Freitag, 27. April 2012

Pauline und Willi von Selena 27.4.12

Kennt Ihr schon Pauline? Sie ist das sensibelste Schaf, das ich kenne, aber auch das hübscheste.
Ich finde auch Willi sehr sensibel, aber beide zusammen sind super.
Ich zeige Euch mal ein Foto von Pauline:





...und jetzt ein Foto von Willi. Er ist zwar alt, aber sein Alter sieht man ihm nicht an.  : )





Sind sie nicht wunderschön? Ich finde sie so hübsch, hübscher als alle Lämmchen der Welt.
Mehr beim nächsten Mal, kann Euch heute leider nicht mehr erzählen.
Also bis dann!

Gruß
Eure Selena 

Mehr über die   Lenauer Schafe

Unsere Kräfte gehen da rein Freitag, 27.4.12

"Warum warst Du gestern nicht da?" "Ich war krank." "Was hattest Du denn?" "Ich hatte so Herzstolpern und starkes Kopfweh und hatte nachts kaum schlafen können.." "Ach so. Aber jetzt geht's Dir wieder gut?" "Ja, jetzt geht's mir wieder gut."  : )
Sie erzählen von gestern. Die ersten beiden Stunden hatte Herr Kellner, der Sportlehrer und Konrektor, sie in die Turnhalle mitgenommen. Er hatte dort mit der Parallelklasse Sport, es gab Freiturnen und unsere Klasse durfte mitmachen. Toll! Das hatte ihnen gefallen. In der dritten und vierten Stunde hatten sie Musik, dann Englisch. Sie hatten sich gut vertragen.
Selena erzählt, dass sie ein Blog zusammen mit ihrer Mutter eingerichtet hat. Es heißt: Ichsagdirwas. Ein packender Name. Sie will gleich weg und in den Computerraum, wo sie in ihm weiterschreiben will. Ich will aber auch etwas davon haben und frage, ob ich es dann haben und übernehmen darf. Ja. Dann ist sie weg. Zusammen mit Cherry, die auch etwas in ihren Blog schreiben will.
Heute nachmittag finde ich einen Kommentar im Schafeblog, die Zeit stimmt, da waren sie unten...

Aber ich bin doch im WUV-Wolle ich fahre also mit der WUV - Gruppe einmal ach machst du wieder ein rätzel die rätzel machen spaß 

Macht Spaß, etwas von ihnen zu lesen. Doch , hey! Die Rechtschreibung! Wir sind hier in der Schule! ; )
Also ein Rätsel soll ich mal wieder machen. Gut, später.
Bilder habe ich heute keine, denn Sally und Lilly waren mit meinem iPhone draußen, sie sprachen ihre Dialoggeschichte weiter, waren vorher im Computerraum, wo sie die Teile, die davor kamen, aufgeschrieben hatten. Diese sind hier:







Das Schmierakel unten sind ihre ausgelöschten Echtnamen. Übrigens will Sally jetzt Leonie heißen und Lilly will Lucy sein. In Ordnung. Und: Eines zieht das Andere nach sich: Bastian ist ab jetzt Dennis. Anna ist Kasia (sprich Kaschia), Eren will Luigi sein, unsere zweite Lesepatin wird Luisa genannt und Geli ist Marie. Muss meine Liste neu schreiben.

Als Lucy und Leonie ihren Dialog weiterführten, tanzten sie im Treppenhaus herum, mein iPhone anmutig-bewegt in der Hand balancierend, was ich so-fort! unterbinden musste. "Das Ding liegt auf dem Tisch!", brummte ich, "sonst habe ich nachher keines mehr." Es ist immerhin unverzichtbarer Unterrichtsbestandteil geworden. Das Sprachmemo muss ich mir noch anhören, das sie angefertigt haben. Wahrscheinlich sind es mehrere. Sie probieren viele Fassungen aus, bis es "sitzt", dann schreiben sie es auf.
Viele bearbeiteten weiter ihre Holzarbeiten. Hans, der weiter Hans heißen will, bearbeitete sein "Diktate üben"-Heft für die Klasse 6, obwohl ihm sonst keiner seinen ersten Platz im Rechtschreib-Rennen ernsthaft mehr streitig machen kann. Nur Dennis und Ali kommen so langsam hinterher, sie arbeiten hervorragend zusammen, Dennis ein wenig mehr Helfer als Geholfener, Ali ein wenig umgekehrt, beide sehr intensiv, Ali sagt: "Das Rechtschreiben macht mir jetzt Spaß." SP-Waas?" Hab ich mich verhört? Die zu erwartende Lerntherapie beflügelt ihn, er zieht mit und man sieht ihm an, wie schön es sich anfühlt, mal nicht auf Anti zu sein.
Nach dem Schreiben aber das Memory: Die Kanten sind franselig. "Nee, das macht kein ...." Ich kann das Schmirgeln nicht leiden. Es ist soo langweilig." Und wenn Du Dich dabei mit jemandem unterhältst?" "Nee, das ist einfach doof."
Währenddessen Peter, der weiter Peter heißen will, mit akribischer Ruhe an seinem Bundesländer-Puzzle. Ein paarmal würde ich Lucy und Leonie gerne das iPhone entreißen, sie haben mich dokumentarisch kastriert, weil keine Bilder machen kann.
Mesut arbeitet mit Manuel? Hää? Der hat den doch immer nur getriezt! Was ist hier los? Hab ich was nicht mitbekommen??
Ich diktiere Hans ein Prüfungsdiktat. Als ich mich so umsehe in dem allgemeinen Treiben, bemerke ich, dass ich schon lange niemanden mehr ermahnt habe. Keine Rabauken im Raum, nur freundliche, beschäftigte Kinder, die konfliktfrei kooperieren.
"Sagt mal, mein Eindruck ist, dass hier schon lange keiner mehr andere genervt hat, hat das etwas mit diesen Holzarbeiten zu tun?" 

