Mittwoch, 26. November 2014

Stimmt es, dass Honig aus Bienenspucke ist?

Zuerst sprechen wir ein wenig über den Ausflug gestern ins Museum der Dinge. Er hatte uns allen gut gefallen. Heute war Tahia, die erst seit kurzer Zeit in der Klasse ist, wieder gefasst.
Sie hatte gestern ihre Mütze verloren und hatte bitterlich geweint.

Sie meinte heute, sie geht mit ihrer Mama eine neue Mütze kaufen. Puh! Sonst wären wir losgegangen und hätten eine neue Mütze organisiert.

Sie kann sich noch nicht gut auf deutsch verständigen, deshalb ist es noch nicht so leicht für Tahia. Doch lernt sie jeden Tag dazu, meldet sich und 
beteiligt sich in Mathe schon mündlich!!




Ach ja....Das alte Problem.
Der Schulhof streunt vor sich hin
und missachtet  die Kinder....

Heute war wieder der Tag der freundlichen HelferInnen. Ich mag diesen Tag. Obwohl die einzige offizielle Förderstunde wegen ausgedehnter Vertretungsnotwendigkeiten flöten ging. Aber es waren ja Antonia zwei Stunden, Edith zwei Stunden und Matti zwei Stunden da!!!

Antonia, meine liebe Ex-Kollegin, nahm sich Amina vor. Sie begleitete sie ein wenig ganz persönlich durch ihre Aufgaben, sprach mit ihr und widmete sich ihr ganz.

Die andere Stunde verbrachte sie mit den leistungsstärkerern RechnerInnen im Nebenraum, sie rechneten Aufgaben der Zehnerüberschreitung bei der Addition und Subtraktion systematisch in Schritten, so dass der Vorgang eingeschliffen wird und den Kindern zur Verfügung steht.

Die mittleren und stärkeren Rechner sind die "Sonnen" und "Monde", die anderen die "Bäumchen".
Die Bäumchen waren bei mir. Es war ein richtig schönes Arbeiten, jede(r) kam ein Stückchen voran.

So langsam entsteht ein Gefühl dafür, wie man Rechenaufgaben im Buch angemessen bearbeitet.
Ich habe extra ein traditionell aufgebautes Mathebuch vorgesehen mit sehr viel Schreibarbeit im Rechenheft.

Ich kann es nämlich nicht leiden, etwa in eine fünfte Klasse zu geraten, wo die Kinder vor einem leeren Blatt hilflos sind und unwissend, wie man es angemessen mit Buchstaben oder Zahlen füllt und zwar so, dass der Leser nicht augenkrank wird.

Das ist gar nicht so leicht und muss stetig geübt werden. 
Es stellt eine Leistung dar, die jemand, der ewig in Arbeitsblättern nur Lücken füllt, nicht erbringen kann.

Ich weiß, dass Sekundarschullehrer es sehr schätzen, wenn sie auch einmal ein gut gestaltetes Blatt erhalten....Warum also sollte man das nicht trainieren?

Rechenpäckchen in Kästchen schreiben und dann ausrechnen, mit oder ohne Hilfen.

Datum schreiben, die Stelle im Buch angeben, Überschriften unterstreichen, insgesamt auf Lesbarkeit achten, den Rand nicht beschreiben,
alles nicht so leicht.

Das üben wir gerade und es wird schon besser.
Zur Pause klingelt es und - Nein!! Wir wollen noch nicht aufhören!!! In echt, so war es.

Wenn ich alles selbst aufgeschrieben habe, ist es vielleicht auch mehr "meine" Seite.
Jede Seite im Heft sieht sehr individuell und verschieden von allen anderen aus.

Daher hängen wir nach der Pause noch eine halbstündige Rechenzeit an. Es wird!

Dann kommt Matti und der Jungs-Fanclub gerät in Bewegung.






Zwischendurch lernen wir noch das Schreibschrift -n-, so zwischen dem Rechnen und dem Popcornmachen.

Jasper legt wieder ganz versunken eines seiner schönen Blätter an.





Morgen schreiben wir: Nein! - in Schreibschrift.
Eines der wichtigsten Wörter überhaupt.



Ein ganzes Pfund Mais haben wir verbraten.




Dann war Jaspers Blatt auch fertig.

Einer, der es immer irgendwie mit dem Ekelproblem hat, fragt : Stimmt es, dass Honig aus Bienenspucke ist??

Ja. Welche Schlüsse er daraus zog, weiß ich nicht.
Er denkt viel nach, stellt viele solcher Fragen.

Als ich in der Zeitung lese, dass in den Schulen das ewig warmgehaltene Essen oft nicht warm genug, also über 65 ° Celsius, gehalten wird - da denke ich mir:

Welch ein Trauerspiel: Unsere Schule hat eine Super-Großküche mit allem Drum und Dran, hier wurde früher in echt gekocht, jeden Tag ganz frisch, von den Küchenleuten. 

Heute kommt es in Warmhaltebehältern, ist werweißwielange schon unterwegs und wird dann in unserer Küche nur ausgepackt und serviert, und all das, weil man das Geld nicht mehr ausgeben will für ein ordentliches, frisch zubereitetes Essen für die Kinder.

Die materiale Ausstattung  hierfür ist vorhanden. Nur das Personal würde mehr kosten.
Ist doch zum Heulen.

Mir kam das schon immer nicht gesund vor.
Warum wird das alles immer nur so Larifari gehandhabt und nicht verantwortlich?

Es gibt ein Buch von Ulrich Beck mit dem schönen Titel:

Die Organisierte Unverantwortlichkeit.

Könnte auch auf uns passen, der Titel, leider.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen