Freitag, 5. Dezember 2014

Oh Winterwald, oh Weihnachtsgrütze - es ist eine Pudelmütze!

Wunderheilung. Wie schnell das doch manchmal geht - vielleicht auch alles richtig gemacht: Ruhe, Liegen, viel Schlaf, Wärme, Massagen.
Wenn ich diese Massagen bekomme, dann LIEBE ich China!!!
Ein großes DANKE an den Lebensgefährten! <333

Also heute wieder soweit fit. Welche Freude!


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"Und, wie wart Ihr gestern bei der Freizeit? In Noten?" - "Na, so vier bis drei." ...Hm, klingt realistisch. Später, als ich die Erzieherin frage, ob das realistisch war, meint sie: "Sie waren besser." --

Oh. - Das ist schön. Selbstkritische Menschen. Zum Wohlfühlen....

.... war auch eigentlich der ganze Tag. Die ersten beiden Stunden vergingen wie im Flug.

Nachdem wir uns ein bisschen erzählt hatten vom Tag vorher, den wir ja nicht geteilt hatten, schauten wir nochmal in den Wochenplan. Was steht da drin, was ist schon mit Häkchen versehen und/oder grün angemalt? 
Es war viel Grün zu sehen.
Was fehlt noch?

"Dann sucht Euch jetzt die Aufgabe aus, die noch fehlt! Dreißig Minuten, mal sehen, wie weit wir kommen. Zweimal die 15Min-Sanduhr." Das lief ganz gut, aber fast alle Kinder bauten jetzt an ihren Shoeboxzimmern, klebten, sägten, passten Stoffstücke an.

Jonina sägte sich ein Bett aus zwei Hölzern zurecht, darauf legte sie hellen Stoff.





Dann war die Stunde vorbei - och schade...., aber Julia kam mit einem neuen Winterweihnachtslied.

Stuuuuhlkreis!!!

Woher hat sie immer die schönen Lieder?





Das Igellied, das, wo der Igel im Wald im Winter die rote Pudelmütze fand, die ihm viel zu groß war. Die er deshalb nicht aufsetzen konnte. Dann fand ihn der Fuchs, Igel war schon ganz kalt, im Winterwald, packte ihn in die Mütze und trug ihn zu Kaninchens Heim, wo er am Herd sich wärmen konnte und heiter weiter seinen Winterschlaf hielt.
Bitte hier anklicken:

Lied: "Oh Winterwald, oh Weihnachtsgrütze, es ist eine Pudelmütze!!"

Seit einem Jahr zum ersten Mal wieder gesungen...deshalb sind wir noch nicht wieder ganz textsicher.

Yeah! Aber schön war's.
Die Hörbeispiele sind mir deshalb wichtig, weil sie viel Atmosphäre "rüberbringen" können. Und:

Sind wir nicht alle zu sehr der Regentschaft des Auges verfallen?
Wieviele Bilder haben wir von unseren Lieben? Und wie oft die Stimme? 

Beide Hörbeispiele sind Szenen, wo etwas erarbeitet oder wieder erinnert wird. Keine aufführungsreifen Szenen, es wird abgebrochen, wiederholt und geübt.

Sozusagen ein Ein"hör" in die Erarbeitung und das Lernen der Lieder.





Wir singen dann einfach weiter, bis die Stunde zu Ende ist. Weil es so schön war: "Nochmal! Nochmal!"

Weihnachtslied , 

das am gestrigen Tag zum ersten Mal gesungen worden war. Man darf nicht vergessen, dass das Singen solcher Lieder eine anspruchsvolle sprachliche Aneignung darstellt.


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Während der einen Stunde hatte Joyce etwas gekritzelt, das lag dann auf dem Tisch, als alle Kinder zum Sportunterricht waren.....
....aber wie schön sah das kleine Bild aus, auf eine Weise vollkommen und eine eigene Atmosphäre ausstrahlend...

Sie müsste einen professionellen Zeichen- und Malunterricht bekommen, so stark kann sie jetzt schon zu einem Ausdruck finden, so quasi nebenbei.

Dass da Details fehlen, ist völlig unerheblich, und sie fehlen auch nicht. Das Bild ist vollkommen, so, wie es ist. Joyce müsste wirklich gefördert werden.

Die Leichtigkeit und Sicherheit der Linie ist umwerfend. Meine Meinung.


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Mert kommt und sagt:"Guck mal, der eine Fisch, der hat wieder so einen komischen Schwanz." - Wirklich, da kündigt sich eine Entzündung an.


Antibiotikum? Liegt zu Hause. Aber ein ordentlicher Teilwasserwechsel von 40 Litern musste jetzt sein, etwas Kochsalz dazu, vielleicht hilft es bis Montag.

Wie gut er beobachtet!! Besonders bei den Tieren.
Er macht auch jede Woche die Tierschutz-AG mit, eine Stunde, in der die anderen Kinder frei spielen können....


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Nach den beiden Sportstunden brennt die Hütte. Eigentlich war doch die Schleifenolympiade dran.
(Zwei Kindern ist erst jetzt bewusst geworden, dass sie die Schleife nicht binden können, ein erster Schritt, dass es in der nächsten Woche gelingen kann. Sie fühlten sich nunmehr von dieser Aktivität erst angesprochen. Spät, aber immerhin!

Also geht die Stunde für ein Problemgespräch drauf, was eigentlich niemanden stört, weil die Emotionen so hochgekocht waren, dass keine(r) innerlich unbeteiligt blieb.

Das näher zu beschreiben, geht leider nicht, denn Menschen, die unsere Klasse kennen, werden die agierenden Personen wiedererkennen.

Aus Gründen des Schutzes aller Beteiligten ist es also leider nicht möglich, ins Detail zu gehen.

Aber diejenigen, die unsere Klasse kennen, können ja zum Beispiel mal ihr Kind fragen.

Der Konflikt ist nicht neu. Es wird viel Zeit und Arbeit in Anspruch nehmen, ihm, bzw. dem Anspruch jedes Kindes  auf seelische wie körperliche Unversehrtheit gerecht zu werden.

Aber zunächst einmal: Schönes Wochenende und schönen und erholsamen zweiten Advent!

Eure Minna


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Donnerstag, 4. Dezember 2014

Bodycheck, alter Schwede!


Heute, am Donnerstag, musste Minna zu Hause bleiben. Damit es morgen weitergehen kann. Meine Strategie ist immer: Früh fehlen, und dann nur einen oder zwei Tage, so geraten die gesundheitlichen Dinge nicht zu sehr außer Kontrolle.

Gemäß einer chinesischen Einsicht (die aber woanders besser sprachlich formuliert ist): Beeinflusse Vorgänge, wenn sie sich noch in der Anfangsphase befinden und noch keine Eigendynamik entwickelt haben.

Aber gestern war's schlimm. Indianische Tugenden waren gefragt. Ein Muskel längs der Wirbelsäule hatte sich verdrahtet und löste enorme Schmerzen aus.
Ruhe, Wärme, Massage. Alles vorhanden. Also wird es bald wieder "gehen".

Aber gestern, vier Stunden lang, war mein "schöner" Tag. Klar, die einzige Förderstunde fiel aus, das wundert keine(n) mehr, wenn sieben Lehrer fehlen und alle vier Stunden vertreten lassen von den Verbliebenen und Entkräfteten....nee, das ist nicht wirklich eine Lösung. Also war ich da.

Ich kann das nicht unterschlagen, das macht derzeit unsere Situation aus, dass uns der größte Teil der Förderstunden für Vertretung flöten geht.

Will meine alten Lamenti nicht wiederholen. Steht schon alles hier an anderer Stelle.

Ich warte nur noch auf Leute, mit denen zusammen ich ein paar kreative Aktionen durchführen könnte, um die Friedhofsruhe über den Schreibtischen der A15er im Interesse der Sache und der Betroffenen zu stören.

Immerhin stand gestern kein Auto auf dem Schulhof. Man wird bescheiden.


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Der gestrige Tag, der Mittwoch, mein Lieblingstag.
Die Besucher. Ein Flow von vier zusammenhängenden Stunden. Keine Störung durch anderweitige Notwendigkeiten im System Ganztagsschule.

Gestern fand ich einen Hinweis auf ein Buch zum Thema, und vielleicht werde ich es mir kaufen, denn mir verselbständigt sich hier zu viel unter dem Label Ganztagsschule.

Scheint mir ein Ausfluss linken Paternalismus zu sein, der Betroffene traditionell als handelnde und empfindende Individuen mit persönlichem Eigensinn negiert, um an ihnen selbst vorbei Segnungen zu installieren, die man nicht mit ihnen abgesprochen hat.

Rainer Stadler: Vater Mutter Staat

Vater, Mutter, Staat

Die betreute Generation
Irgendwas läuft hier falsch. Wie sonst ist das wachsende Unbehagen von Eltern zu erklären, die ihre Kinder kaum noch sehen, weil sie im Büro sitzen, vorgeblich um sich selbst zu verwirklichen? Wie die Untersuchungen zu Stresshormonen bei Krippenkindern, die hier locker mit Topmanagern mithalten? Warum überlassen immer mehr Eltern die Verantwortung für ihre Kinder ganz selbstverständlich fremden Menschen? Eltern, die in ihrer Jugend noch "We don t need no education" riefen. Eltern, die ihren Kindern Pippi Langstrumpf vorlesen. Rainer Stadler, Journalist und Vater, macht sich auf die Suche nach Gründen für den Sinneswandel und erkennt ein System: Aus kühl kalkulierten ökonomischen Gründen propagiert eine Koalition aus Politik und Wirtschaft seit Jahren den massiven Ausbau der Kinderbetreuung und hat das Leben der Familien und der Gesellschaft insgesamt tiefgreifend verändert. Wer sich gegen die verordnete Ganztagsbetreuung stellt, ist auch gegen Emanzipationund Förderung, jeder leise Zweifel wird damit im Keim erstickt. Rainer Stadler stößt eine längst überfällige Diskussion an. Sie betrifft uns alle.


http://www.wdr3.de/literatur/vater-mutter-staat102.html



http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/krippenausbau-gebt-den-eltern-das-kommando-13243012.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2

Wenn man es besser weiß, was gut ist für andere, braucht man ja auch keinen Dialog mit Betroffenen.

Zurück zum Tag.


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Es begann mit einer gemeinsamen Sichtung des Wochenplans und der Frage: Was habe ich schon, wo stehe ich, wie kann ich markieren, was getan ist und dann sehen, was noch zu tun ist?

Das muss wohl eine Zeitlang öfter geübt werden, ebenso wie das Kopfrechenen, damit sich Strukuren einschleifen, die den Blick für Inhalte freimachen.

Dann besprachen wir den gestrigen Tag, einige Mädchen hatten die Gruppe verlassen und waren im Haus unterwegs gewesen, was die vertretende Erzieherin ganz schön Nerven gekostet hatte. 

Eine Wiederholung und Erinnerung an die geltenden Regeln (die sollten wir mal verschriftlichen) war nötig.

Die Selbsteinschätzung der Gruppe, was das regelgemäße Verhalten anging, war mit "Vier", wenn man die Noten von 1 bis 6 nimmt, vermutlich realistisch.

Eine Gruppe von 26 Kindern, fünf Jungen, denen ein Gefühl für Lautstärke fehlt, wenn sie sich sprechend an jemanden adressieren, einige Mädchen, denen Regeln schnuppe sind, wenn keiner hinguckt und sie meinen, da wäre keine Strafe zu erwarten.

Das ist weder für die ständige Erzieherin, noch für eine Vertretung leicht.

Ich lese immer in Zeitungen, die Klassenstärke würde keine Rolle spielen. Das ist völliger Mumpitz, und ich verstehe es nicht. Wenn bei uns sechs Kinder fehlen, dann ist das eine ganz andere Atmoshäre, viel mehr dialogisch und mit viel weniger Konflikten.

