gefährlich.

Vor 6000 Jahren wurde der Auerochse gezähmt. Wenn Sie heute einer Kuh in die Augen sehen, schauen Sie ein wenig auch den Auerochsen an, denn unsere heutigen Rinder stammen von ihm ab.

Lassen wir nun sein Bild sprechen:


Der Auerochse
Das ist ein Auerochse mit einem großen Horn, das sehr groß ist und stark. Er hat sein anderes Horn beim Kampf verloren. Und er ist in einer großen Herde. Die Höhlenmenschen haben Angst vor ihm. Sie versuchen, ihn zu jagen, aber sie schaffen es nicht. Sie wollen ihn jagen, weil er viel Fleisch und Fell hat. Die Hörner wollen sie, weil sie sie als Waffe gegen andere Tiere benutzen.



Wir schauen jetzt nach dem Höhlenbären. Er hatte eine Länge von 3 Metern und ein Gewicht von einer Tonne und starb wohl vor 27 000 Jahren aus. In den Eiszeiten fand er nicht mehr genug Nahrung. Seine Vettern Braunbär und Eisbär überlebten bis heute.
Nun spricht der Höhlenbär aus ferner Zeit zu uns:




Der Bär
Dieses Tier ist ein Bär. Der Bär kommt aus der Steinzeit. Er sucht nach Nahrung, er findet nichts. Dann hat er eine Idee: Er geht an den Fluss und versucht, sich ein paar Fische zu fangen. Kaum ist er im Wasser, hat er schon den ersten Fisch im Maul, aber dieser kleine Fisch hat ihn nicht satt gemacht. Er fischt weiter und hat schon den nächsten und dann noch einen riesigen Fisch! Der hat ihm geschmeckt! Danach geht er wieder nach Hause in seine Höhle und schläft.


Der Bär
Mein Tier ist ein Bär. Es lebt in Reinickendorf und sein Name ist Peter, aber alle nennen ihn „Dickerchen“, weil er richtig klein ist und dick.
Und Dickerchen hat eine Freundin, aber die Freundin ist groß und dünn und sie heißt Antonia. Er liebt sie, aber sie können sich nicht so oft sehen, weil Antonia in Kölln wohnt.





Kommen wir zum Wollhaarnashorn. Das Wollnashorn Coelodonta antiquitatis bevölkerte die Steppen von Westeuropa bis Ostasien während der Eiszeiten. Diese Art lebte bis vor 11.000 Jahren.

Hören Sie nun den Wollnashörnern zu:


Poseidon, das Nashorn
Poseidon lebte auf Levkosia, das ist eine Insel zwischen der Türkei und Ägypten. Die schwimmt im Mittelmeer. Poseidons Eltern waren auch zwei Nashörner. Poseidon war ein Pflanzenfresser. Er war ein friedliches Tier und wollte nie kämpfen. Poseidon ist klein und hat ganz kurzes graubraunes Fell. Seine Augen waren hellbraun, das hat er von seinem Vater geerbt.


Peter, das Nashorn
Peter ist ein sehr schüchternes Nashorn. Er sieht so aus, als hätte er einen Riesenkopf, aber es sind drei Körperteile. Zur Zeit gibt es nur noch fünf Arten von Nashörnern. Auch Peter gibt es oft in Afrika und Asien zu sehen. Aber Peter lebt in Asien, mit seinen Eltern und zwei Geschwistern: Elisios und Antoni.
Er ist sehr zufrieden mit seiner Familie. 
Freunde hat er leider nicht. 
Peter hat einen sehr kräftigen Körper, wie auch sein Horn kräftig ist. Er ist ein Säugetier und ziemlich groß.Peter kann bis zu 3.600 kg wiegen, aber er wiegt nur 1.200. Er hat sehr große und kräftige Beine, jeder Fuß hat drei Zehen. Die Haut ist dick und grau oder braun gefärbt. 
Peter kann nicht so gut sehen, aber dafür hat er einen guten Geruchssinn. Peter hat einen sehr großen Schädel. Eigentlich leben Peter und die Nashörner allein, aber sie sind auch als kleine Herden unterwegs.





