Samstag, 29. März 2014

Außerirdische Roboter und Schlangen, die sich in den Schwanz beißen


Morgens den Klassenraum betreten und.....DIESES vorfinden...ein akribisch aufgeräumtes Schuhregal!
Das macht fast glücklich und entschädigt für viele Schlimmligkeiten.



Das waren Alina und Pauline gewesen,
Alina hatte mit Munir auch noch den Boden gefegt....
Alle haben intensiv Lob geklatscht,
wie wir das immer so machen, wenn etwas gut
gelungen ist.




  
Am letzten Wochenende hatte ich keine Mappen mit nach Hause genommen. Die Arbeitszeiten waren schon sehr lange gewesen, ich erschöpft und hatte ein großes Bedürfnis nach etwas, was mir wirklich Freude macht.

Schon lange spukte in mir die Idee eines Sachkunde-Dominos mit eingebauter Selbstkontrolle herum.
Was lag näher, als es jetzt zu verwirklichen?

Ein richtig an das angepasstes Spiel, was wir im Unterricht vorher besprochen hatten, zur Übung und Festigung, mit einzelnen wenigen neuen Sachen fürs Allgemeinwissen.

Doch bald hatte sich Oskar Kellermann als charmeoffensive Barriere auf die Karten gelegt.

So wuchs das Ding recht langsam und musste auch noch auf Doppelkarten geklebt werden. Aber das hat mir viel Freude gemacht, so etwas herzustellen.

 


Das schöne bunte Ausgangsexemplar kopierte ich einmal vierfach groß, wir spielten es an der Tafel zur Einführung, dann lag es aber auch für jedes Kind vor.
Es liegt jetzt in der Klasse.

Nun kamen da Wörter und Namen vor, die wir noch nicht erarbeitet hatten, auch recht schwierige. So lag die Idee nahe, Partnergruppen zu konstellieren, und zwar ganz absolutistisch von der Lehrerseite her: Immer zwei Kinder zusammenbringen, die die Aufgabe gemeinsam schaffen könnten.



Nala und Lilly

Es trafen sich Partner, die vorher wohl noch nie etwas länger miteinander zu tun gehabt hatten....Das kommt in Klassen tatsächlich vor. 


 

Diese beiden mussten am Ende sehen, dass 
ihre "Schlange" sich nicht in den Schwanz beißt und...
nochmal beginnen.

Später sagte Jakob, es habe ihm ganz großen Spaß gemacht, mit Aynur zusammen das Spiel zu machen.


 


"Nicht vergessen, das", denkt sich die Lehrerin, "hier liegen Gestaltungspotenziale für ein wirksameres Lernen, als wenn man den Dingen ihren Lauf und die Schüler selbst wählen ließe." Sie wählen eh immer nur ihre engsten Freunde....




Charlotte und Furkan



Johannes und Noemi


Jonina und Munir


Später haben wir auf dem Flur einen Kreis gebildet, erst ein bisschen Gymnastik gemacht, denn Bewegung muss sein, und die Partnergruppen erzählen lassen, wie es ihnen beim Spielen ergangen war, was sie gut gefunden hatten und was anders sein sollte. Alle Kinder sagten, es habe ihnen sehr gefallen, mit ihrem jeweiligen Partner zusammenzuarbeiten.

 



Eine andere schöne Situation in dieser Woche war die reguläre Einführung der Anlauttabellen, mit denen man sich eigene Texte und Wörter, die man aufschreiben möchte, lautlich erschließen und die Laute dann über den Anlaut einem Buchstaben zuordnen kann.

 


Darüber hinaus haben wir ja auch schon zwei Diktate mit "Wörtern der Woche", die wir vorher geübt hatten, geschrieben.

Also, das wird jetzt alles sozusagen flüssiger.

In einer Fördergruppe hatten wir das gemeinsam begonnen und mit der ganzen Klasse dann weitergeführt.

 


Es kamen schöne Ergebnisse dabei heraus:




Aimées Text





 Charlottes Text




 Das ist, wie man unschwer erkennen kann,
ein Jungenbild und -text.
Das Bild ist sehr inhaltsreich und interessant,
nicht wahr? 
Der Autor ist Claude.


So arbeiten wir uns Schritt für Schritt in die Schriftsprache hinein, und - ja, es ist ein langer, langer Weg.