Mesut schaut auf und sagt:" Unsere Kraft geht hier rein", er zeigt auf die Holzsachen, "deshalb."

Cherry und Marie haben hinter ihre Schlüsselbretter noch Brettchen geleimt, damit später die Haken genug Ansatz finden, um hineingedreht zuwerden, Cherry kann leimen, sie zeigt es Marie und später Tobi, der zeigt es Mario und so weiter. Positive Infektion. So lernt es sich gut. Jeder ist mal für irgendetwas Experte. Dann lackieren Cherry und Marie ihre Schlüsselbretter mit Klarlack und legen sie zum Trocknen beiseite.
Wir drehen dann noch fünf Haken in Cherries Schlüsselbrett unten hinein, nachdem wir fachmännisch den Platz für die Haken vermessen haben.
Wieviel Mathematik im Alltag drinsteckt!!
Luisa hilft Ronaldo bei seinen Rechtschreibsachen. Er mag eigentlich nicht, weil er seine kleinen Zeichnungen weiterführen möchte. Doch mit Luisa arbeitet er sehr intensiv. Später zeichnet er.

Dennis und Ali sitzen am Computer und suchen sich Bilder heraus. Sie haben eine Übung, wo Pflanzen erwähnt werden und ihnen werden Farbadjektive zugeordnet. Z.B. Vergissmeinnicht - himmelblau, Weidenkätzchen - silberweiß...Wenn man aber nicht weiß, wie Vergissmeinnicht oder Weidenkätzchen aussehen, dann kann man auf "Google" und "Bilder" gehen, dann kann man es richtig zuordnen.
Luisa übernimmt mein Prüfungsdiktat bei Hans, ich kann anfangen, mit der Klasse aufzuräumen und alles an seinen Platz zurückzulegen. Noch die Fische füttern. Die Pflanzen hat Emmely schon gegossen, Danke!
Nun hat Hans auch sein Prüfungsdiktat fertig. Soweit ich es gesehen habe, ist er sehr sicher geworden. Und Nerven hat der! Ich meine, wo gesägt und gefeilt und gesprochen wird, da ist es laut... Doch das ist eben Konzentration. Er kann alles ausblenden.

Nach der Schule bin ich noch bei Westermann in der Friedrichstraße, kaufe Nachschubhefte und ein paar Sachen, die als Anregungen dienen könnten.
Dann aber nach Hause.
Die Friedrichstraße am Freitagnachmittag - für mich der reine Horror! Wie viele Leute da freiwillig hingehen - kaum zu glauben. Nichts wie weg da!
Nun erwarten mich vier freie Tage. Freie..? Schulfreie. Schulfreie? Unterrichtsfreie Tage.

Aber es gibt zu tun: Klassenfahrt-Bürokratie wuppen, die Erstattungsanträge für zwei Ausflüge nacharbeiten - schon vergessen? Ich bin doch auch der Escort-Dienst für das Arbeitsamt/Jobcenter.... Zeugnisse schreiben, zwei Gutachten schreiben, wegen der Zugfahrt nach Wyk noch etwas mit dem Reisebüro klären, Holz für nächste Woche im Bauhaus besorgen und diese Haken für die Schlüsselbretter.
Elterninfo mit Kontoangaben für die Klassenfahrt schreiben, die Jugendherberge in Wyk um eine Reiserücktrittsversicherungsangabe bitten, für den Fall des Falles..., den Jugendherbergsschein für 2012 bestellen, wie macht man das bitte? Den nächsten Aufsatz planen - Klassenarbeit muss geschrieben werden.
Und diesen bekloppten SAPHtext schreiben, den sie mir aufgetragen haben, weil wir da ein "Konzept" einreichen müssen...
Frei? Sagte jemand Frei? Also: FREI HABEN, das sieht anders aus und fühlt sich auch anders an.
Aber, liebe Behörde, die uns mit immer neuem Schrott an Arbeit zumüllt, bis wir zu den wesentlichen Sachen nicht mehr kommen - schon mal was von Unterrichtsplanung/Unterrichtsnachbereitung gehört??Ja?? Das war früher unsere Hauptarbeit nach dem Unterricht. Ich schreibe jede Stunde auf, die ich mit dem ganzen Verwaltungsscheiß dasitze und die der eigentlichen Unterrichtsarbeit abgeht.
Ich habe vor dreißig Jahren schon gesagt, es wäre besser, wir säßen acht Stunden mit Ferienausgleich in der Schule. Arbeiteten unsere Zeit dort ab. Es würde nicht mehr viel gelingen nach dem Unterricht. 
Es würde verdammt viel liegen bleiben. Dann aber würden wir unser Täschchen nehmen, die Schule und alle liegengebliebene Arbeit hinter uns lassen und Freizeit haben.....<3 <3  <3

Dieser Text ist heute noch entstanden: Als Blogeintrag, den ich hier übernehme:

Freitag, 27. April 2012

Rollenspiel

*H*E*Y* ,
heute machen  meine Freundinnen und ich ein Rollenspiel. Wir geben uns Rollen und müssen es den ganzen Tag spielen. Also meine Freunde haben mir die Rolle "Verrückte Lady" gegeben. Also muss ich Angst vor jedem haben,und wer aus der Rolle ist, hat verloren, also wird verbannt. Ich hoffe,  ich gewinne. Ich kann gut schauspielern. Die Lehrer haben es noch nicht bemerkt. Ziemlich witzig, haha! Ich bin aber böse, haha! Ich sag zu...:" Haha Xd." Sorry, mir ist nichts Anderes eingefallen. Deswegen schreib ich was Langweiliges. Hm, ich hoffe es gefällt euch.

Eure Scherii mit Doppel II.