Ich weiß nicht, wer aus welchen Gründen so was schreibt. Mit unserer Realität in den Klassen morgens hat das nichts zu tun.

Dann rechneten wir. Nachdem wir im  Wochenplan individuell markiert hatten, welche Aufgaben schon gelöst waren. Frühstück, lesen und schreiben, arbeiten an den Buchstaben Ä,Ö,Ü. 

Dann war die Hofpause. In der ersten Stunde kam Anna und ging mit Joyce in den Freizeitraum rechnen und lesen.

In der zweiten Stunde kam Antonia und half beim Rechnen aus.

Während der Hofpause fanden wir zwei erfrierende Pflanzen auf dem Hof, wir nahmen sie mit ins Haus.
Es war in der Nacht minus fünf Grad Celsius gewesen, sie standen noch vom Sommer da und sahen jämmerlich aus.




Dann rechneten wir noch ein wenig weiter. Wir mussten mit mehreren Lernformationen  nämlich mit unseren zwei Räumen auskommen. Im Personalraum wurden zwei Kinder getestet, der fiel auch weg.

In der dritten Stunde kamen noch Edith und Matti dazu.

Matti half in der Klasse aus, Edith ging mit lesestarken Kindern zu einer "Forderstunde", denn diese Kinder brauchten Antonias Unterstützung nicht so sehr.

Antonia ging mit den rechenstärkeren Kindern ("Sonne und Mond") nach drüben. Sie bearbeiteten weitere Aufgaben aus dem Buch: Zehnerüberschreitung in Schritten, Aufgabenfamilien.

Wir, die "Bäumchen",blieben in der Klasse und wurden in die Zehnerüberschreitung erstmalig eingeführt.

Dazu gab es vorher Kopfrechnen mit den "verliebten Zahlen" (7+ ( ) = 10 etc.)
Zerlegungen, 6= 1+ ( ), 6 = 4 + ( ) etc) als Vorübung.

Dann legten wir los mit dem dreischrittigen Verfahren.

Nun hatten die Kinder schon drei Schulstunden lang
sehr gelenkt gearbeitet. Sie schaffen das immer besser und manchmal hört man, wenn man sagt: "Es ist Pause!" oder "Bitte die Hefte schließen.." ein "Och, schon?? Ich will noch weiter machen!"

Deshalb konnten sie jetzt, wenn sie das wollten, an anderen, sachkundlichen Aufgaben knobeln und basteln:

Einen Stern aus Goldpapier basteln,
das Zimmer aus dem Schuhkarton weiter einrichten
oder sich für die Schleifenolympiade am Freitag vorbereiten.

Viele wählten die Schleifen. Dabei war immer ein Kind, das es beherrschte, mit einem zusammen, das es noch lernen sollte.



Alina kann es.




Gabriel zeigt es Alissa und Pavel.
Alissa hat es später mit Bravour gezeigt,
wie gut sie es kann.



Lilly zeigt Sema, wie es geht.




Noemi kann es dann auch.

Wir haben alle möglichen Schuhe mit Schuhbändern klargemacht. Dass der Stiefel auf dem Tisch steht, nun ja.


Tahia zeigt, dass sie das Schleifen binden beherrscht.




Jasper zeigt es geduldig nochmal Pavel, aber der
springt hier und da hin und nimmt
es vielleicht nicht ganz so ernst...




Matti und Gabriel geben Rimas ein paar
Fingerzeige.




Derweilen sägt Noemi an ihrer Zimmereinrichtung
weiter.
(Der Tisch ist aber ganz geblieben.)



Auch Joyce kommt 
mit ihrem Shoebox-Zimmer voran,
während Laura und Sema sich in die Betrachtung
des rieselnden Sandes versenken...