 Zwischendurch werden Webteppiche fertig und möchten vom Rahmen gelöst werden:





Dann noch die Hammer-Überraschung, die Lillies Mutter und Lilly für die Klasse gebastelt hatten: Eine Kiste.......






 ....mit vielen Fächern, in jedem Fach steckt ein Wollknäuel, der Faden wird oben aus einem Loch im Deckel herausgeführt.




 Hier sieht man - Deckel ist leicht angehoben -
die einzelnen Fächer im Inneren der Kiste.


Die Annahme, dass nun aber alles in Ordnung" bliebe, war falsch, denn die Kiste stand neben einem Durchgang und bald stellte sich heraus, dass jede(r), der da durchging, anscheinend eben mal an einem Faden gezogen hatte.....deshalb muss die Kiste unbedingt etwas mehr versteckt stehen.

Idee und Ausführung sind supertoll! Danke!!!!


In dieser Woche arbeiteten wir noch einmal in Partnergruppen, dieses Mal beim Lautabhören des neuen Lautes /B,b/.

Die Lautfolgen werden durch Bilder dargestellt. Aber nicht jedes Kind hat genug Wortschatzkenntnisse, um dem Bild das richtige Wort zuzuordnen.Daher saßen Partnergruppen zusammen, wo der/die eine dem/der anderen Hilfestellung geben konnte und die beiden so gemeinsam die Aufgabe bewältigen konnten.




Sema und Moritz
lassen sich die Wörter auf der Zunge zergehen
und horchen nach dem Laut /B b/.


Es ist ganz offenkundig, dass die Fähigkeit zum genauen Unterscheiden und Bestimmen der gehörten Laute sich später auch zum erfolgreichen Rechtschreiben positiv verhält. Sie ist nicht hinreichend, aber grundlegend notwendig. Ohne sie "schwimmt" das Kind in der Fülle der Möglichkeiten, ohne sich sicher zu fühlen.

Habe ich einen Laut bestimmt, kann es immer noch verschiedene Grapheme, Zeichen für ihn geben, aber wenn ich ihn hörend gar nicht ausmachen kann, dann ist eine wichtige Grundlage für sicheres Rechtschreiben nicht gegeben.

Diese Fähigkeit wird in den Lehrgängen schon mehr beachtet als früher, aber längst nicht genügend.



Munir und Charlotte blieben auch später noch gern zusammen
und führten ihre gemeinsame Arbeit 
freiwillig weiter,
obwohl schon längst Pause war... 

In dieser Woche übten wir noch die beiden Lieder fürs Frühlingskonzert der Schule am 4. April und wir sangen auch sonst so allerhand Lieder, z.B. "Der Kuckuck und der Esel", "Im Land der Blaukarierten" und andere.

Schön war auch, am Mittwoch vier Stunden hintereinander Unterricht zu machen, da entsteht so eine Art "Flow", das ist nicht so abgehackt wie sonst, wo immer Stop ist und dann stellt man sich auf etwas Anderes ein.

Man könnte mittwochs gut Ausflüge machen, aber man kann in dieser langen Zeit auch wunderbar entspannt arbeiten....


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Am Dienstag war der Wahlpflichtunterricht "Holz und Wolle" gewesen, mit den "Großen" aus der 5./6. Klasse. Ein völlig entspanntes Arbeiten mit zehn Kindern aus verschiedenen Klassen.

Nur die Materialvorbereitung muss immer stimmen.





Derzeit haben wir Schlüsselbretter und Tischtenniskellen in Arbeit.



Hier dreht Abdul gerade die Haken
in das Schlüsselbrett ein.
Mit dem Bohrer hat er kleine Löcher vorgebohrt,
die Haken dreht er mit der Kombizange ein.

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Bis baaald, Thomas!






Am letzten Donnerstag war Thomas' letzter Praktikumstag. Er hat uns mit diesem gemeinsam gesungenen Lied noch einmal eine besondere Freude gemacht:



THomas singt mit der Klasse: "PIRATENNN!!!"



Lieber Thomas, wir danken Dir für die schöne Zeit mit Dir - und - wie Aimée es aussprach, so geht es uns allen:

"Zuerst war ich ganz traurig, dass Thomas geht, aber er hat gesagt, er besucht uns bald wieder, und darauf freue ich mich jetzt."