Mittwoch, 25. April 2012

Der Selbstläufer Mittwoch, 25.4.12

Die Zeit nach der Pause war ein Selbstläufer. Laubsägen, Schmirgeln, Malen, Schreiben, Diktieren....
Hier sind Fotos davon. Beeindruckend ist die Konzentration. Niemand muss zum Arbeiten ermahnt werden. Jeder wählte sich selbst das, was er/sie tun wollte. Da saß der Schreibende neben dem Mädchen, das sägte. Er hätte in einen anderen Raum gehen können und dort mehr Ruhe gehabt. Das ist auch nach vielen Jahren sehr beeindruckend, dass so etwas geht. Es schafft eine schöne Gemeinsamkeit, man hilft sich gegenseitig, scherzt, ist gelassen gegeneinander im Verhalten und arbeitet doch konzentriert. Natürlich gibt es Unterschiede: Da ist eine, die schon das dritte Mal an ihrem Brettchen herumschmirgelt, ohne dass es erkennbaren Fortgang beim Arbeiten gibt...Hier werde ich eingreifen müssen.
Ali erzählt, er habe einen Platz bei der Rechtschreibtherapie, es sei gerade einer frei gewesen. Er ist so sanft und arbeitsfroh heute... : )
Das ist aber doch eine wunderbare Sozialarbeiterin, diese Frau G-Y! Hat sie schon vorgefühlt und gehandelt, und ich habe ihr den Bericht, um den sie mich bat, noch nicht geliefert...
Da hat Ali aber Glück! Ich werde den Bericht um den 1. Mai fertigstellen, brauche für sowas immer einen freien Kopf. Denn heute kam ich erst um 15 Uhr aus der Schule weg, obwohl der Unterricht um halb 12 endete.
Räumte noch auf, putzte ein bisschen das Aquarium:"Nee, Mario, danke, dass Du helfen willst, aber ich habe gerade so einen Kopf, ich muss das heute mal allein machen..Beim nächsten Mal, wo Kinder mitmachen, bist Du dabei, versprochen!"

Die vier Stunden waren so extrem intensiv gewesen - JETZT fällt es mir ein: ICH HABE VORHIN MEINE PAUSENAUFSICHT VERGESSEN! O weh! Am Fußballfeld! Schlimmes Zeichen, wirklich. Werde mich morgen bei den Kollegen entschuldigen müssen.

War heute früh kurz nach sieben da, räumte das Chaos von gestern vom Studientag auf, um mich vor den Küchenfrauen nicht schämen zu müssen.

Bis kurz vor 8 Uhr. War auch müde von gestern und vorgestern. Vorgestern nachmittag hatte ich die Sachen für's Buffet des Studientages gestern besorgt und abends noch in den Kühlschrank gepackt.

Gestern früh mit Gabriele eineinhalb Stunden lang vorbereitet. (Danke!!) Alle sagten, es war ein tolles Buffet. Gabriele kochte auch ständig Kaffee! Zuerst wollte ich für die Klassenfahrt Geld verdienen. Als sich dann aber bloß zwei Elternkuchen ansagten, hatte ich zu viele Auslagen, ich kam mit etwas Minus so hin. 24 Euro überwiesen für die Fahrtkasse: 12 Euro pro Kuchen.

Aber das Ausrichten des Buffets war mir eine Herzensangelegenheit gewesen, es hatte mir eine Riesenfreude bereitet.

Trotzdem war ich heute früh sehr müde gewesen. War gestern Abend um 21 Uhr im Bett gewesen, zu nichts mehr in der Lage.

Hier sind einige Bilder von dem, was die Kinder heute so geleistet haben:


 Sägen und schreiben
 

 Cherries Schaf-Schlüsselbrett

 Ferebas Giraffenschlüsselbrett

 Ferebas Weste aus Fleckchens und Ponies Wolle

 Selenas Memory entwickelt sich gut.
Besonders liebevoll gestaltet sie : Kanada. Ihre Tante, 
die sie sehr liebt, wohnt in Kanada!
 Peter als sorgfältiger Handwerker schmirgelt sein filigranes 
Bundesländerpuzzle glatt.
 Hier seht Ihr Peters Eule, die er Ali aufs Brett gemalt hat. Ali hält nicht so viel von seinen eigenen Malkünsten und hat Peter gefragt, ob er ihm etwas aufmalt. Die beiden schauten sich Vogelbilder an und Peter zeichnete diese Eule auf.
Er wird die Eule auch selbst ausmalen. Beide haben es so beschlossen.
 Mittwochs ist "Otti"-Tag und dann haben alle zusammen viel Spaß...Wenn man so viel Freude miteinander hat, dann lernt es sich auch gut. Otti geht mit Kindern in unsere vorbildlich geführte und mit einem Preis als Berlins beste Schulbibliothek (!!!)  ausgezeichnete Bücherei lesen.

Erens Titanicschlüsselbrett gewinnt Konturen.

 Und das ist Tobis zweite Arbeit.

Hans war nicht zu bremsen. Er hat sein Rechtschreibheft für die 6. Klasse bekommen. Es heißt "Diktate schreiben" und ist vom Westermann-Verlag. Er ist unglaublich leistungsbewusst und hat sich durch den Lehrgang für die 5. Klasse schon vollständig durchgebohrt.
Sein jetziges Diktat handelt vom Wald. Er schreibt über Tiere wie den Feuersalamander, den Eichelhäher, den Baummarder, den Totengräber (Achtung: Teekesselchen!) und: "Hans, weißt Du, wie die Tiere aussehen?" "Äh, nö." "Dann geh mal in den Computer rein, ruf sie bei Google auf und klick auf 'Bilder'!" Er macht es und zeigt Messi den Eichelhäher mit seiner blauen Feder. -- Ich hab doch noch eine hier zu Hause herumliegen, muss sie sofort suchen!...Gefunden...Die werde ich morgen zeigen.

