Donnerstag, 29. Mai 2014

"Ich finde, Du bist ein guter Freund." Die freundlichen fünf Minuten.



Du kannst sehr gut kaspern.

Du spielst gut Fußball.

Du bist ein ruhiger Junge. 

Du streitest Dich fast nie.

Du bist ein guter Freund.

Bei Dir im Garten macht es Spaß.

Wenn einer sich weh tut, dann bist Du zur Stelle
und hilfst ihm.

Du bist aufmerksam und kriegst viel mit.

Du kannst gut lesen.

Deine Haare sind schön.







Ich mag Deine Augen.

Du kommst beim Lernen gut voran.

Du passt immer gut auf.

Du hast ein gutes Gedächtnis.

Ich finde, dass Du auch aufpasst auf das, was passiert.







Du kannst gut Schnecken finden.


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Kinder, die zu Hause über Befindlichkeiten sprechen können, nennen häufiger Eigenschaften und Persönlichkeitsmerkmale, die ihnen aufgefallen sind.

Kinder, die zu Gefühlen nicht so einen durch viele Gespräche und Literatur/Vorlesen  "geübten" Zugang haben, nennen häufiger äußere Merkmale wie Kleidung, Schuhe, Haare, Figur.

Die Äußerungen oben bezogen sich auf mehrere Kinder.

Frau M. und Herr K. finden, dass den Kindern zu ihren Mitschüler/innen viel einfällt.

Unser Training geht um gewaltfreie Kommunikation und wertschätzende Sprache. Auch hier brauchen wir Muster und viele Gelegenheiten zum Üben und Einsetzen solcher Fähigkeiten.
Das Training passt sehr gut zu unseren Bemühungen in der Klasse (die Bemühungen der Erzieherin und der Lehrerinnen um eine Kultur der Anerkennung und der Wertschätzung, die für uns als Basis alles Anderen, das in der Schule passiert, fundamental ist.)

Entstanden war die Idee auf einem Elternabend angesichts von Gewaltvorfällen an der Schule.

Ich glaube, dass das Training im zweiten Schuljahr unter Aspekten der gewaltfreien Abgrenzung und Verteidigung der eigenen Grenzen ergänzt werden sollte.
Beides gehört zusammen und kann sicher nicht in einem Kurs trainiert werden.

Verbindung zu den eigenen Gefühlen aufnehmen, die eine starke innere Realität sind und unsere Wahrnehmung eminent beeinflussen, ist sehr wichtig.

Nach der fünften Sitzung bin ich sehr dankbar, dass unsere schulische Alltagsarbeit eine solch intensive und wirkungsvolle Ergänzung und Stützung erfährt.

Ich jedenfalls habe hierbei auch schon viel dazugelernt und bin sicher, nicht die einzige zu sein.

Mittwoch, 28. Mai 2014

Wir werden uns nicht mehr konzentrieren können.

Gestern war wieder unser Training mit Frau M. und Herrn K. von "Einhorn".

Als erstes gab es eine Auflockerungsübung mit Musik, der Löwe Leo machte auch mit, es ging um "Erde, Feuer, Wasser, Luft und Holz (Pflanzen)".




Es ist schön, sich zur Musik gemeinsam zu bewegen.



Hier durchlebt gerade eine Pflanze eine Phase
ihres Wachstums.




Soziale Situationen / Gefühle 
vermittels des Körpers ausdrücken und 
"lesen" lernen.




Diese Körpersprache ist eindeutig
und muss nicht mehr interpretiert werden...


Wir malten  Masken an, mit denen beim nächsten mal gearbeitet werden soll. Zum Ende hin gab es noch einmal die freundlichen fünf Minuten. Manche Kinder sagen zu dem Kind in der Mitte ganz präzise positive Sachen, die sie einmal mit ihm erlebten. Andere sagen: "Du hast ein schönes T-shirt an."


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Heute hatten wir unseren Gesprächskreis. Dann Frühstück. Es war so laut! Wir sprachen übers Kauen. "Versucht einmal, Euren Bissen 20 Mal zu kauen - oder 30 Mal? Wie ist es so?"

