Donnerstag, 19. April 2012

Werken Donnerstag 19.4.12

Heute haben wir gelaubsägt, Puzzles, Memories und Schlüsselbretter begonnen. Hier sind die Bilder dazu:


Das wird einmal ein Schlüsselbrett.

Hier entsteht ein Bundesländerpuzzle. Zuerst müssen die Ländergrenzen mit Kohlepapier aufs Holz kopiert werden.
Das Werken war sehr wunderbar. Es ist immer wieder erstaunlich, wie sehr Handarbeit fasziniert und Energien fließen lässt. Diese beiden Stunden waren sehr, sehr angenehm.


Handarbeit und Sich-Etwas-Erzählen passen sehr gut zusammen.

Eigentlich sollte man den Werkraum viel mehr nutzen.

Hier entstehen die Plättchen für ein Holzmemory.
 Nun sind die Bundesländergrenzen auf dem Holz, und es kann gesägt werden.
Es ist erstaunlich, wievieler Fähigkeiten es allein bedarf, die Quadrate für das Memory platzsparend aufzuzeichnen. Wir überlegten vorher zusammen, wie man das wohl am besten hinbekommt = angewandter Matheunterricht.
Habe gestern zwei Handyhüllen fertiggefilzt, aber der Schülerkreis meint, sie müssen noch verbessert werden, und: Recht haben sie! 
Der "Friedrich" geht dem Ende zu, nur noch zwei Kapitel, dann haben wir uns würdig und mit vielen Erkenntnissen durch das Drama der Familie Schneider hindurchgearbeitet.
Habe dem Mädchen mit dem Aufsichtskonflikt den Eintrag weggelöscht und mich darüber gefreut.

Nach der 2. Pause brannte die Hütte. Einer kommt mit schweren Schürfungen und Prellung am Auge zurück. Hatte sich in ein Gewimmel von kämpfenden Jungen hineingeworfen und mitgeschubst. Einer, der sich angegriffen fühlte, boxte ihn extrem fest aufs Auge.
Beide erhalten eine Belehrung und 14 Tage Fußballverbot.
Später stellte sich heraus, dass eine 6. Klasse die Händel angezettelt hatte - auf dem Fußballplatz, der heute für die 5. Klassen reserviert war, warfen sie Fünftklässler mit Gewalt hinunter!
Da stellt sich natürlich die Frage, was mit dem Lehrer war, der dort hätte stehen und ordnend eingreifen müssen... Hier ist also an vier Fronten "suboptimales" Verhalten festzustellen, das Unübersichtlichkeit schafft und zur Verletzung führte. Mutter angerufen nach der Standpauke. Sie holt ihren Sohn ab, der nun Kopfweh hat.
Gesprächsdauer: 30 Minuten.

An vier Stellen hätte es bei vernunftorientiertem Verhalten dazu führen können, dass eine Verletzung NICHT entstanden wäre:
1. Der Lehrer nimmt seinen Platz am Fußballfeld ein. Er verweist alle, die nicht fünfte Klasse sind, heute vom Platz. Die Situation bleibt übersichtlich.
2. Die Sechstklässler respektieren die Wochenaufteilung und suchen sich andere Spiele.
3. Der erste Junge wirft sich nicht in das unübersichtliche Geschehen und bleibt außerhalb.
4. Der zweite Junge geht weg zur Aufsicht und lässt sie die Dinge ordnen.

Alles zusammen erbrachte dieses Ergebnis. Es macht mir sehr viel aus, dann mit den Folgen umgehen zu müssen. Es braucht Gesprächszeit, die dem Unterricht verlorengeht oder der persönlichen Pausenzeit. Ich wünschte mir mehr vernunftorientiertes Verhalten. 

Irgendwann streikt mein Knie. Ich kann nicht mehr laufen, kann es nicht mehr beugen. Weiß, dass ich Angst davor habe, solch geballter Unvernunft auf der Klassenfahrt Tag und Nacht ausgesetzt zu sein. Wie soll ich bei solch grassierender Unvernunft die Sicherheit der Schüler gewährleisten? Ich könnte nicht damit leben, dass irgendwem etwas wirklich Schlimmes zustößt.

O nein, wenn mir das mit dem Knie auf oder vor der Klassenfahrt passiert, kann ich einpacken. Ich fange an, mich verrückt zu machen und denke, das machst Du nicht mehr, das ist Deine letzte Klassenfahrt.

Ich bin jetzt fast sechzig Jahre alt. Ich muss mich nicht mehr eine Woche lang von grassierender Unnachdenklichkeit, Aggressivität und Unvernunft zur Geisel nehmen lassen...Schade ist es aber auch.
Liege im Bett, versuche das Bein zu kurieren und frage mich, was mir die Situation jetzt wieder mitteilen möchte. Hoffentlich kann ich die Zeichen lesen.
 

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