Das Westermann-Heft ist sehr toll, weil es Allein-, Partner- und Gruppenarbeit ermöglicht und mit den Texten viel Inhaltliches über die Themen vermittelt. Mir gefällt das als Grundmaterial wirklich gut.

Bastian hat jetzt Fahrt aufgenommen. Er arbeitet in der letzten Zeit besser, hatte in der Klassenarbeit eine 2 Minus. Das war noch nicht vorgekommen. Jetzt arbeitet er mit Ali und zieht Ali mit sich mit, erklärt ihm, was er hören möchte. Und will sich an dem Heft der 6. Klasse jetzt auch ausprobieren.

Hier arbeiten Bastian, Messie und Ali an einem Partnerdiktat. der Text heißt "Freizeit". Ich hatte große Probleme damit, dass dauernd einer kam und sagte:"Ich möchte jetzt Freizeit machen." oder "Kann ich jetzt Freizeit machen?" und ich flippte immer aus und sagte."WIE kommst Du jetzt denn DARAUF?" - und bekam zu hören, dass die Dikatateinheit "Freizeit" gemeint war. Na, typisch Lehrer... ; )
Nach dem Aquariumsäubern, bei dem noch ein Gespräch stattfand, wo jemand sehr traurig war, dass ihr übel nachgeredet wird, hatte ich noch einen Termin über Förderakten, die mussten besprochen werden. Inklusion. Wir haben ja sechs Schüler, die Förderschüler für Lernen oder Sprache sind und nach eigenen Lehrplänen unterrichtet werden.
Sie haben ganz unterschiedliche Lernstände, dies und die Ergebnisse der Förderungen (die zum nicht geringen Teil wegen Vertretungen ausfallen - aber WIE wir das hinkriegen, wollen DIE DA OBEN ja nicht hören...) sollen dokumentiert werden. 
Manchmal denke ich, das Dokumentieren ist wichtiger als das wirkliche Tun, dann steht etwas auf dem Papier und der Beamtenapparat fühlt sich wohl, aber ob die Sache real gelingt, ist nicht so wichtig, Hauptsache, das, was auf dem Papier steht, sieht so aus. 
Wenn es wirklich wichtig wäre, dass es gelingt, dass es wirklich und real gelingt, dann gäbe man dafür genug Stunden, die nicht von Vertretungen aufgefressen werden, die in einem Kollegium mit Durchschnittsalter 55 wohl vorhersehbar sind?
Doch, nicht wahr? Es geht ja nur um Menschen.
Ich finde das überhaupt nicht lustig!

"Damals war es Friedrich" Mittwoch, 25.4.12

Wir haben den "Friedrich" beendet und den Bogen zum Anfang zurückgeschlagen. Wie war die "Welt" der Familien im Buch zu Beginn, wie zum Ende?
Warum haben einige so gehandelt, wie sie handelten? Was hätte anders laufen können, als es gekommen ist und wodurch vielleicht?
Warum hat Hans Peter Richter wohl das Buch geschrieben? Wir lesen noch einmal den Spruch zu Beginn: Damals waren es die Juden, heute könnten es... 
Das Handeln des Herrn Resch, Friedrich in der äußersten Lebensgefahr den  Zugang zum Luftschutzkeller zu verweigern, noch einmal beleuchtet.
Und viel erzählt über den Krieg, die Nachkriegszeit, die DDR, die Vierermächte, bis zum Schluss manche Kinder punktgenau diese Stichworte erklären konnten:

Kalter Krieg vs. Heißer Krieg. (Peter fragte."Gibt es auch warmen Krieg?")
die Sirene (Teekesselchen!)
der Rosinenbomber
die FLAK

Dabei so im Gespräch hierhin und dahin gedreht, dass Kommunismus/Sozialismus und Marktwirtschaft sicher nicht jedem klar sind, aber, ich habe es versucht zu verdeutlichen.
Wichtig bei der ganzen Lektüre war die Empathiefrage. Was Krieg bedeutet für Familien, für ein Land. Empathie mit einzelnen Menschen. Dass die Frage, zu welcher Gruppe jemand gehört, in existenziellen Situationen nicht mehr von Bedeutung sein darf. (Für die Kinder: Mitfühlen)
Wir kamen auf Kriegsschäden bei Überlebenden zu sprechen, bei Soldaten, heute sagt man Traumata. Bei der Zivilbevölkerung. Kamen auf Auswanderer vor dem Hitlerregime, z.B. die Familie des Edzard Reuter, die in die Türkei emigrierte wie so viele damals, weil die Türkei politische Flüchtlinge aufnahm. Auf den Vietnamkrieg, Sallies Vater ist in Vietnam geboren. Auf den Irakkrieg und seine 500 000 Toten in der Zivilbevölkerung...
Was das für einen einzelnen Menschen bedeuten kann, einmal im Krieg gewesen zu sein. Dass er keine Tür mehr zufallen hören kann, ohne sich zu Tode zu erschrecken.
Das dauerte lange, sehr lange, eigentlich zu lange. Und ging trotzdem.
Dann war Hofpause.

Freitag, 20. April 2012

Nur zwei Stunden 20. April 2012

Die schönsten Schultage sind die, wo man nur zwei Stunden hat. Man kann früher kommen, weil man Lust dazu hat und später gehen, weil sich noch etwas ergibt. Paradiesisch.

 Tobis Katzen-Schlüsselbrett, halb fertig.
Die Haken fehlen noch und der Schlussfirnis.
Na, gibt's schon Interessenten? ; )
Wenn man Tobis Katze anschaut, bekommt man dann nicht sofort gute Laune?
Nicht vergessen, warum wir das auch machen: Wir wollen Geld verdienen für unsere Klassenfahrt.