Bis baaaaaald!!! Deine 1 c, Hediye und Minna

Sonntag, 23. März 2014

Lasst euch die Kindheit nicht austreiben!

Erich Kästner: Ansprache zum Schulbeginn:

Liebe Kinder,
da sitzt ihr nun, alphabetisch oder nach der Größe sortiert, zum erstenmal auf diesen harten Bänken, und hoffentlich liegt es nur an der Jahreszeit, wenn ihr mich an braune und blonde, zum Dörren aufgefädelte Steinpilze erinnert. Statt an Glückspilze, wie sich´s eigentlich gehörte.
Manche von euch rutschen unruhig hin und her, als säßen sie auf Herdplatten. Andre hocken wie angeleimt auf ihren Plätzen. Einige kichern blöde, und der Rotkopf in der dritten Reihe starrt, Gänsehaut im Blick, auf die schwarze Wandtafel, als sähe er in eine sehr düstere Zukunft. Euch ist bänglich zumute, und man kann nicht sagen, dass euer Instinkt tröge. Eure Stunde X hat geschlagen. Die Familie gibt euch zögernd her und weiht euch dem Staate. Das Leben nach der Uhr beginnt, und es wird erst mit dem Leben selber aufhören. Das aus Ziffern und Paragraphen, Rangordnung und Stundenplan eng und enger sich spinnende Netz umgarnt nun auch euch. Seit ihr hier sitzt, gehört ihr zu einer bestimmten Klasse. Noch dazu zur untersten. Der Klassenkampf und die Jahre der Prüfungen stehen bevor. Früchtchen seid ihr, und Spalierobst müsst ihr werden! Aufgeweckt wart ihr bis heute, und einwecken wird man euch ab morgen! So, wie man’s mit uns getan hat. Vom Baum des Lebens in die Konservenfabrik der Zivilisation ? das ist der Weg, der vor euch liegt. Kein Wunder, dass eure Verlegenheit größer ist als eure Neugierde.