Es rutscht gut herunter. Man schmeckt mehr davon. "Ich habe es 60 Mal gekaut".....

Dabei wurde es dann ruhig, die Kinder widmeten sich ihrem Frühstück und gaben ihm Aufmerksamkeit. 

Aufmerksamkeit, die es verdient, denn die Brotbüchsen sind so reich und vielfältig gefüllt, dass es eine Freude ist, da hineinzuschauen.

Das war einmal ein Frühstück, wo die Sinne da waren, wo die Aktivität war. 

Dann vertieften wir unseren neuen Buchstaben H,h.

Es gab einige Konflikte unter Kindern, die sollten noch heute besprochen sein. Das war auch möglich, denn Karla war da.

Sie arbeitete mit der Gruppe und ich konnte mich in drei kleinen Gesprächen den verschiedenen Problemen widmen.

Dann rechneten wir und auf Lillys Wunsch, der sehr gut aufgenommen wurde, rockten wir ein bisschen zu dem Lied "Geburtstagsparty im Bäckerladen" von Klaus Hoffmann ab.

Es ist schön, dass die meisten Kinder sich ohne Scheu mit viel Freude bewegen.
Dann noch der Elefant in der Disco, und dann wars auch gut.





Mittlerweile kam Matti, unser Lesepate, herein und wurde mit Hallo begrüßt. Er ging mit zwei Kindern in die Schülerbücherei zum Vorlesen und Erzählen.



Matti hat viele Fans.

Wir hatten vor ein paar Monaten bei dem Disney-Film "Findet Nemo" ein kleines Desaster erlebt. Einige Kinder empfanden den Film als zu brutal und begannen zu weinen, obwohl er keine Altersbeschränkung hat. 

Jakobs Mutter hatte uns daraufhin den Film "Der Mondbär" geliehen, damit wir ihn mal anschauen könnten.

Wie das so kommt, viel Zeit verging, und Jakob fragte nach, wann wir denn nun endlich mal den Mondbär anschauen würden.

Heute haben wir damit begonnen. Das ist eine gute Sache. Man schaut sich etwas gemeinsam an und kann anschließend sich darüber unterhalten. Nennen wir es Medienerziehung! Der Film ist sehr seelenvoll und altersangemessen, wir sahen heute einen ersten Teil und setzen das am Montag fort.




 Die ganze Klasse vor dem
televisionären Lagerfeuer...





 .....begleitet von Charlottes
Handpuppenschnecke, 
für die wir jetzt noch einen 
Handpuppenpartner suchen,
damit wir einen schönen Dialog bauen können,
den man dann spielen und vorführen kann.

Es gibt wohl ein Känguruh...? 


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Das Kaulquappenthema hat auch ganz schön Resonanz gefunden. Ihr Wasser wirkt klar durch die umwälzende und sauerstoffversorgende Pumpe und die Pflanzen. Also anscheinend alles richtig gewesen.

Die Kaulquappen sind krekel, beweglich und wirken gesund. Eine Lupe ist schon kaputt, so intensiv wurde geguckt.
 

 

  
Aimée hat aber auch ein paar Befürchtungen:

 


 So sahen sie heute aus:

 



Eigentlich wollte ich sie über Himmelfahrt wieder in ihren Teich setzen....aber das geht wohl grade nicht. Wenn aber die Frösche da sind, ist Eile geboten. Sie brauchen Lebendfutter, kleine Tiere. Außerdem: Je eher sie in ihr natürliches Habitat kommen, umso besser für sie. 

Dann ist wohl irgendwann mitten in der Woche eine insgesamt 160 km-Fahrt zu ihrem Teich angesagt...
:/


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Eine Schöpfung von Noemi.
Interessant.



Diese Texte sind vom letzten Monat. Jasper schrieb über Bienen:




 Aimée hat mit etwas Unterstützung bei der "Richtigschreibung" diesen schönen Text mit Bild geschaffen.






 

Eine schöne und ausdrucksvolle Biene.






Diesen Text schrieb Lilly im April und malte dazu.





Laura mag sich nicht damit abfinden,
dass manche Leute
sich nicht benehmen können.
Aber der Typ schämt sich wohl schon ein bisschen.
Immerhin.