Hier sehen Sie das Mammut. Das Mammut ist eine ausgestorbene Art urzeitlicher Elefanten.

Die ersten Mammuts tauchen vor etwa 4 bis 5 Millionen Jahren auf. Sie lebten in Afrika. Der älteste Fund ist etwa 4 Millionen Jahre alt und stammt aus Äthiopien.
Insgesamt existierten im Lauf der Zeit fünf verschiedene Mammutarten.



Der Elefant war in einer Höhle. Er war zwei Jahre dort eingeschlossen. Er hatte kein Essen und kein trinken und wollte sich befreien. Einen Tag später war er draußen. Er hatte ganz viel Hunger. Hinter ihm waren Höhlenmenschen, die hatten Waffen, die haben ihn nicht getötet, weil er viel zu schnell war.

(Wir haben den Schluss geändert: Ronaldo hatte einen ganz traurigen Schluss geschrieben: Der Elefant arbeitet zwei Jahre daran, freizukommen, das gelingt ihm dann, und am selben Tag wird er getötet...  : ((  Ronaldo war einverstanden. Die kleinen Kinder in unserer Probeführung waren darüber sehr traurig gewesen, und - ehrlich gesagt, ich auch. gez. Minna)

Ungefähr vor 10.000 Jahren begann die Mittelsteinzeit. Es wurde nach der Eiszeit wärmer und es gab keine Steppe mehr sondern Wälder. Hier versteckten sich Rehe, Hirsche und Elche. Der Steinzeitmensch jagte diese Tiere, aß ihr Fleisch und kleidete sich mit ihrem Fell.
Sie sehen hier das Gehörn eines Rehs und ein Hirschgeweih aus der Steinzeit.




Der Hirsch ist ein Lebewesen mit starkem Geweih. Wir Menschen haben Haare auf dem Kopf und die Hirsche haben ein Geweih, das jedes Jahr neu wächst und am Jahresende abgeworfen wird. Die Hirsche sind Pflanzenfresser und mutige Tiere. Sie leben in Wäldern, wo sie sich vor Gefahren schützen. Deshalb kann man sie nicht oft sehen.


Sie erleben jetzt einen Blick in eine Tropfsteinhöhle in ihrer ganzen Pracht! Vor Ihnen breitet sich ein wunderbares Schauspiel aus.
Die Höhle von Lenaux ist für ihre prächtige Tropfsteingrotte weltberühmt. 

( Die Tropfsteinhöhle ist die Projektion eines Bildes auf ein weißes Tuch durch eine Lücke im Höhlenstoff von der Rückseite her. Das ist hier nicht so gut zu erkennen. Es hatte aber eine tolle Wirkung! ) 




So ist es auch nicht verwunderlich, dass Urzeitmenschen hier ihre Liebsten bestatteten und sie immer wieder gern besuchten. Bitte halten Sie Abstand und ehren Sie dadurch die Toten, denn alles, was wir können, können wir durch das, was unsere Vorfahren uns gelehrt haben.

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Höhlenmensch: Hoiiijaaahh Tanz und Totenandacht

(Der Tanz ist inspiriert vom Tanz des Neandertalerjungen aus dem Film "Lapislazuli", der auf diese Weise  sehr ergreifend eine Verbindung zu seinen Vormaligen herstellt...Wie das überhaupt ein ganz wunderbarer Film für Kinder und Erwachsene von 9 bis 99 ist... )

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Wir hoffen, unser Spaziergang durch die Tiefen der Höhle von Lenaux und ihren Schätzen hat Ihnen Freude gemacht.

Sie werden vom Höhlenmenschen durch das Labyrinth der LenauSchule geleitet und zum Ausgangspunkt zurückgeführt.

Vielen Dank für Ihren Besuch!


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