Hat es den geringsten Sinn, euch auf einen solchen Weg Ratschläge mitzugeben? Ratschläge noch dazu von einem Manne, der, da half kein Sträuben, genau so “nach Büchse” schmeckt wie andre Leute auch? Lasst es ihn immerhin versuchen, und haltet ihm zugute, dass er nie vergessen hat, noch je vergessen wird, wie eigen ihm zumute war, als er selber zum erstenmal in der Schule saß. In jenem grauen, viel zu groß geratenen Ankersteinbaukasten. Und wie er, ihm damals das Herz abdrückte.
Damit wären wir schon beim wichtigsten Rat angelangt, den ihr euch einprägen und einhämmern solltet wie den Spruch einer uralten Gedenktafel:
Lasst euch die Kindheit nicht austreiben! Schaut, die meisten Menschen legen ihre Kindheit ab wie einen alten Hut. Sie vergessen sie wie eine Telefonnummer, die nicht mehr gilt. ihr Leben kommt ihnen vor wie eine Dauerwurst, die sie allmählich aufessen, und was gegessen worden ist, existiert nicht mehr.
Man nötigt euch in der Schule eifrig von der Unter- über die Mittel- zur Oberstufe. Wenn ihr schließlich droben steht und balanciert, sägt man die “überflüssig” gewordenen Stufen hinter euch ab, und nun könnt ihr nicht mehr zurück! Aber müsste man nicht in seinem Leben wie in einem Hause treppauf und treppab gehen können? Was soll die schönste erste Etage ohne den Keller mit den duftenden Obstborten und ohne das Erdgeschoss mit der knarrenden Haustür und der scheppernden Klingel? Nun – die meisten leben so! Sie stehen auf der obersten Stufe, ohne Treppe und ohne Haus, und machen sich wichtig. Früher waren sie Kinder, dann wurden sie Erwachsene, aber was sind sie nun?
Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch. Wer weiß, ob ihr mich verstanden habt. Die einfachen Dinge sind schwer begreiflich zu machen. Also gut, nehmen wir etwas Schwieriges, womöglich begreift es sich leichter. Zum Beispiel:
Haltet das Katheder weder für einen Thron, noch für eine Kanzel! Der Lehrer sitzen nicht etwa deshalb höher, damit ihr ihn anbeten, sondern damit ihr einander besser sehen könnt, Der Lehrer ist kein Schulwebel und kein lieber Gott. Er weiß nicht alles, und erkann nicht alles wissen. Wenn er trotzdem allwissend tut, so seht es ihm nach, aber glaubt es ihm nicht! Gibt er hingegen zu, dass er nicht alles weiß, dann liebt ihn! Denn dann verdient er eure Liebe. Und da er im übrigen nicht eben viel verdient, wird er sich über eure Zuneigung von Herzen freuen. Und noch eines:
Der Lehrer ist kein Zauberkünstler. sondern ein Gärtner. Er kann und wird euch hegen und pflegen. Wachsen müsst ihr selber!
Nehmt auf diejenigen Rücksicht, die auf euch Rücksicht nehmen! Das klingt selbstverständlicher, als es ist. Und zuweilen ist es furchtbar schwer. In meine Klasse ging ein junge, dessen Vater ein Fischgeschäft hatte. Der arme Kerl, Breuer hieß er, stank so sehr nach Fisch, dass uns anderen schon übel wurde, wenn er um die Ecke bog. Der Fischgeruch hing in seinen Haaren und Kleidern, da half kein Waschen und Bürsten. Alles rückte von ihm weg. Es war nicht seine Schuld. Aber er saß, gehänselt und gemieden, ganz für sich allein, als habe er die Beulenpest. Er schämte sich in Grund und Boden, doch auch das half nichts. Noch heute, fünfundvierzig Jahre danach, wird mir flau, wenn ich den Namen Breuer höre. So schwer ist es manchmal, Rücksicht zu nehmen. Und es gelingt nicht immer. Doch man muss es stets von neuem versuchen.
Seid nicht zu fleißig! Bei diesem Ratschlag müssen die Faulen weghören. Es gilt nur für die Fleißigen, aber für sie er sehr wichtig. Das Leben besteht nicht nur aus Schularbeiten. Der Mensch soll lernen, nur die Ochsen büffeln. Ich spreche aus Erfahrung. Ich war als kleiner Junge auf dem besten Wege, ein Ochse zu werden. Dass ich’s, trotz aller Bemühung, nicht geworden bin, wundert mich heute noch. Der Kopf ist nicht der einzige Körperteil. Wer das Gegenteil behauptet, lügt. Und wer die Lüge glaubt, wird, nachdem er alle Prüfungen mit Hochglanz bestanden hat, nicht sehr schön aussehen. Man muss nämlich auch springen, turnen, tanzen und singen können, sonst ist man mit seinem Wasserkopf voller Wissen, ein Krüppel und nichts weiter.
Lacht die Dummen nicht aus! Sie sind nicht aus freien Stücken dumm und nicht zu eurem Vergnügen. Und prügelt keinen, der kleiner und schwächer ist als ihr! Wenn das ohne nähere Erklärung nicht einleuchtet, mit dem möchte ich nichts zu tun haben. Nur ein wenig warnen will ich ihn. Niemand ist so gescheit oder so stark, dass es nicht noch Gescheitere und Stärker als ihn gäbe. Er mag sich hüten. Auch er ist, vergleichsweise schwach und ein rechter Dummkopf.
Misstraut gelegentlich euren Schulbüchern. Sie sind nicht auf dem Berge Sinai entstanden, meistens nicht einmal auf verständige Art und Weise, sondern aus alten Schulbüchern, die aus alten Schulbüchern entstanden sind, die aus alten Schulbüchern entstanden sind, die aus alten Schulbüchern entstanden sind. Man nennt das Tradition. Aber es ist ganz etwas Anderes. Der Krieg zum Beispiel findet heutzutage nicht mehr wie in Lesebuchgedichten statt, nicht mehr mit geschwungener Plempe und nicht mehr mit blitzendem Küraß und wehendem Federbusch wie bei Gravelotte und Mars-la-Tour. In manchen Lesebüchern hat sich das noch nicht herumgesprochen. Glaubt auch den Geschichten nicht, worin der Mensch in einem fort gut ist und der wackre Held vierundzwanzig Stunden am Tage tapfer!
Glaubt und lernt das, bitte, nicht, sonst werdet ihr euch, wenn ihr später ins Leben hineintretet, außerordentlich wundern! Und noch eins: Die Zinseszinsrechnung braucht ihr auch nicht mehr zu lernen, obwohl sie noch auf dem Stundenplan steht. Als ich ein kleiner Junge war, mussten wir ausrechnen, wie viel Geld Jahre 1925 aus einem Taler geworden sein würde, den einer unserer Ahnen 1525, unter der Regierung Johannes des Beständigen, zur Sparkasse gebracht hätte. Es war eine sehr komplizierte Rechnerei. Aber sie lohnte sich. Aus dem Taler, bewies man uns, entstünde durch Zinsen und Zinseszinsen das größte Vermögen der Welt. Doch dann kam die Inflation, und im Jahre 1925 war das größte Vermögen der Welt samt der ganzen Sparkasse keinen Taler mehr wert. Aber die Zinseszinsrechnung lebte in den Rechenbüchern munter weiter. Dann kam die: Währungsreform, und mit dem Sparen und der Sparkasse war es wieder Essig. Die Rechenbücher haben es wieder nicht gemerkt.
Und so wird es Zeit, dass ihr einen Rotstift nehmt und Kapitel “Zinseszinsrechnung” dick durchstreicht.
Genauso wie die Attacke auf Gravelotte und der Zeppelin. Und wie noch manches andere. Da sitzt ihr nun, alphabetisch oder nach der Größe geordnet und wollt nach Hause gehen. Geht heim, liebe Kinder. Wenn ihr etwas nicht verstanden haben solltet, fragt eure Eltern! Liebe Eltern, wenn Sie etwas nicht verstanden haben sollten, fragen Sie Ihre Kinder!