Vier Tage frei ab jetzt. Juchuuuuuuuuuuuuu!!!!
Vielleicht doch ein paar Zeugnisentwürfe hinkriegen? Mal sehen. Es drückt. Wir haben noch fünf Wochen...

Werde aber jeden Tag doch mal in der Schule nach dem Rechten sehen bei den sieben kleinen Konzentrationsverhinderern.

Für alle, die sich bis jetzt fleißig durchgelesen haben ein wunderschönes Himmelfahrt und schöne freie Tage!!!

Eure Minna :))


Selbstwirksamkeit

Pädagogen nennen es Selbstwirksamkeit.
Den Schülern macht es einfach nur Freude.

Gestern im Wahlpflichtunterricht. Der schönste Moment des Schultages: Ein Schüler zeigt ein Bild seines Schlüsselbretts, wie es wirklich an der Wand hängt und als ein Schlüsselbrett genutzt wird....Das war toll!






Nachdem der Wahlpflichtunterricht der Klassen 5/6 zweimal ausgefallen war wg. "Lehrercasting" -- (Brrrrr! Ist denn die ganze Welt ein Bordell? Wie kann man nur für den Bereich der Bildung ein solches Vokabular benutzen - ich hörte diese Wortkombination in den letzten Tagen -zigfach, wie abscheulich!)

Nachdem er also wegen der  Vorstellung von Lehrern für das neue Schuljahr zweimal ausgefallen war, fand er gestern wieder statt. "Holz und Wolle", sozusagen Werkunterricht.

Es war schön, wie die einzelnen Schülerinnen und Schüler an ihren Dingen selbständig arbeiteten.




Eine Tischtenniskelle
muss gefeilt werden. 





 Hier wird die Form ausgesägt.





 Jonglierbälle filzen. Sie hat bei allem Anderen nur
eine Schnute gezogen und die Arbeit ruhen lassen.
Hier filzte sie selbsttätig ihren Ball, blieb "dran" und zeigte Ausdauer.
Die erste Arbeit in Monaten, die ihr gefiel....




 Zwei nähten sich einen Beutel
für die drei Jonglierbälle.
Sie hatten schon einmal genäht und es ging
ihnen leicht von der Hand, 
sie waren dabei sehr geschickt.





Abschließend fragten wir uns:
Was ist das eigentlich für ein Material - Wolle?
Wir haben dann ein wenig davon angekokelt und
geschnuppert- riecht wie
verbrannte Haare.
Haare, Wolle, Fingernägel sind aus...
Horn!


Heute begegnete mir einer der Schüler von gestern auf dem Gang: "Haben wir am Dienstag wieder WUV?" - "Sicher, wie normal wieder." Und er STRAHLTE mich an......
Der Unterricht im Werkraum mit mir völlig fremden Fünft- und Sechsklässlern, acht Jungen, zwei Mädchen, ist der absolute Selbstläufer, besonders bei den Jungen.
Keine Ermahnungen, keine Disziplinprobleme, gar nichts. Sie kommen, greifen sich die Sachen, lassen sich etwas erklären, fragen nach, und arbeiten mit Ausdauer.
Aufwändig ist die Vorbereitung. Alle Sachen müssen da sein. Wenn an verschiedenen Werkstücken gearbeitet wird, muss man den Überblick behalten, was an welcher Stelle gerade an Material notwendig ist und es vorher besorgen und vorbereiten.
Ich kann es nicht verstehen, warum in den 80ern in Berlin der verpflichtende Werkunterricht und der Naturwissenschaftlich-technische Unterricht ersatzlos abgeschafft worden ist.
Die schönen Räume sind noch da, aber keine Lehrer, die mal eine Laubsäge in die Hand nehmen....
Ausgesprochen schade. Viele Schüler haben ein ganz großes Bedürfnis, sich als Urheber der Entstehung von Produkten zu erfahren und mit den unterschiedlichsten Materialien sich intensiv zu beschäftigen.

Sie lernen dabei so leicht alle Begriffe, alle Werkzeuge und viele Zusammenhänge.