Klar doch - die Sanduhren sind ein 
Riesenthama.
Manche Kinder sitzen davor und betrachten, wie der
Sand läuft und unten einen Hügel bildet.
Am besten und schönsten geht das bei der 30-Sekunden-Sanduhr,
da läuft nämlich am meisten raus...





Bodycheck, alter Schwede!





Jakob hatte flugs schon eine Beleuchtungsanlage 
in sein Zimmer eingebaut. Man beachte das schöne Bild an der Wand.
Leider hat er sich dabei meinen einzigen Hebelschalter
zur Demonstration des Schalterprinzips angeeignet, den werde
ich ihm nochmal von der Zimmerdecke holen müssen.
Er bekommt dann einen Knopfschalter.




Mert ist jetzt auch in der Lage,
seine langen Schnürsenkel zu händeln -
und sehr froh darüber!

Jetzt muss er nicht mehr fragen:
"Kannst Du mir mal die Schuhe binden?"

Sechs bis acht Kinder haben es gestern gelernt. Das ist ein schöner Fortschritt. Glaubt mir jemand, dass es Fünft- und Sechstklässler gibt, die das niemals wirklich gelernt haben?
Es ist aber so.

Der Adventskalender aus dem Museum der Dinge hält als Überraschung für den 3. Dezember für uns ein Heft über Schattenspiele bereit. Das ist prima!!

Beim nächsten Bibliotheksbesuch beim Bilderbuchkino, gibt es bestimmt neue Schattenfiguren zu sehen.





Damit war die Schulzeit am Mittwoch vorbei. Noch ein Elterngespräch, Klassenbucheinträge und dann mit dem schmerzenden Rücken ab durch die Mitte!
Keine Korrekturen mitgenommen. 

Der Hausmeisterei noch einen Hinweis gegeben: Wir brauchen alle Tische und Stühle eine Nummer größer! Wenn dann noch zwei bis vier Kinder die kleinere Größe brauchen, kann man das auch berücksichtigen. Doch die meisten Kinder sind aus diesen Möbeln herausgewachsen.

Wir haben in dem ganzen Trubel vergessen, unsere Buchstabensuppe noch einmal zu kochen.

Dienstag, 2. Dezember 2014

Wie schön, dass Du geboren bist...

Heute war der nächste Geburtstag.
Aissa wurde acht Jahre alt.

Wir sprechen über die paradoxe Schönheit der Zeile:
"Wie schön, dass Du geboren bist,
wir hätten Dich sonst sehr vermisst..."

Aimée bringt es sofort auf den Punkt, als sie sagt: "Wenn jemand nicht geboren ist, dann kennt man ihn nicht, und deshalb kann man ihn eigentlich auch nicht vermissen..." 

Aber trotzdem würde etwas fehlen, nämlich genau das, was Dich ausmacht....

Es ist einfach eine intensive und schöne Zeile in dem Geburtstagslied.

"Oh, der Kuchen gestern, oh, der war so superlecker und die Muffins auch..."

...und jetzt steht wieder so ein hammermäßiger Prachtkuchen da:


Wir alle bewundern diesen wunderschönen Kuchen. 



Nachdem wir gesungen, gratuliert und ihr unsere guten Wünsche gesagt haben, pustet Aissa ihre Geburtstagskerze aus.





Alle nehmen Anteil und würdigen andächtig den zweiten Wunderkuchen, der sicher so gut schmecken wird wie der gestrige.





Wir wurden aber noch mehr beschenkt: Moritzens Mama hat Sanduhren für die Klasse gekauft, von 30 Sekunden über 1 Minute, 3 Minuten, 5 Minuten bis 15 Minuten ist alles dabei.

Das passt erstens gut zum Thema Uhr, das derzeit eine Art Dauerbrenner ist, zweitens schult es das Zeitgefühl, dann aber hilft es auch, beim Arbeiten an den Aufgaben dranzubleiben, wenn die 15-Minuten-Sanduhr da so vor sich hinrieselt.

Das ist toll und vielen Dank!! <3




Was enthüllt der Adventskalender aus dem Museum der Dinge heute?