Donnerstag, 20. März 2014

Wirf das nicht weg, ich bastele noch etwas daraus.


Gestern hatte Johannes Geburtstag. Er wurde sieben Jahre alt. 

"Am Fenster heute morgen,
da piepsten ohne Sorgen,
die Spatzen und die Meisen,
ja, was oll denn das heißen?

Sie haben's mir geflüstert,
jetzt weiß ich's ganz genau:
Der Johannes hat Geburtstag,
darum der Radau!"

Danach noch: "Wie schön, dass Du geboren bist, wir hätten Dich sonst sehr vermisst..." und....




"Hoch soll er leben,
hoch soll er leben,
drei Mal: 
Hoch! Hoch! Hoch!" 


 


 Johannes' wunderschöne zwei Geburtstagskuchen.
Essen war aber erst nach dem Mittagessen erlaubt...




Unser neuer Buchstabe, das "K".



 Schock am Morgen: Die ganze Wolle ist schon wieeeeder durcheinander!!! 


Die Verursacherinnen des Schlamassels, assistiert von Freiwilligen, bringen das Ganze wieder in Ordnung und ganz beiläufig erzählen wir uns die Geschichte von Alexander dem Großen und dem Gordischen Knoten.






 Zum Schluss sehen unsere Wollschätze wieder so aus. *Aufatmen*.




"Nein", sagt Lilly, "wirf das nicht weg, ich bastele noch etwas daraus." Sie erklärt, wie sie ein Blatt Papier mit Klebe bestreichen will, dann Teile der Wolle zerschnitten nach dem Zufallsprinzip aufs Blatt fallen lässt und wie das alles ein schönes Bild werden kann....

 



Heute früh übten wir die beiden Lieder für das Frühlingskonzert der Schule am 4. 4.um 4 Uhr nachmittags mit Julia zusammen. Unsere Klasse eröffnet damit das Frühlingskonzert.

Januar, Februar, März, April...  von Rolf Zuckowsky ist eines der beiden Frühlingslieder.

Das andere heißt: Immer wieder kommt ein neuer Frühling und ist auch von Rolf Zuckowski.

*******

Dann bekam eine Gruppe die Subtraktion erklärt, die anderen beiden Gruppen arbeiteten an ihrem Arbeitsplan und in ihren Materialien weiter.

In der dritten Stunde waren wir eine ganze Weile draußen, es war ein zu schönes Wetter....Der Sportunterricht fiel aus, denn die Sportlehrerin nahm an einem Projekt teil. Doch wir dürfen uns nicht beschweren: Sie hatte während dreier Wochen unsere Klasse je eine Stunde mehr zum Freiturnen dabehalten.