Dem Jungen, der an der Kelle feilen musste, wurde etwas langweilig.
"Wir machen uns ein bisschen Musik, dann geht es besser..." Schon hatten sie ihre Handys draußen und es gab ein einige Raps mit ein paar unanständigen Worten, über die ich hinweghörte und wieder einmal Pharrell Williams mit "Happy". 
Da ging es leichter. Und schon war mehr Gespräch da. Untereinander und auch mit mir.

Ich höre mir immer gerne an, was sie so hören. Die Schüler erzählen nicht ungern über ihre Musik. Ich höre  zu und frage sie was.

Für uns damals war Musik auch extrem wichtig.

"Wenn Ihr nachher hier aus der Tür rausgeht, bleiben anschließend die Handies in der Tasche wg. Handyverbot in unserer Schule." 

Der Satz musste sein.


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Montag, 26. Mai 2014

Kaulquappen

Die Überraschung war dieses:




Am Samstag waren mein Mann und ich  in der Schäferei gewesen und hatten die alten Ex- Schulschafe besucht. Irgendwie hatte ich in diesem Jahr den Punkt verpasst, aufzupassen, wann es in dem benachbarten Tümpel die Kaulquappen gibt und wir schauten nun mal nach: Es waren welche da!

Allerdings schon in recht fortgeschrittenem Zustand.
Wir nahmen sieben von ihnen mit nach Hause. Dort kamen sie in ein großes Gefäß mit der alten Schildkrötenpumpe. Sie lässt es sprudeln, sorgt für Sauerstoff im Wasser und hat ein Schaumstoff um sich herum, so dass sie die kleinen Kaulquappen nicht ansaugt wie etwa eine Pumpe fürs Fischaquarium. In einer stehenden Kloake würden sie nicht gedeihen.
So verbrachten die sieben Fröschlein in spe das Wochenende:






Heute früh eine halbe Stunde früher zur Schule gegangen, nahm sie im Eimer mit. Das alte Schneckenterrarium ausgewaschen, eine Mischung aus Leitungswasser und Aquarienwasser aus dem Klassenaquarium hineingefüllt. 

Leitungswasser allein wäre schädlich gewesen, es ist nicht "eingelaufen", eignet sich nicht für Amphibien oder Fische. Aber wenn man schon ein Aquarium da zu laufen hat, kann man gut improvisieren. :)) Für was das doch alles gut ist....

Den Sprudler hinein, ein wenig Bodengrund, Pflanzen aus dem Klassenaquarium, eine Insel zum Sich-Draufsetzen, wenn die Metamorphose zur Luftatmung erfolgt ist - sonst würden die jungen Frösche ertrinken....und....warten, bis die Kinder kommen!




Die Kinder begrüßten die Umwidmung des Terrariums in ein Aquarium mit Hallo! "Ich sehe die Augen!" - "Und sie haben Beine!" 

Habe auch ein paar Lupen danebengelegt. Und später schauten wir uns ein paar feste Gegenstände und eine Wasserschnecke unter dem Stereomikroskop an.

Kaulquappen sind zu schnell und wir noch zu ungeübt. Das wird eine Arbeit von Wochen, bis jede/r in der Lage ist, sich die Oculare selbst einzustellen und ein Objekt selbständig zu betrachten. Aber es lohnt sich. Die Welt des Kleinen ist so faszinierend! 

Es wird nicht lange dauern, da werden die Kinder unsere Naturaliensammlung von selbst erweitern und auch kleine Tiere, etwa einen Regenwurm, zum Betrachten mitbringen. Darauf freue ich mich schon. 

Mit diesen Schul-Binocularen muss ich mich erst noch selbst eingewöhnen. Ich habe sogar selbst eines, das war sehr teuer, es stand immer in der Klasse, aber irgendwer, der voll bescheuert war, hat mir ein Ocular geklaut. Das hat richtig weh getan.

.....

Noemi kam und brachte eine Schnecke mit, die sie am Wochenende gefunden hatte....