Es ist eine CD mit Gedichten. Schön, da wir gestern den Zauberlehrling hatten, mal sehen, welche Gedichte sich für uns zum Hören eignen!

Die Batterie in unserer Klassenuhr hatte ihren Geist aufgegeben. Eine neue schuf Abhilfe, aber da war die alte....Wirft man die in den normalen Müll? Nein, wussten zwei Drittel der Kinder. Warum nicht?-- musste erklärt werden.

"Wo kommt der Hausmüll denn hin?" - "Auf die Müllhalde." "Da liegt er dann, es regnet drauf und der Regen mit dem Müllwasser sickert in die Erde ein ...und...und und.

"Wo kann man die Batterien denn loswerden?" "Im Supermarkt, da sind Behälter." 
In unserer Schule steht auch einer.




Trotz des guten Umweltwissens finden sich im Plastikmüll-Eimer später Mandarinenschalen... Da muss doch noch etwas gesprächsweise nachgebessert werden. Obwohl unsere Kinder bei der Mülltrennung schon wesentlich sicherer sind als die "Großen" in der vorigen Klasse.

Im Freizeitbereich wurde an dem Thema "Freundschaft" gearbeitet. Hier ein paar sichtbare Ergebnisse, die Kerstin mit den Kindern erarbeitet hat.




Da sind viele Aspekte von Freundschaft sehr anschaulich im Freizeitraum ausgestellt. Schön, sich das anzuschauen.



Was war sonst? Weiterarbeit am Ä, Ö, Ü, rechnen im Mathebuch.

Wie vermerkt man in der Wochenarbeit, was man schon bearbeitet hat...

....und: Sternebasteln!!! Fotos fehlen, weil die Lehrerin so viele Quadrate zuschneiden musste.

Ein paar Förderstunden fielen mal wieder aus.
Aber Antonia kam und half Amina eine ganze Stunde lang, durch ihre Aufgaben und ihre Wochenarbeit zu navigieren. Die gleiche Hilfe bekam Noemi von Julia.

Manchmal muss man uneingeschränkte Aufmerksamkeit an ein einzelnes Kind verwenden und kann ihm so Orientierung und Stärkung geben.

Minna setzte in der großen Gruppe "Lehrerkinder" ein, an die man sich erstmal wenden konnte, und es ging alles ganz gut.

Doch, wenn man viele hilfebedürftige Kinder in der Klasse hat, kann man als einzelne Person beim einzelnen Kind leider nicht in die Tiefe gehen. Man kann versuchen, dass sich Partnerschaften bilden, die sich gegenseitig "auf die Sprünge" helfen.

Morgen ist schon Mittwoch. Eigentlich möchte ich immer viel schneller vorankommen. Aber das, was wir gemacht haben, das war auch alles sehr wichtig und hatte seine Bedeutung für uns.

Also wird's schon recht sein.

Montag, 1. Dezember 2014

Hat der alte Hexenmeister..


Gestern hatte Aalisha Geburtstag und wir haben das ausgiebig gefeiert. Was hatte sie aber auch alles mitgebracht!!! Ihr Papa brachte eine wunderschöne, liebevoll hergestellte Geburtstagstorte vorbei, viele selbstgebackene Muffins, Säckchen mit Süßigkeiten für jedes Kind und - Äpfel, für die Vitamine!!






Sie selbst, Aalisha, hatte zu ihrem Geburtstag
zwei schöne Spiele geschenkt bekommen,
die hatte sie sich gewünscht. 






Wir schenkten ihr das Buch 

"Franziska und die Wölfe"  

und wünschten ihr ein schönes neues Lebensjahr, Gesundheit und viel Freude.




Die Torte bekam anschließend
schnell einen Platz im Kühlschrank bis zum Verzehr,
denn sie fing alsbald vor Rührung an zu weinen...




Die schönen Muffins...




Das war der Tag der Süßigkeiten....





Lillies Mama war auch dabei 
mit einem großen Sack mit 
24 Päckchen,
unser Adventskalender 
aus dem Museum der Dinge!