Beim Essen mussten wir Großen sehr ermahnen: Viele Kinder probierten noch nicht einmal von den Kartoffeln, der Champignon-Rahmsoße und dem Salat.

Niemand wird gezwungen, aber probieren muss sein! Dann kann man entscheiden, ob man weiterisst.
Und es war soooo laut!!!

Danach teilte sich die Klasse, eine Gruppe ging zur Musikstunde, die andere spielte oben in der Klasse mathematische Lernspiele.

Wir mussten aber noch intensiv besprechen, was beim Essen heute nicht gut lief und wie es sein muss.

In der Freizeit entspannten sich einige Kinder beim Malen. Andere tobten draußen herum oder riefen wieder einmal in voller Lautstärke ihrem neben ihnen sitzenden Nachbarn etwas zu.

Die Lärmampel brachte Erleichterung. Man kann die gewünschte Dezibelgrenze einstellen. Oberhalb derer gibt es ein rotes Lichtsignal, auf Wunsch mit Alarmton.

Das führt zu einer viel größeren Achtsamkeit bei der Lautstärke und es wurde sehr leise insgesamt, ohne dass jemandem etwas verlorenging bei seiner Tätigkeit.





Hier ein gemaltes Hundedetail.




Verschiedene Vögel.




Das Grab des Hundes Anouche, der vor drei Jahren starb.




Thomas, playing Blues und sein größter Fan: Pauline.



Lydie und Moritz, vertieft in ein Mühlespiel.


So hab ich sie verlassen, und es war ein schöner Tag gewesen.


Montag, 17. März 2014

Eile mit Weile und Steter Tropfen höhlt den Stein

Der letzte Mittwoch ist noch erwähnenswert: Es herrschte während der ganzen Woche ein traumhaftes Frühlingswetter mit warmen Temperaturen und vielviel Sonne.

Einfach zu schön, um immer drinnen im Haus zu bleiben. - Schon lange keinen Ausflug (schönes Wort übrigens..) mehr gemacht. 

Der Mittwoch eignet sich zum Ausfliegen, weil wir da vier Stunden an einem Stück zusammen in der Klasse haben.
Allerdings - wenn wir rausgehen, ist der schöne Zeitblock zum Arbeiten auch weg.

"Ich habe das Gefühl, mein Kind kommt nicht weiter...", sagte eine Mutter beim Gespräch in der letzten Woche.

Ich überlege: Das Gefühl habe ich auch.  Was haben wir eigentlich immer gemacht?

Ich bin nicht zufrieden. Wir fangen morgens nun so gegen 8 Uhr 15 an, dann haben wir den Stuhlkreis und Frühstück, dann ist es oft schon 9 Uhr, um halb 10 ist Pause, und die ersten beiden Stunden sind meist das Zusammenhängendste, was wir am Tag haben. Außer mittwochs.

Dazwischen ist Sport, Essen, Religionsunterrichte, auch einmal Freizeit....

Deshalb machten wir es am Mittwoch anders als sonst. Einmal etwas Neues ausprobieren.



Nahain, wir haben noch kein
Smartboard, und ich vermisse es
hier auch überhaupt gar nicht.

Ja, genau: Immer noch Kreidezeit. :))

Wir begannen mit der Arbeit an unseren Materialien, dann Frühstück, dann, erst um 9 Uhr, gingen wir los zum Spielplatz am Gleisdreieckpark. Ein Fußweg von 20 Minuten.

"Mein Lieblingsspielplatz", meinte Jonina. Die schriftliche Arbeit vorher war sehr intensiv gewesen. So hatten wir alle ein gutes Gewissen, dem schönen Wetter unseren Tribut zu zollen, aber auch das Arbeiten nicht ganz vergessen zu haben.

Vorher hatte ich den Kindern angekündigt, dass in der sechsten Stunde statt nur einiger Förderkinder nach dem Essen wieder alle "ranmüssten", sonst könnten wir uns den Spielplatzausflug nicht leisten. Alle waren einverstanden. So hatten wir an dem Tag immerhin zwei einverständige intensive Arbeitsstunden gehabt. Wenn alle einverstanden sind, hat das Arbeiten einen höheren Wert und ist viel effektiver, es gibt weniger Störungen. So kann man man das verantworten.



Sema klettert ganz hoch hinaus
in den strahlend blauen Himmel.