Man ist nach der Schule nicht müde. Und wenn die beiden Stunden erst fast um 10 Uhr beginnen, kann man abends sogar länger aufbleiben. : ))
Aber auch die beiden Stunden waren nicht zu verachten. Wenn man nicht ermahnen muss, weil die Sache Schrittmacher ist.
Sally wurde auf dem Hof heute und gestern nachmittag von einer Sechstklässlerin beleidigt. Gespräch mit ihr: Ich erwarte, dass das aufhört. Wir werden sehen.
Der Junge, der Sally gestern als "Schlampe" bezeichnete, war nicht da. Er sei vom Hund gebissen worden. Jetzt muss ich meine Mimik hüten, damit die Kinder vor mir nicht merken, dass ich lachen muss, weil das so typisch ist.
Nur hat in diesem Fall der Hund den Übergriff sofort geahndet....
Die Schlüsselbretter sind am Entstehen. Tobis seelenvolle Katze würde ich mir auch an die Wand hängen oder Ferebas Giraffe (Sie liebt Giraffen.). Oder Manuels Schweinchen. Oder, oder... Die Memories sind aber auch nicht zu verachten. Im Moment gibt es viele quadratische Holzplättchen, die eifrig abgefeilt und -geschmirgelt werden.
Und Peters Bundesländer-Puzzle: So akkurat und filigran gesägt, wirklich erste Sahne. (Wird ein anderes Mal gezeigt.)

 Cherries Schlüssel-Schlüsselbrett


 Annas Katzen-Schlüsselbrett


 Gelis Fisch-Schlüsselbrett
 Manuels Schweinchen-Schlüsselbrett


Ferebas Giraffenschlüsselbrett

Selenas Lesezeichen

Ohne Gabriele wäre der heutige Tag aber auch nichts gewesen, denn sie blieb in der Klasse und betreute die Kinder mit den Lesezeichen und die, die schmirgelten oder malten, während ich mit den anderen im Werkraum war, wo sie sägten und feilten.

Auch die Einkaufs- und Bestellliste für den Dienstag haben wir zusammen erstellt. 
Am Dienstag ist Studientag. Wir erstellen ein Frühstücks- und Tagesbuffet für das Kollegium. Vielleicht verdienen wir etwas dabei, wenn nicht, ist's auch nicht schlimm, dann war es eine Verbesserung des Studientags. Das ist ja auch nicht nichts. 
Später erschien Thekla, um mit Peter weiter Rechtschreiben zu üben. <3
Dann bleibt mir nur noch, ein schönes Wochenende zu wünschen!

Donnerstag, 19. April 2012

Werken Donnerstag 19.4.12

Heute haben wir gelaubsägt, Puzzles, Memories und Schlüsselbretter begonnen. Hier sind die Bilder dazu:


Das wird einmal ein Schlüsselbrett.

Hier entsteht ein Bundesländerpuzzle. Zuerst müssen die Ländergrenzen mit Kohlepapier aufs Holz kopiert werden.
Das Werken war sehr wunderbar. Es ist immer wieder erstaunlich, wie sehr Handarbeit fasziniert und Energien fließen lässt. Diese beiden Stunden waren sehr, sehr angenehm.


Handarbeit und Sich-Etwas-Erzählen passen sehr gut zusammen.

Eigentlich sollte man den Werkraum viel mehr nutzen.

Hier entstehen die Plättchen für ein Holzmemory.
 Nun sind die Bundesländergrenzen auf dem Holz, und es kann gesägt werden.
Es ist erstaunlich, wievieler Fähigkeiten es allein bedarf, die Quadrate für das Memory platzsparend aufzuzeichnen. Wir überlegten vorher zusammen, wie man das wohl am besten hinbekommt = angewandter Matheunterricht.
Habe gestern zwei Handyhüllen fertiggefilzt, aber der Schülerkreis meint, sie müssen noch verbessert werden, und: Recht haben sie! 
Der "Friedrich" geht dem Ende zu, nur noch zwei Kapitel, dann haben wir uns würdig und mit vielen Erkenntnissen durch das Drama der Familie Schneider hindurchgearbeitet.
Habe dem Mädchen mit dem Aufsichtskonflikt den Eintrag weggelöscht und mich darüber gefreut.

Nach der 2. Pause brannte die Hütte. Einer kommt mit schweren Schürfungen und Prellung am Auge zurück. Hatte sich in ein Gewimmel von kämpfenden Jungen hineingeworfen und mitgeschubst. Einer, der sich angegriffen fühlte, boxte ihn extrem fest aufs Auge.
Beide erhalten eine Belehrung und 14 Tage Fußballverbot.
Später stellte sich heraus, dass eine 6. Klasse die Händel angezettelt hatte - auf dem Fußballplatz, der heute für die 5. Klassen reserviert war, warfen sie Fünftklässler mit Gewalt hinunter!
Da stellt sich natürlich die Frage, was mit dem Lehrer war, der dort hätte stehen und ordnend eingreifen müssen... Hier ist also an vier Fronten "suboptimales" Verhalten festzustellen, das Unübersichtlichkeit schafft und zur Verletzung führte. Mutter angerufen nach der Standpauke. Sie holt ihren Sohn ab, der nun Kopfweh hat.
Gesprächsdauer: 30 Minuten.

An vier Stellen hätte es bei vernunftorientiertem Verhalten dazu führen können, dass eine Verletzung NICHT entstanden wäre:
1. Der Lehrer nimmt seinen Platz am Fußballfeld ein. Er verweist alle, die nicht fünfte Klasse sind, heute vom Platz. Die Situation bleibt übersichtlich.
2. Die Sechstklässler respektieren die Wochenaufteilung und suchen sich andere Spiele.
3. Der erste Junge wirft sich nicht in das unübersichtliche Geschehen und bleibt außerhalb.
4. Der zweite Junge geht weg zur Aufsicht und lässt sie die Dinge ordnen.