Und gestern, bei der großen Feier, wo sich alle 61 Leute ihre Adventskalender 
abholten, da ---- hat sie sogar noch
Tahias verloren gegangene Mütze wiedergefunden!!!

Oha. 

Tahia war mit ihrer Mutter schon eine neue
Mütze kaufen gegangen. 
Nun hat sie zwei.

Die linke war die erste.
Man sieht, dass Tahia einen guten
Geschmack für hübsche Dinge hat.

Beide Mützen sind ausgesprochen niedlich, und sie war ja auch über den vermeintlichen Verlust der ersten viele Stunden untröstlich gewesen.





Unser Kalender hatte diese Nummer.
Was war drin?

Die Nummer 1 enthielt ein RIESEN-MIKADO
für unsere Klasse!





Das ist unser individueller Adventskalender, den unsere Erzieherin Kerstin für die Klasse gesägt und gebastelt hat.

Auch Aimée hatte noch einen Kalender für alle dabei, das waren eigentlich zwei, denn wir sind ja 26 Kinder! So gab es allerhand zu verteilen.

Nach dem Geburtstagfeiern und dem Frühstück hatten wir noch Zeit, uns den Wochenplan zu erklären und mit einer Aufgabe zu beginnen.

"Wie weit komme ich noch in 25 Minuten?" war die Frage.

Habe den Kindern für Freitag eine "Schleifenolympiade" angekündigt. Etwa die Hälfte der Kinder kann ihre Schleifen an den Schuhen binden, aber viele Kinder können das immer noch nicht.

Also: Focus drauf!! Mal sehen, ob es etwas nützt.

Nach der Pause waren wir wieder in der Bücherei eingeladen,

Charlotte hatte dieses Buch für uns ausgesucht:

















Die Lehrerin musste zeitweise wegsein, weil, wie das Leben so spielt, ein Kind krank geworden war und abgeholt werden musste.

Die Klasse und Charlotte haben das aber trotz des schwierigen Textes sehr gut hinbekommen.

Die Bilder waren einfach wunderbar gezeichnet!

Vielen Dank, Charlotte, für die schöne Anregung!

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Mal sehen, wie weit wir morgen mit dem Wochenplan kommen..... Heute waren es nur drei Stunden gewesen. Die gingen aber sehr schnell vorbei.


Mittwoch, 26. November 2014

Stimmt es, dass Honig aus Bienenspucke ist?

Zuerst sprechen wir ein wenig über den Ausflug gestern ins Museum der Dinge. Er hatte uns allen gut gefallen. Heute war Tahia, die erst seit kurzer Zeit in der Klasse ist, wieder gefasst.
Sie hatte gestern ihre Mütze verloren und hatte bitterlich geweint.

Sie meinte heute, sie geht mit ihrer Mama eine neue Mütze kaufen. Puh! Sonst wären wir losgegangen und hätten eine neue Mütze organisiert.

Sie kann sich noch nicht gut auf deutsch verständigen, deshalb ist es noch nicht so leicht für Tahia. Doch lernt sie jeden Tag dazu, meldet sich und 
beteiligt sich in Mathe schon mündlich!!




Ach ja....Das alte Problem.
Der Schulhof streunt vor sich hin
und missachtet  die Kinder....

Heute war wieder der Tag der freundlichen HelferInnen. Ich mag diesen Tag. Obwohl die einzige offizielle Förderstunde wegen ausgedehnter Vertretungsnotwendigkeiten flöten ging. Aber es waren ja Antonia zwei Stunden, Edith zwei Stunden und Matti zwei Stunden da!!!

Antonia, meine liebe Ex-Kollegin, nahm sich Amina vor. Sie begleitete sie ein wenig ganz persönlich durch ihre Aufgaben, sprach mit ihr und widmete sich ihr ganz.

Die andere Stunde verbrachte sie mit den leistungsstärkerern RechnerInnen im Nebenraum, sie rechneten Aufgaben der Zehnerüberschreitung bei der Addition und Subtraktion systematisch in Schritten, so dass der Vorgang eingeschliffen wird und den Kindern zur Verfügung steht.