"Nun ist die Schneckenpension aber schon besetzt...Was machen wir jetzt?" - 

Wir beschlossen, die Schnecke später im Schulgarten an der schönsten, dichtest bewachsenen Stelle auszusetzen. Vorher saß sie noch in einem großen Glas mit Gaze drüber und begleitete Noemi durch ihren Schultag.





Eine sehr krekelige, schöne, kraftvolle Bänderschnecke!



  
Wir arbeiteten nach dem Gesprächskreis zum Wochenende und dem Frühstück heute weiter am Buchstaben "R,r" in den Heften. Dabei stellte sich heraus, dass jetzt alle, aber auch wirklich ALLE Kinder die Lautsynthese wenigstens im Ansatz beherrschen....Großes erleichtertes "Aaaaahhhhh!!" bei Karla und mir. Das ist soooooo schön! Der Rest ist Üben, Training.

Ja, und dann, Kinder, BITTE! Lest jedes Wort, das Ihr schreibt! Wollt Ihr nicht wissen, WAS Ihr da schreibt?

Ihr wollt alles wissen, entziffern, Euch klar machen, lasst nichts im Dunkeln, geht an jedes Wort ran, Ihr könnt das!

Karla im Nebenraum mit den Kindern, die die Grundlagenübungen zum R,r noch nicht beendet hatten, ich im Klassenraum mit den anderen.

Nach dem Sport und dem Mittagessen große Selbstbelohnung für den profihaften Auftritt beim Klassenfest - von 8 Uhr morgens bis 17 Uhr abends waren die Kinder dafür aktiv gewesen und die ganzen Tage vorher schon -




 Doch -- jetzt mussten Rimas' Schuhe noch gebunden werden. Sofort fanden sich zwei Helfer, Johannes und Gabriel, denn Rimas kann noch nicht die Schleife binden. 

Er hatte zwei Riesenschlangenbänder neben seinen Schuhen herlaufen, und es schien ihn nicht zu stören.

"Du willst es aber auch mal selbst können, nicht wahr, Rimas?" "Neeeee." "Wie bitte?" "Nein, will ich nicht." 

Lieber auf die Nase fallen, wenn man beim Laufen auf die herumhängenden Bänder tritt oder wenn ein Anderer das aus Versehen tut? Manno, da ist aber noch allerhand zu tun.

Aber dann gingen wir los, zum Mehringdamm, zu Vanzella, sie haben dort ein wunderbares Eis. 

Das Wetter passte gut zum Eis.

Sitzend und schleckend lasen einige Kinder das Wort "Ital" "EIS", "Vanzella" und wandelten es in "Vancelia" um...."Da steckt fast Dein Name drin, Celia!"

So ist es wunderbar. Alles wissen wollen und sich damit auseinandersetzen, mit den Bedeutungen spielen.

Sema konnte von dem Moment an lesen, als sie es keinem Wort mehr durchgehen ließ, es NICHT zu kennen! Diese Haltung macht den Unterschied ums Ganze!!! Wir Großen können behilflich sein bei Sachen, die schon auf dem Weg sind. Aktiv werden muss das Kind schon selbst.

Auch beim Schleifenbinden, lieber Rimas! Grrr!







Amina, genüsslich mit Waldmeister. Auch ich hatte Waldmeister. Ich kann bei Waldmeister nicht widerstehen. Normal esse ich solches Eis nicht, wegen Milch und Eiweiß, das da drin ist, aber ich hatte die Kinder eingeladen. Da gab es mal eine Kugel Ausnahme und viel Erinnerung an eigene Kinderseligkeiten.  Man muss auch mal die Fünfe gerade sein lassen.




Direkt neben dem Brausen des Mehringdamms: "Ist meine Zunge schon dunkel von der Schokolade?" "Und meine, ist sie gelb vom Mango?" "Das ist doch kein Zungenmalereis, nichts zu sehen."

Kinder und Künstler gehen mit der Wirklichkeit intensiv und aufmerksam um.  "Normale" Erwachsene haben das verloren.

Es kommt beim Erwachsenwerden eben darauf an, das Kind in sich nicht zu vergessen, sondern mitzunehmen. Dann hat man viel Gutes im inneren Rucksack.

