Mittwoch, 25. April 2012

"Damals war es Friedrich" Mittwoch, 25.4.12

Wir haben den "Friedrich" beendet und den Bogen zum Anfang zurückgeschlagen. Wie war die "Welt" der Familien im Buch zu Beginn, wie zum Ende?
Warum haben einige so gehandelt, wie sie handelten? Was hätte anders laufen können, als es gekommen ist und wodurch vielleicht?
Warum hat Hans Peter Richter wohl das Buch geschrieben? Wir lesen noch einmal den Spruch zu Beginn: Damals waren es die Juden, heute könnten es... 
Das Handeln des Herrn Resch, Friedrich in der äußersten Lebensgefahr den  Zugang zum Luftschutzkeller zu verweigern, noch einmal beleuchtet.
Und viel erzählt über den Krieg, die Nachkriegszeit, die DDR, die Vierermächte, bis zum Schluss manche Kinder punktgenau diese Stichworte erklären konnten:

Kalter Krieg vs. Heißer Krieg. (Peter fragte."Gibt es auch warmen Krieg?")
die Sirene (Teekesselchen!)
der Rosinenbomber
die FLAK

Dabei so im Gespräch hierhin und dahin gedreht, dass Kommunismus/Sozialismus und Marktwirtschaft sicher nicht jedem klar sind, aber, ich habe es versucht zu verdeutlichen.
Wichtig bei der ganzen Lektüre war die Empathiefrage. Was Krieg bedeutet für Familien, für ein Land. Empathie mit einzelnen Menschen. Dass die Frage, zu welcher Gruppe jemand gehört, in existenziellen Situationen nicht mehr von Bedeutung sein darf. (Für die Kinder: Mitfühlen)
Wir kamen auf Kriegsschäden bei Überlebenden zu sprechen, bei Soldaten, heute sagt man Traumata. Bei der Zivilbevölkerung. Kamen auf Auswanderer vor dem Hitlerregime, z.B. die Familie des Edzard Reuter, die in die Türkei emigrierte wie so viele damals, weil die Türkei politische Flüchtlinge aufnahm. Auf den Vietnamkrieg, Sallies Vater ist in Vietnam geboren. Auf den Irakkrieg und seine 500 000 Toten in der Zivilbevölkerung...
Was das für einen einzelnen Menschen bedeuten kann, einmal im Krieg gewesen zu sein. Dass er keine Tür mehr zufallen hören kann, ohne sich zu Tode zu erschrecken.
Das dauerte lange, sehr lange, eigentlich zu lange. Und ging trotzdem.
Dann war Hofpause.

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