Der Gleisdreieckspielplatz in der Nähe des Technikmuseums und des "Spectrum"-Versuchsfeldes ist wirklich ein ausgesprochen großer und vielseitiger Spielplatz. Von halb zehn bis 11 Uhr hatten wir dort eine schöne Zeit!



Jasper, fröhlich wie immer,
freut sich auch über die
Möglichkeit, unbeschwert herumzuturnen.

Obwohl er in der letzten Zeit einen
Wahnsinnszahn an Fleiß und Energie bei der
Arbeit zugelegt hat.
Manchmal saß er noch am Nachmittag in seiner Freizeit
und löste Aufgaben, weil er unbedingt etwas zu Ende
bringen wollte!




 Überall wird herumgeturnt...
Hier sind Johannes und Claude
mit Jakob und Mert zusammen
auf den Seilen.
 
Wir, Carla und ich, saßen auf der Bank und bestückten unsere Webrahmen mit Kettfäden, denn fünf Kinder hatten noch keine Möglichkeit zum Weben erhalten.

Hier und da war ein Konflikt zu lösen oder man musste mal woanders hin jemanden hinter einen Busch begleiten, wenn ein dringendes Bedürfnis dies erforderlich machte.

Pavel hatte nicht auf ein Kind gehört, das "STOP!" gesagt hatte und mit etwas weitergemacht, was dieses Kind gestört hatte. Ein längeres Gespräch war nötig, bis er einsah, dass er auf das Kind hören muss.

"Ich habe ein bisschen nicht drauf gehört", meinte er und gelobte, es in Zukunft besser zu machen.



Munir zeigt ein Kunststück.



 


Später mussten wir die große Pause
auf dem großen Hof verbringen.
Einige Mädchen probierten aus, 
wie schwer sich ein Schwangerschaftsbauch anfühlt....

Dann war Essen und die sechste Stunde. In unserem Klassenzimmer in Südlage im zweiten Stock gegen 13 Uhr war es unglaublich warm. Immerhin konnten wir uns mit den schönen Vorhängen, die Lillies Mutter genäht hatte, ein wenig Schatten machen.

Einfach war es trotzdem nicht: Plenus venter non studet libenter. Ein voller Bauch studiert nicht gern.
Trotzdem. Wir waren darauf eingestimmt und wir haben das "durchgezogen", die kurze Lautvariante des Lautes /U/ genauestens abzuhorchen.

Insofern war der Mittwoch ein erfolgreicher und einvernehmlicher Tag gewesen.





In der siebten Stunde war noch Islamischer Religionsunterricht und Lebenskundeunterricht. Munir zeigte danach stolz seine Gebetskette, die er von der Religionslehrerin als Belohnung für gute Mitarbeit erhalten hatte. "Ich bete oft", sagte er.  Wir unterhielten uns ein wenig über das Beten miteinander.

Ich hatte noch ein paar Arbeitsmappen korrigiert und "durfte" dann nach Hause gehen, die Kinder blieben noch eine Stunde bis 16 Uhr bei Hediye, bastelten, aßen Obst und hörten ihr beim Vorlesen zu.

Ab diesem Tag baten wir die Eltern, doch ab nun pünktlich zu acht Uhr morgens da zu sein, damit die erste Stunde arbeitsintensiver wird. Nach einem halben Jahr ist das sicher möglich, für die Arbeit ergeben sich so 15 Minuten mehr. Die Zeit des Kreisgespräches haben wir auch etwas reduziert.

Wir haben in dieser Woche das /U/ gefestigt, das /P/ eingeführt, beim Rechnen Zahlen aufgeteilt, Zahlen ergänzt und die Additionstabelle versucht zu kapieren. 
Wir sprachen über uns und die Pflanzen und wie das alles zusammenhängt und beleuchteten die Aufgaben der einzelnen Pflanzenteile.

Wie sieht die Zwiebel innen aus? Vorbereitung des Vorratsgedankens der Frühblüher-Zwiebelwurzel.

Die Zwiebel hat viele Schichten übereinander. Aufschneiden, herumzeigen. Die Kartoffel nicht. Das wussten viele Kinder vorher nicht und manche erst nach zweimaligem Zeigen und fünfmaligem Wiederholen des Satzes.