Die mittleren und stärkeren Rechner sind die "Sonnen" und "Monde", die anderen die "Bäumchen".
Die Bäumchen waren bei mir. Es war ein richtig schönes Arbeiten, jede(r) kam ein Stückchen voran.

So langsam entsteht ein Gefühl dafür, wie man Rechenaufgaben im Buch angemessen bearbeitet.
Ich habe extra ein traditionell aufgebautes Mathebuch vorgesehen mit sehr viel Schreibarbeit im Rechenheft.

Ich kann es nämlich nicht leiden, etwa in eine fünfte Klasse zu geraten, wo die Kinder vor einem leeren Blatt hilflos sind und unwissend, wie man es angemessen mit Buchstaben oder Zahlen füllt und zwar so, dass der Leser nicht augenkrank wird.

Das ist gar nicht so leicht und muss stetig geübt werden. 
Es stellt eine Leistung dar, die jemand, der ewig in Arbeitsblättern nur Lücken füllt, nicht erbringen kann.

Ich weiß, dass Sekundarschullehrer es sehr schätzen, wenn sie auch einmal ein gut gestaltetes Blatt erhalten....Warum also sollte man das nicht trainieren?

Rechenpäckchen in Kästchen schreiben und dann ausrechnen, mit oder ohne Hilfen.

Datum schreiben, die Stelle im Buch angeben, Überschriften unterstreichen, insgesamt auf Lesbarkeit achten, den Rand nicht beschreiben,
alles nicht so leicht.

Das üben wir gerade und es wird schon besser.
Zur Pause klingelt es und - Nein!! Wir wollen noch nicht aufhören!!! In echt, so war es.

Wenn ich alles selbst aufgeschrieben habe, ist es vielleicht auch mehr "meine" Seite.
Jede Seite im Heft sieht sehr individuell und verschieden von allen anderen aus.

Daher hängen wir nach der Pause noch eine halbstündige Rechenzeit an. Es wird!

Dann kommt Matti und der Jungs-Fanclub gerät in Bewegung.






Zwischendurch lernen wir noch das Schreibschrift -n-, so zwischen dem Rechnen und dem Popcornmachen.

Jasper legt wieder ganz versunken eines seiner schönen Blätter an.





Morgen schreiben wir: Nein! - in Schreibschrift.
Eines der wichtigsten Wörter überhaupt.



Ein ganzes Pfund Mais haben wir verbraten.




Dann war Jaspers Blatt auch fertig.

Einer, der es immer irgendwie mit dem Ekelproblem hat, fragt : Stimmt es, dass Honig aus Bienenspucke ist??

Ja. Welche Schlüsse er daraus zog, weiß ich nicht.
Er denkt viel nach, stellt viele solcher Fragen.

Als ich in der Zeitung lese, dass in den Schulen das ewig warmgehaltene Essen oft nicht warm genug, also über 65 ° Celsius, gehalten wird - da denke ich mir:

Welch ein Trauerspiel: Unsere Schule hat eine Super-Großküche mit allem Drum und Dran, hier wurde früher in echt gekocht, jeden Tag ganz frisch, von den Küchenleuten. 

Heute kommt es in Warmhaltebehältern, ist werweißwielange schon unterwegs und wird dann in unserer Küche nur ausgepackt und serviert, und all das, weil man das Geld nicht mehr ausgeben will für ein ordentliches, frisch zubereitetes Essen für die Kinder.

Die materiale Ausstattung  hierfür ist vorhanden. Nur das Personal würde mehr kosten.
Ist doch zum Heulen.

Mir kam das schon immer nicht gesund vor.
Warum wird das alles immer nur so Larifari gehandhabt und nicht verantwortlich?

Es gibt ein Buch von Ulrich Beck mit dem schönen Titel:

Die Organisierte Unverantwortlichkeit.

Könnte auch auf uns passen, der Titel, leider.