Ach übrigens: Heute früh war Jasper da. Die Wunde an seinem Auge war gut am Verheilen. 

Hat der Junge Glück gehabt! Zwei Millimeter, ach, einen Millimeter, weiter höher - und der Ast wäre in sein Auge gegangen. Welche Wucht der Ast gehabt hat, in den er beim Durchqueren eines Busches am Freitag hineinrannte, um seine Verfolgerin abzuhängen, kann man am Schorf der nicht eben kleinen Wunde am Unterlid  erkennen. Man mag sich da überhaupt gar nichts mehr weiter vorstellen. Wirklich nicht.


Sonntag, 25. Mai 2014

Arbeit, Spiel, Gespräch und Feier. Heute: Die Feier.

Am Dienstag kam Gabriel und sagte:"Weißt Du, warum ich gestern nicht da war? Meine Stimme war im Hals so vertrocknet."
Das Gefühl konnte ich mir sehr gut vorstellen. Mir vertrocknet auch manchmal die Stimme im Hals, jedenfalls fühlt es sich so an.

Am Dienstag war unser Besuchstag. In den ersten beiden Stunden waren wir im Musikkeller und probten für Puck, die Stubenfliege. Für Donnerstag, wenn wir den Eltern Sachen aus unserem Unterricht zeigen wollten.

Anna und Frank waren auch dabei. Sie haben noch etwas mit uns vor und waren den ganzen Schultag mit uns zusammen...




Puck, die Stubenfliege und Rick, die Wasserratte haben schon cool ihre Position eingenommen.




 Die Bongospieler/innen warten noch auf ihre Instrumente.



 Irgendwann später: "Schau mal, auf Deiner Handytasche sitzt ein Tier!" Es gibt kein Iiih, keine Ekelkommentare, wir setzen es einfach raus.




 Es sind zwei intensive Übungsstunden, die Rhythmen werden entwickelt und fließen weiter, andere setzen ein, bis alle Instrumente miteinander grooven.

Später - wieder ist Konzentration angesagt, sind Frau M. und Herr K. vom "Einhorn" wieder da. Es geht wieder um Gefühle.





Zum Beispiel....."wütend".....


 



Dann gibt es etwas Südamerikanisches, eine Samba? Es geht wieder um die vier Elemente Erde, feuer, Wasser, Luft. Vorher hat Leo, der Löwe, noch eine Aufwärmgymnastik hingelegt und alle machten mit.





Wir bewegen uns nach der Musik, fühlen uns leicht oder schwer an, spüren, wo sich das spürt, sind eine Flamme, die leicht und luftig sich bewegt oder wütet.
Danach fühlt man sich irgendwie lockerer. Es war schön.


 


Die beiden haben Karten mit Gesichtern dabei, die Gefühle darstellen. Sie ist fröhlich, er beschämt. Er fühlt sich ganz schlecht.

Hier geht es ihr aber gar nicht gut, aber er lässt sie abblitzen, verhält sich angeberisch.








Wir raten, welche Gefühle das sein könnten und überlegen gemeinsam, wie die sich äußern, wo man die spürt.





Nach der Pause gehen wir raus in den Flur und geben klappernde, rasselnde, Geräusche machende Dinge im Kreis weiter. In der Mitte sitzt jemand, sie/er soll nichts davon hören.

Wie erholsam kann Stille sein............................





Dieses Spiel geht mit verbundenen Augen. Das Kind in der Mitte versucht wahrzunehmen, ob und von welcher Seite sich ihm jemand nähert....

 




 Dann bewegen sich alle als Pulk in verschiedener Weise. Mediale Spiegelwelt: Einige machen was, jemand nimmt es auf und jemand Anderes nimmt auf, wie er es aufnimmt, wie sie es machen.....

Unsere Kinder sind ganz schön erfahren mit solchen Situationen ...niemand reagiert anders als sonst.





 Dies ist ein Übungsdurchgang für den Kiba, den "Marmorsaft aus Kirsche und Banane. 

Am Donnerstag, es war SO heiß!!! Wir üben den ganzen Tag und kurz vorher hole ich das Eis für die Cocktails von der Tanke.

