Dienstag, 3. April 2012

Das Lachen

Am letzten Schultag. Kurz vor dem Gehen. Ich wünsche allen Kindern und ihren Familien Schöne Ostern, wenn sie es feiern, ansonsten eine schöne Frühlings-Ferienzeit. "Geht mal öfter raus", sage ich, esst und trinkt gesunde Sachen und, wenn Euch mal danach ist, geht auch mal früh schlafen..." Hier brandet ein Lachen auf. Es ist ein gutmütiges Lachen, aber eben ein kollektives Lachen, wie sehr "daneben" meine Ansprache gerade war.
Ich erinnere mich: Auch als Kind, als Jugendliche ging ich gerne früh ins Bett. Dieser Rückzug war etwas Schönes. Man konnte noch lesen, ins Dunkle starren, wo Bilder wie Wolken zusammenflossen und in einen anderen Zustand geraten, von dem aus man in die Träume hinüberschwang.
Man hatte nicht das Gefühl, etwas zu verpassen. Oft sogar eher, dass "der Kanal voll war", also, dass es reichte. Dann zog man sich zurück in diese Welt, die einem allein gehörte.
Meinen Schülern erschien diese Rede dumm und unrealistisch, sie ging an ihrer Welt vorbei. Schlafen scheint bei ihnen eine Art verlorene Zeit zu sein. Das Leben beginnt erst am Abend. In den Ferien gilt das Argument der Schulzeit nicht: "Peter, geh heute  früh schlafen, es ist Mitternacht. Du hast morgen Schule." :-)
Dass sich im Schlaf erst wieder die Kräfte bilden, dass unser Unbewusstes sich das Chaos der Tageseindrücke ordnet, damit man morgens wieder neugierig sein kann auf das Neue, das einen erwartet, ist nicht allgemein oder gemeinsam geteiltes Wissen und Bewusstsein.
Nur das Wachsein zählt. Das führt dazu, dass Müdigkeit das Wachsein begleitet und das Wachsein stets Müdigkeit zur Begleiterin hat wie die Sonne den Schatten.
 

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