Steter Tropfen höhlt den Stein. Eile mit Weile. Immer wieder, immer wieder, dann "sitzt" es irgendwann.

Wo schon etwas Wissen ist, knüpft und fügt sich leichter neues Wissen an.

Wo wenig oder gar kein Wissen ist, rutscht alles Neue unbeachtet ab. Deshalb ist alles, was neu verankert werden kann, ein Häkchen, an das sich wiederum Neues ranhängt.

So funktioniert Bildung. Dazu gehört auch stetiges Memorieren, Wiederholen und Sichern, bei Zahlen ebenso wichtig wie bei sachlichen Zusammenhängen.

Liebe Eltern, darauf bitte achten.

Eine Schülerin kann wunderbar rechnen. Sie hat den Zahlenraum bis 20 komplett im Kopf verfügbar. Warum?
"Wenn wir Fahrradfahren, dann stellt mir mein Papa immer Aufgaben oder immer, wenn mir langweilig ist..." Aha!! Daher also kann sie das so gut.

Stetes Memorieren schafft verfügbares Wissen.

Sonntag, 16. März 2014

Osterglockenvariationen

Die Osterglockenbilder, eine erste Abschreib- und Abmalübung von der Tafel. So verschieden sind die Ergebnisse:




 Cs Bild


 

Ns Bild

  
Ps Bild




Rs Bild




Ms Bild



Wie teilt man den Raum des Blattes auf? Gelingt es, sich an die Vorgabe an der Tafel zu halten? Überträgt man die Wörter mit den zum Teil noch nicht eingeführten Buchstaben getreu oder nach eigenem Gusto?
Platziert man die Überschrift als oberstes wie in der Vorgabe - oder steht sie irgendwo?

Ist alles mit aufgenommen worden? Wo steht der Name?
Alles dies ist nicht so leicht.
Auch das Aussehen der Blumen ist ganz verschieden.
Eine solche, etwas freiere Aufgabe sagt viel darüber aus, wie ernst ein Kind die Vorgaben nimmt. Ob es sich darüber hinwegsetzt oder versucht, möglichst detailgetreu und platzaufteilungsentsprechend die Aufgabe zu lösen. Auch, wie intensiv es die Aufgabe zu realisieren versucht.

Die Lösung des einzelnen Kindes "passt" meist recht genau zu sonstigen Verhaltensweisen im Unterricht, sie zeigen sie aber mit einer höheren Anschaulichkeit als sonst. Deshalb sind solche Bilder als Aufgaben mit einem vorgegebenen Rahmen aufschlussreich. 

Wenn es einem immer wieder auffällt, dass ein Kind, obwohl es die geistigen Fähigkeiten dazu hätte, einen Lernprozess nicht realisiert, dann veranschaulichen  dies solche Bilder auch: Das Kind ist innen drin (noch?) nicht offen, nicht zugänglich für unsere Impulse.  Es lebt in seiner eigenen Welt, zu dem, was wir in der Schule von ihm möchten, fehlt ein Zugang, eine Tür.

Man kann auch sehen, wie wichtig ästhetische Fragen für ein Kind sind. Ist es egal, wie alles angeordnet ist, hat es den prüfenden Blick auf die eigene Arbeit oder nicht?



Schau mal, ich kann es!


Claude weist noch einmal stolz darauf hin, dass er sich darum bemüht hat, das Schleifenbinden zu beherrschen und es ist ihm gelungen. Prima, Claude!!
Du lässt eben nichts "anbrennen", wie man so sagt und kümmerst Dich um die Dinge, die schon einmal im Gespräch waren.



Eine  schöne Szene am Nachmittag mit Thomas, dem Erzieherpraktikanten, der eine erstklassige Gitarre spielt und alle stundenlang damit aufs Feinste unterhalten könnte...


 Manches Webstück wird nicht so richtig fertig.




 Hier kommt ein Webteppich an sein Ende. Toll!



Nachdem am Freitagmorgen die Wollknäuel 
auf grausamste Weise verheddert waren,
stellt sich die Lage am Nachmittag so dar....
Vielen Dank den Heinzelfrauchen, die
heimlich wundersam für Ordnung sorgten!



Sehr beliebt ist die Leseecke im Freizeitraum.
Hier mit einer Besucherin aus einer höheren Klasse am Nachmittag.
Tolle Stimmung.