Alles zusammen erbrachte dieses Ergebnis. Es macht mir sehr viel aus, dann mit den Folgen umgehen zu müssen. Es braucht Gesprächszeit, die dem Unterricht verlorengeht oder der persönlichen Pausenzeit. Ich wünschte mir mehr vernunftorientiertes Verhalten. 

Irgendwann streikt mein Knie. Ich kann nicht mehr laufen, kann es nicht mehr beugen. Weiß, dass ich Angst davor habe, solch geballter Unvernunft auf der Klassenfahrt Tag und Nacht ausgesetzt zu sein. Wie soll ich bei solch grassierender Unvernunft die Sicherheit der Schüler gewährleisten? Ich könnte nicht damit leben, dass irgendwem etwas wirklich Schlimmes zustößt.

O nein, wenn mir das mit dem Knie auf oder vor der Klassenfahrt passiert, kann ich einpacken. Ich fange an, mich verrückt zu machen und denke, das machst Du nicht mehr, das ist Deine letzte Klassenfahrt.

Ich bin jetzt fast sechzig Jahre alt. Ich muss mich nicht mehr eine Woche lang von grassierender Unnachdenklichkeit, Aggressivität und Unvernunft zur Geisel nehmen lassen...Schade ist es aber auch.
Liege im Bett, versuche das Bein zu kurieren und frage mich, was mir die Situation jetzt wieder mitteilen möchte. Hoffentlich kann ich die Zeichen lesen.
 

Mittwoch, 18. April 2012

Das beste Schaf der Welt: Alma 18.4.12


Das beste Schaf der Welt: Alma 

 

Ich möchte euch was erzählen über das beste Schaf der Welt. Sie heißt Alma sie ist sehr hübsch und sehr sympathisch. Es macht Spaß sie zu kraulen, und sie legt sich immer hin wenn ich sie kraule. Es macht richtig Spaß in Garz. Garz ist ein kleines Dorf in Brandenburg dort leben Herr und Frau Klingler. Frau Klingler macht immer für unsere Klasse Zucker-Kuchen der ist köstlich der beste Zucker-Kuchen den ich je gegessen habe.



Letztes mal wo wir nach Garz gefahren sind haben wir Maulwurfshügel platt gemacht das hat Spaß gemacht aber ich und meine Freundin haben nur Alma gestreichelt. Es gibt ganz süße lämchen die sind so knuffig. Unsere Lehrerin Minna geht mit ein paar Kindern immer mit dem großen Hund Bruno Gassie und einmal ist Bruno in den Fluss gesprungen. Alma hat das süßeste lächeln das es gibt. Ich hoffe das wir öfter zu den Schafen gehen ich vermisse alma so sehr. Aber Minna geht bestimmt wieder mit uns zu den Schafen.
Selena 18.4.12 


Mittwoch, 18.4.12 Willkommen in Bitterland

Heute war ein ganz entspannter Tag. Für mich jedenfalls. Zuerst heute morgen sprachen wir über das, was gestern war und was gesagt werden musste. Dann lasen wir zwei Kapitel im "Friedrich", es ging um die gelben Sterne. Ich erzählte von den sog. "Konzentrationslagern", den Transporten im Viehwaggon, den Arbeitslagern. Jorge Semprun hat über den Transport, die Reise nach Buchenwald geschrieben, das hatte mich sehr schockiert damals beim Lesen. Als ich heute erzähle, von den Sammelplätzen in der Stadt, den Märschen zu den Bahnhöfen und diesen anderen Dingen, da ist es in der Klasse ganz ruhig, sehr ruhig. Die Kennzeichnung mit dem gelben Stern als "Jude", öffentlich, in dem jahrelangen Klima der Abwertung und Entmenschlichung, was das bedeutete, ich glaube, davon ist den Kindern ein Eindruck entstanden. Das zeigte ihr Schweigen während des Berichtens.
Ich finde es schön, dass sie sich erreichbar zeigen. Es gibt mir Hoffnung.
Wir haben danach besprochen, was jeder handwerklich zum Schulfest herstellen könnte, wie man das gestaltet und wer mit wem welches Vorhaben anpacken will. Da wir für andere Menschen etwas herstellen, steht nicht so sehr das eigene Erlebnis im Vordergrund. Für manchen ist das schwer zu begreifen. Wir müssen auf Bekanntes zurückgreifen, das heißt, wir beschränken uns zunächst  auf reine Laubsägearbeiten. Das können wir schon.


 Selenas Entwurf für ein Ländermemory

Cherry will ein Schlüsselbrett herstellen. Auf dem Schlüsselbrett sollen viele verschiedene Schlüssel zu sehen sein. Also schaut sie sich im Netz Bilder von Schlüsseln an.
Der Computer war umlagert, um Vorlagen und Ideen zu zeigen. Leider war der Computerraum nicht offen. Fereba meinte, es gäbe in D schon eine Klasse, wo die Schüler mit iPads arbeiteten. "Aber eine schöne Handschrift wollen wir doch noch, oder?", fragte ich, und es wurde bejaht. "Dann schreibe mal einer einen Brief an Apple und frage nach, ob sie uns mit iPads ausstatten, das ist doch auch eine tolle Werbung für sie", meinte ich noch dazu. Fragen kostet nichts. Doch niemand reagierte.
Mario will ein Schlüsselbrett sägen, es soll ein Zentaur drauf sein und dazu schaute er in den Computer. So etwas kann man schlecht aus dem Kopf zeichnen. Doch Mesut und Ali saßen kurz darauf davor und suchten Informationen für ein Automemory, das sie herstellen wollen. Mario sagte, er habe das Feld geräumt, weil er könne nicht unter Zeitdruck arbeiten. Verständlich. Sie hatten es also mal wieder geschafft, so viel Druck aufzubauen, dass er resignierte..Otti, unser 28-jähriger Lesepate kommt. Er ist Doktorant und hat in unserer Klasse einen Fanclub von 20 Leuten. Nach der Pause spielt er unten mit den Jungen Fußball. Ich finde, das muss mal sein dürfen, weil die Jungen chronisch unterversorgt sind mit Personen ihres eigenen Geschlechts. Doch nach kurzer Zeit bringt Otto Mario und Mesut nach oben. Sie hatten Streit bekommen und, koste es, was es wolle, ihn ausfechten wollen.
Sie müssen rechtschreiben. Mal was Ordentliches machen. Selena schreibt mit Cherry etwas für das Klassenblog, Cherry schreibt etwas für ihr eigenes Blog, Anna schreibt ebenfalls, Lilly und Sally wollen ein Hörspiel aufnehmen. Sie machen ein paar Aufzeichnungen mit dem Sprachmemo und schreiben es anschließend auf. Es soll ein dialogischer Text werden. Er heißt: "Willkommen in Bitterland."
Sie sind unglaublich fleißig und man merkt, wie viel Freude es ihnen macht. Fereba, Emmely und Geli sind auch draußen und genießen das schöne Wetter, Selena stickt an einem Lesezeichen. ich bereite Stoffbeutel vor für die Holzsachen, die auch noch genäht werden müssen. Alles in allem ist es ein wunderbar entspanntes Tun, Emmely ist sehr entspannt heute, sehr ernsthaft bei der Sache, freundlich, zugewandt. Sie sitzt jetzt neben Fereba, und beiden gefällt das. Das Gespräch gestern hat anscheinend zunächst einmal etwas Druck weggenommen und es sieht nach etwas Öffnung für die unterrichtlichen Dinge aus. Weil Emmely so entspannt war, habe ich sie auch eine Zeitlang unten spielen lassen. Alle drei haben es sehr genossen, das merkt man, als sie hochkommen.
Messi kommt vom Fußball nach oben, merkt, dass er jetzt Sport hat und schreit entsetzt :"Nein, ich hab doch schon so lange Fußball gespielt!"
Später spricht Otti noch mit mir, weil Ali ihn wohl recht stark provoziert hat. Er will nicht, dass Ali sich abwendet, aber so respektlos will er auch nicht behandelt werden. Ali hat auch Bastian geärgert. Man konnte ihn schon oft dabei beobachten. Vielleicht ist es morgen bei der Besprechung ein Thema.
Dann sind vier Stunden um. Ich reinige noch etwas das Klassenaquarium, damit es die Fische nicht zu schwer haben.
Im Wollraum nehme ich mir die noch feuchten Handyhüllen mit, um sie zu Hause weiterzufilzen. Nächste Woche würden sie riechen, das darf nicht sein.
Dann ins Auto gesprungen und zum Baumarkt gefahren, Sperrholz und Sägeblätter gekauft.
Damit wir morgen mit dem Holz loslegen können.
Ach ja, Erzieherin Gabriele war noch gekommen und hatte Fereba, Emmely und Geli zum Teigmachen für eine Nachmittagspizza mitgenommen. Das beruhigt mich im Nachhinein. Sie haben außer dem Draußen-Spielen auch noch Teig gemacht...
Hier ist der Text:



Dialog
Willkommen in Bitterland !!!!!
Szene 1: In der Bibliothek
Helena: Was für ein Buch wollen wir nehmen?
Lucy: hmmm…… Vielleicht ein abenteuerliches ?
Helena: Oder lieber ein magisches?
Lucy : Nee,….. Ich mag keine magischen Bücher, mir währe lieber ein abenteuerliches Buch!
Helena: Wie wäre es denn wenn wir zwei Bücher ausleihen würden? Es wäre zwar viel Arbeit, doch wir könnten sie dann zusammen tun als wäre es eine Geschichte! Das wird  der Lehrer lieben! Was meinst du?
Lucy: Na,ja gute Idee, dass währe echt toll. Das wird bestimmt ein super Refarat . Wir bekommen bestimmt eine 1 oder eine 1- .
Helena :Aber die Zicken die da auf uns zukommen bestimmt nicht!
Lucy : Oh gott…. was für  Zicken .
Helena: Rutsch mal.
...
Geschrieben von : Lilly undSally
Schauspieler : Lucy - Lilly    Helena-Sally

Das Mädchen aus der 6. Klasse, mit dem ich gestern aneinandergeraten war, kam heute und wollte sich entschuldigen. Ich war gerührt und möchte ihren Eintrag löschen. Nehmen wir einmal an, sie hiete sich nun daran, dann gibt es doch keinen Grund, sie zu bestrafen. Und falls nicht, bekomme ich das sicher auch mit.
Sicher hat der Kollege darauf hingewirkt, dass sie kommt. Es gab mir aber ein gutes Gefühl, dass es sich jetzt so entwickelte. Morgen nehme ich Tipp-Ex mit und lösche diesen Eintrag weg.


Dienstag, 17. April 2012

Dienstag, 17.4.12 Ich erinnere mich nicht mehr....

Wenn ich bloß noch wüsste, was heute so passiert ist...Ich erinnere mich einfach nicht mehr.
Heute früh kam mir die Idee, zur Klassenfahrt einen twitter-Account zu eröffnen, wir könnten dann den Eltern und Geschwistern lustig etwas vorzwitschern, was uns alles so zugestoßen ist und wenn sie auch bei twitter sind, können wir uns antworten oder Direktnachrichten senden. So wüssten sie immer, was alles passiert und ob alles in Ordnung ist. Das muss ich mal überlegen, auf den ersten Blick kommt mir die Idee gut vor.
Heut morgen war WUV, Wahlpflichtunterricht. Ich hatte vor längerer Zeit für mein iPhone  ein cooles Filzmäntelchen gekauft und dachte, das müsste man mal versuchen, nachzubauen. Es ist natürlich nicht so leicht, wie man denkt. Den Schlitz oben habe ich bei Mesut zu früh hineingeschnitten, dann weiter gewalkt, zum Schluss sah das Ding aus, so labberich, so unmöglich. Man muss es also zulassen beim Filzen. Aber dann wird das Ding immer kleiner und das Noppenfeld innen drin bleibt, das kann eigentlich auch nicht gut gehen.
Mesut hat es mit Fassung getragen, muss ich sagen, vielen Dank dafür!

