Samstag, 22. November 2014

Von Blättern, Luftballons und Menschen

Jetzt ist alles wieder fein durchgepustet und es kann hier wieder weitergehen.




Mittwochs ist Minna eigentlich vier Stunden allein. 
Aber nein! Antonia und Edith sind da!!
Edith liest mit Kindern Texte, Antonia greift auch bei Mathe zu!



Die gepressten Blätter werden aus der Presse befreit...



....und auf den herbstlich gefärbten Untergrund geklebt.



 Anna kommt mittwochs als erste
und unterstützt zu deren großer Freude 
regelmäßig Joyce.



Antonia knackt mit manchen Kindern 
harte Mathenüsse.
Matti war auch am Mittwoch da.
Es ist schön, so viele interessierte Menschen
bei uns zu haben!!
Niemand von ihnen muss kommen,
jede(r) ist freiwillig da!




Irgendwann kurz vor unserem 
Elternnachmittag hängen die Bilder dann
an der Wand.


...und sehen schön aus...



.....




.....



.....


Manche Jungs müssen immer mal ein bisschen
freundschaftlich raufen.



Schnell noch am Freitag den
Luftballontext geschrieben
und an die Luftballons gehängt.




Alle haben sich auf dem Schulhof versammelt.




"Karla! Karli!!",

schreien die Kinder, als sie sie entdecken.
Karla war bis zum Sommer die Schulleiterin,
sie hat immer den Countdown der Luftballons gesprochen.
Die Pensionszeit bekommt ihr gut, das ist
unschwer zu erkennen.




Später finden wir uns zum Eltern-, Kindernachmittag ein,
unter dem Motto "So schön ist der Herbst!"

Zuerst singen wir zwei Herbstlieder, die Julia mit den Kindern eingeübt hat. 

Beide sind von Reinhard Lakomy:

Der Herbst hat bunte Blätter

und

Sieben kunterbunte Drachen .

Dann zeigen die Kinder mit unserer Erzieherin Kerstin zusammen eine schöne und intensive Chi Gong- Übung, die in eine Geschichte eingebettet ist:

Die Geschichte von den Marionettenpuppen, die zuerst ohne ihren Puppenspieler sind, dann aber kommt der Puppenspieler...

und die Geschichte vom Bär und vom Schmetterling, die sich einmal trafen.

Auch die Eltern, Freunde und Geschwister machen mit. 

Anschließend lesen Kinder Gedichte vor.

Vier Kinder, die sich vorher noch nie "auf die Bühne" getraut haben, haben es gewagt, auf unterschiedliche Weise. Die einen haben sich ein Gedicht geteilt, die anderen lesen tatsächlich zweistimmig, andere allein und Lilly hat sich zwei Gedichte von Heinz Erhard, den sie sehr liebt, selbst ausgesucht und gut vorgetragen. 




 Im Herbst bei kaltem Wetter 
fallen vom Baum die Blätter - 
Donnerwetter, 
Im Frühjahr dann 
Sind sie wieder dran. 
Sieh mal an.


***

Wenn die Blätter von den Bäumen stürzen,
die Tage täglich sich verkürzen,
wenn Amsel, Drossel, Fink und Meisen
die Koffer packen und verreisen,
wenn all die Maden, Motten, Mücken,
die wir versäumten zu zerdrücken,
von selber sterben - so glaubt mir:
Es steht der Winter vor der Tür!
Ich lass ihn stehen!
Ich spiel ihm einen Possen!
Ich hab die Tür verriegelt 
und gut abgeschlossen!
Er kann nicht rein! Ich hab ihn angeschmiert!
Nun steht der Winter vor der Tür ---
und friert!


***


Septembermorgen

Im Nebel ruhet noch die Welt,
Noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
Den blauen Himmel unverstellt,
Herbstkräftig die gedämpfte Welt
In warmem Golde fließen.

Eduard Mörike

****

Der Herbst steht auf der Leiter 

Der Herbst steht auf der Leiter
und malt die Blätter an,
ein lustiger Waldarbeiter,
ein froher Malersmann.

Er kleckst und pinselt fleißig
auf jedes Blattgewächs,
und kommt ein frecher Zeisig,
schwupp, kriegt der auch 'nen Klecks.

Die Tanne spricht zum Herbste:
Das ist ja fürchterlich,
die andern Bäume färbste,
was färbste nicht mal mich?

Die Blätter flattern munter
und finden sich so schön.
Sie werden immer bunter.
Am Ende falln sie runter.

Peter Hacks

***

Herbst

Nun laß den Sommer gehen, 

Laß Sturm und Winde wehen. 

Bleibt diese Rose mein, 

Wie könnt ich traurig sein? 

Joseph von Eichendorff



Bei den "Maden, Motten, Mücken, die wir vergaßen zu..." hat die sonst auf Empathiefähigkeit bedachte Lehrerin mal eben kurz weggehört.
Ist eben Heinz Ehrhardt und sein ihm eigener Humor.

Claude schüttelte sich, weil ihm Maden, Motten und Mücken in einem "feierlichen" Gedicht so ekelig vorkamen, als hätten sie da nichts zu suchen.
Doch kleine Tabubrüche gehören anscheinend zum "Geschäft" des Humoristen,
für dessen Wort- und Assoziationseskapaden Lilly viel Sympathie hat...
Seit Monaten beschäftigt sie sich schon mit ihm, und man kann vermuten, dass sie mittlerweile bestimmt alle Gedichte von Heinz Ehrhardt kennt.





Am Donnerstag war Besuch bei den Schäfchen.
Oh Pauline, wie schön ist Deine Wolle wieder!!
Eine Decke, ein Pullover?
Mal sehen, was sich daraus machen lässt, 
wenn Pauline ihre schöne 
Wolle nicht mehr braucht.




Ja, und Nello??
Hallo, sagt er, der die Kinder immer sehr gemocht hat.

Er war noch als Schulschaf auf dem
damaligen Schafehof, bis 2007.
Dieses Jahr im Dezember feiern wir in der Schäferei,
dass die Schäfchen sieben Jahre da sind.
Immerhin. Sie leben noch.

Sie fühlen sich alle wohl und Nello, geboren 2002,
mit seinen lahmen Haxen ist immer noch
auf wundersame Weise:

Still alive and well!




Hier ist auch noch ein Bild des Herbstes,
gesehen auf dem Hundespaziergang mit Bruno,
dem Hofhund der Schäferei.

Bruno ist ein Hunderiese.
Wenn er unser Auto hört, 
schlägt sein aggressives Bellen in ein
flehentliches Heulen um,
bis er die Leine am Hals hat und weiß: 
Jetzt geht es los: 
Spaziergang gesichert!

Das hat er sich erkämpft, 
undenkbar, nicht zuerst
mit Bruno einen langen Gang zu machen....


Allen LeserInnen einen wunderschönen Sonntag!
In der nächsten Woche besuchen wir das 

Museum der Dinge .

Mein Ding ist die altertümliche Schafschere:
Passt schon...

http://www.museumderdinge.de/pflegschaften


Das wird sicher sehr schön! Ist ein tolles Museum.
Eure Minna

P.S.



P.P.S. Was macht eigentlich Ai Wei Wei?

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