Ein Blick in die Tiefkühltruhe - Sie haben Dolomiti!!!
Das war in den 70ern mein Lieblingseis gewesen. Das muss jetzt sein.............

Hier sind die "Gewinnerinnen" zu sehen, die Genießerischsten von allen. Sie hatten am längsten von ihrem Eis. Schnell "happs!" verschlucken kann es ja jeder.





Es waren fast alle Eltern da. Zuerst gab es den "Puck" und er war wunderbar!!!

Vorher war Thomas noch gekommen, der von allen sehr geliebte Praktikant vom Frühjahr. (Erinnert Ihr Euch an das Lied von den Piraten??) Alle waren aus dem Häuschen. "Thomas kommt!" schrien alle und rannten ihm entgegen.

Julias "Runterkomm"-Übung brachte dann wieder Ruhe vor dem Auftritt.

"Komm, lieber Mai und mache", war das zweite Lied mit Herrn Kollwitz an der Gitarre.

Hediye hatte alle Gäste wie zum traditionellen Zuckerfest begrüßt: Mit Rosen- und Zitronenwasser und mit Süßigkeiten.

Das hat mir auch gut getan. Eine sehr intensive Begrüßung, viel besser als "Hallo, bist Du auch da?"




  
Dann gab es den türkischen Tanz zum Zuckerfest. Zuckerfest ist erst später im Jahr, es schließt den Fastenmonat Ramadan ab. 

Da wir aber alle zusammen so schön Weihnachten gefeiert hatten, wollten wir jetzt auch Elemente des Zuckerfestes miteinander teilen.






Hediye hat jedes Kind und Geschwisterkind reich beschenkt. Wie man das am Zuckerfest auch macht. Die jüngeren küssen dann den Älteren die Hand. Mit ganz großem Charme hat Hediye allen gezeigt, wie es geht, indem sie Karla und mir - wir sind älter als sie - auf traditionalle Weise die Hand küsste. Erst mit der Stirn sich zur Hand neigen und dann mit dem Mund.

Wieder etwas, das ich zum ersten mal im Leben erfahren habe. Es war ein sehr schönes Gefühl.






Danach lasen drei Kinder ihre Schneckentexte aus dem Buch vor, das sie gemeinsam angefertigt hatten.

"Schnecken sind Mann und Frau zugleich.
Ihre Zunge hat Zähne.
Schnecken lieben die Freiheit.
Wenn sie im Terrarium sind, 
ist es so wie wenn wir im Gefängnis sind. 
Schnecken heißen Weinbergschnecken,
weil sie auf einem Weinberg leben.
Viele Kinder mögen Nacktschnecken nicht,
aber Nacktschnecken sind ganz normale Tiere.
Manche finden Schnecken eklig.
Ich finde Schnecken toll.
..."

Für Charlotte war es eine Premiere,
sie traute sich das erste Mal, vor Publikum 
zu stehen und zu lesen.

"Ich lese nur eins", sagte sie..... und war nachher
sehr glücklich. Sie hatte es geschafft!

Jonina und Aimée sind schon recht erfahren im Vortragen vor Publikum.
Es macht ihnen Freude und sie haben auch etwas zu sagen!

Danach spielte Hediye für Interessierte - es waren viele!- noch etwas auf der Saz und sang dazu ein
wunderschönes Lied.

Sie hat es für mich auch schon einmal gesungen. Wenn mir wieder einfällt, wie ich ein Tondokument auf die Seite hier hineingebastelt bekomme, dann könnt Ihr es auch nochmal hören.

Dann das Buffet, die Cocktails und die Gespräche.

Es war ein wunderschöner Nachmittag. Die viele Arbeit hatte sich so sehr gelohnt!!!!





Hier bereitet Jonina gerade einen Kiba für ihre Eltern vor.

Ich freue mich schon auf die nächste Woche, habe eine Überraschuuuung....

Bis dann
Eure Minna

P.S. Und gute Besserung für Jasper, er hatte am Freitag einen Unfall und hatte sich verletzt.
Hoffentlich ist alles wieder halbwegs gut!!! Oder besser als halbwegs. Hoffentlich.
 :))