 Handyhüllenzutaten: Millis Wolle und Noppenfolie

Dann hatte ich eine Stunde frei, bin mit dem Rad in die Bergmann gefahren und habe mich gefreut, dass ich dem scheußlichen Schulhaus entronnen bin. So öffentliche Gebäude sind immer schrecklich. Es muss noch kein Kind in der Nähe sein, da habe ich das Gefühl, meine Energien werden weggesaugt und flüchte mich dann, wenn ich kann, in meinen heimischen Altbau. Das sind doch andere Materialien!
Habe mir ein paar Sachen gekauft zum Essen und Trinken, um den langen Tag zu überstehen.

 Irgendwer hat schön gepflanzt....
In der vierten Stunde habe ich Lesepatin Thekla Pablo an den Kragen genagelt, damit der sich nicht entziehen kann und eine Stunde rechnet, aber wirklich. Das haben die beiden dann gemacht. Sie kann auf eine sehr nette Weise ziemlich unerbittlich sein.
Mit den anderen Kindern bin ich in den Wollraum zum Rechnen. Eren und Ronaldo rechneten sehr fleißig und Geli auch. Sie hatte erst Schwierigkeiten mit ihrer mehrschrittigen Rechnung, aber dann lief es gut.

 
Cherries Werkzeugliste, freiwillig gehausaufgabt
 
Pause. Muss auf der Bank sitzen und das Schulhaus bewachen, damit kein Kind während der Pause unbeaufsichtigt drinnen verbleibt. Zwei Mädchen holte ich nach zehn Minuten vom Klo, (Vorraum), die beim Essen in der Mensa heiß erwartet wurden. Die Logik dieses Verhaltens wurde mir nicht ganz klar.

In der Vitrine unten sind schöne Tonarbeiten zu sehen.
 
 Dann musste ich einer Sechstklässerin die Kante geben, die mich quasi überfahren wollte mit dem Begehren, sie müsse nun auf Toilette. Die Schulregel ist, man geht auf dem Weg zur Pause oder auf dem Weg von der Pause. Sie machte mir den Einduck, dass sie diese Regel nicht kannte, aber das wollte ich nicht glauben. Mit großer Mühe setzte ich mich durch. Sie war flankiert von zwei anderen Mädchen und verschaffte sich einen coolen Abgang, indem sie mir an den Kopf warf, ich habe wohl Probleme, dass ich sie so herumschikanieren würde.
Dabei hatte ich nur auf Einhaltung der Regeln gedrängt...
Also muss ich nach der Pause in ihre Klasse. das lass ich mir nicht gefallen. Ob die Regel nun bekannt war, war mir nach dem kurzen Gespräch mit ihr und dem Kollegen immer noch nicht klar, doch musste ich weiter, in den Unterricht. Kam mit zusammengekrümmtem Magen dort an.
Nun eine Stunde Deutsch, Rechtschreiben, die Kinder arbeiten an ihren differenzierenden Materialien, die Kollegin Frau Herzog nimmt sich ein paar Kinder, die ihre Mathematik-Klassenarbeits-Berichtigung nicht gemacht hatten.
Thekla diktiert drei Jungen ein Prüfungsdiktat. Keine Sorge, das ist nur eine Lernkontrolle, die Klassenarbeit besteht nicht nur aus einem Diktat, da haben wir noch konjugiert und dekliniert.
Die Vorschriften haben sich geändert. Fünfunddreißig Jahre lang schrieben wir sechs bis acht Diktate im Jahr als Klassenarbeit und drei Aufsätze, nun darf man nichts mehr schreiben, was nur ein Diktat ist.

 Erens schöne Schrift und die sorgfältig angefertigte  Übung
Aber etwas Gutes ist auch daran: Die meisten Kinder sind besser, wenn die Anforderungen vielfältig sind. Sie werden nicht auf ihre Rechtschreibleistung als Hauptkriterium zur Beurteilung festgelegt.
Die Stunde war wunderbar und entspannend, gute Zusammenarbeit an allen Orten.
Dann hatten die Kinder Sport, wir "Team", so nennt man das heute, wenn die Lehrer wöchentlich unentgeltlich eine Stunde mehr aufgebrummt gekommen.
Kleines Gespräch noch mit der Kollegin, wie wir es schaffen, bei unserer Arbeitsbelastung kollegial und gerecht uns die Zeugnisarbeit zu teilen, dann Gespräch mit einer Mutter, die mir vorgeworfen hatte, ich würde nur hingucken, was ihre Tochter macht und bei den anderen würde ich nicht hinsehen. Das lasse ich nicht auf mir sitzen. Eine Stunde dauerte das Gespräch, dann hatten wir es miteinander durchgefochten. 
Lehrerkonferenz, Schulfest, der Social-Media-Studientag nächste Woche, das neuealte "Konzept" für die SAPH-(Schulanfangs-)Phase. Ehrlich gesagt, ich weiß eigentlich nicht, was ein Konzept ist. Der Begriff geistert durch alle Gassen, aber nie hat mir jemand erklärt, was dazugehört.

wiki/Konzept   Kommt von "concipere", verfassen,ist eine Sammlung von Leitgedanken.
Irgendwann nach dem Kleinklein war es dann vorbei und es war 15 Uhr 30.
Eigentlich hatte ich noch Holz kaufen fahren wollen, aber mein Kopf brummte so, dass es morgen ohne gehen muss.
Jetzt war doch einiges wieder aufgetaucht. Nun ist es 18 Uhr, da wird nur noch gechillt.