Dienstag, 17. April 2012

Dienstag, 17.4.12 Ich erinnere mich nicht mehr....

Wenn ich bloß noch wüsste, was heute so passiert ist...Ich erinnere mich einfach nicht mehr.
Heute früh kam mir die Idee, zur Klassenfahrt einen twitter-Account zu eröffnen, wir könnten dann den Eltern und Geschwistern lustig etwas vorzwitschern, was uns alles so zugestoßen ist und wenn sie auch bei twitter sind, können wir uns antworten oder Direktnachrichten senden. So wüssten sie immer, was alles passiert und ob alles in Ordnung ist. Das muss ich mal überlegen, auf den ersten Blick kommt mir die Idee gut vor.
Heut morgen war WUV, Wahlpflichtunterricht. Ich hatte vor längerer Zeit für mein iPhone  ein cooles Filzmäntelchen gekauft und dachte, das müsste man mal versuchen, nachzubauen. Es ist natürlich nicht so leicht, wie man denkt. Den Schlitz oben habe ich bei Mesut zu früh hineingeschnitten, dann weiter gewalkt, zum Schluss sah das Ding aus, so labberich, so unmöglich. Man muss es also zulassen beim Filzen. Aber dann wird das Ding immer kleiner und das Noppenfeld innen drin bleibt, das kann eigentlich auch nicht gut gehen.
Mesut hat es mit Fassung getragen, muss ich sagen, vielen Dank dafür!

 Handyhüllenzutaten: Millis Wolle und Noppenfolie

Dann hatte ich eine Stunde frei, bin mit dem Rad in die Bergmann gefahren und habe mich gefreut, dass ich dem scheußlichen Schulhaus entronnen bin. So öffentliche Gebäude sind immer schrecklich. Es muss noch kein Kind in der Nähe sein, da habe ich das Gefühl, meine Energien werden weggesaugt und flüchte mich dann, wenn ich kann, in meinen heimischen Altbau. Das sind doch andere Materialien!
Habe mir ein paar Sachen gekauft zum Essen und Trinken, um den langen Tag zu überstehen.

 Irgendwer hat schön gepflanzt....
In der vierten Stunde habe ich Lesepatin Thekla Pablo an den Kragen genagelt, damit der sich nicht entziehen kann und eine Stunde rechnet, aber wirklich. Das haben die beiden dann gemacht. Sie kann auf eine sehr nette Weise ziemlich unerbittlich sein.
Mit den anderen Kindern bin ich in den Wollraum zum Rechnen. Eren und Ronaldo rechneten sehr fleißig und Geli auch. Sie hatte erst Schwierigkeiten mit ihrer mehrschrittigen Rechnung, aber dann lief es gut.

 
Cherries Werkzeugliste, freiwillig gehausaufgabt
 
Pause. Muss auf der Bank sitzen und das Schulhaus bewachen, damit kein Kind während der Pause unbeaufsichtigt drinnen verbleibt. Zwei Mädchen holte ich nach zehn Minuten vom Klo, (Vorraum), die beim Essen in der Mensa heiß erwartet wurden. Die Logik dieses Verhaltens wurde mir nicht ganz klar.

In der Vitrine unten sind schöne Tonarbeiten zu sehen.
 
 Dann musste ich einer Sechstklässerin die Kante geben, die mich quasi überfahren wollte mit dem Begehren, sie müsse nun auf Toilette. Die Schulregel ist, man geht auf dem Weg zur Pause oder auf dem Weg von der Pause. Sie machte mir den Einduck, dass sie diese Regel nicht kannte, aber das wollte ich nicht glauben. Mit großer Mühe setzte ich mich durch. Sie war flankiert von zwei anderen Mädchen und verschaffte sich einen coolen Abgang, indem sie mir an den Kopf warf, ich habe wohl Probleme, dass ich sie so herumschikanieren würde.
Dabei hatte ich nur auf Einhaltung der Regeln gedrängt...
Also muss ich nach der Pause in ihre Klasse. das lass ich mir nicht gefallen. Ob die Regel nun bekannt war, war mir nach dem kurzen Gespräch mit ihr und dem Kollegen immer noch nicht klar, doch musste ich weiter, in den Unterricht. Kam mit zusammengekrümmtem Magen dort an.
Nun eine Stunde Deutsch, Rechtschreiben, die Kinder arbeiten an ihren differenzierenden Materialien, die Kollegin Frau Herzog nimmt sich ein paar Kinder, die ihre Mathematik-Klassenarbeits-Berichtigung nicht gemacht hatten.
Thekla diktiert drei Jungen ein Prüfungsdiktat. Keine Sorge, das ist nur eine Lernkontrolle, die Klassenarbeit besteht nicht nur aus einem Diktat, da haben wir noch konjugiert und dekliniert.
Die Vorschriften haben sich geändert. Fünfunddreißig Jahre lang schrieben wir sechs bis acht Diktate im Jahr als Klassenarbeit und drei Aufsätze, nun darf man nichts mehr schreiben, was nur ein Diktat ist.

 Erens schöne Schrift und die sorgfältig angefertigte  Übung
Aber etwas Gutes ist auch daran: Die meisten Kinder sind besser, wenn die Anforderungen vielfältig sind. Sie werden nicht auf ihre Rechtschreibleistung als Hauptkriterium zur Beurteilung festgelegt.
Die Stunde war wunderbar und entspannend, gute Zusammenarbeit an allen Orten.
Dann hatten die Kinder Sport, wir "Team", so nennt man das heute, wenn die Lehrer wöchentlich unentgeltlich eine Stunde mehr aufgebrummt gekommen.
Kleines Gespräch noch mit der Kollegin, wie wir es schaffen, bei unserer Arbeitsbelastung kollegial und gerecht uns die Zeugnisarbeit zu teilen, dann Gespräch mit einer Mutter, die mir vorgeworfen hatte, ich würde nur hingucken, was ihre Tochter macht und bei den anderen würde ich nicht hinsehen. Das lasse ich nicht auf mir sitzen. Eine Stunde dauerte das Gespräch, dann hatten wir es miteinander durchgefochten. 
Lehrerkonferenz, Schulfest, der Social-Media-Studientag nächste Woche, das neuealte "Konzept" für die SAPH-(Schulanfangs-)Phase. Ehrlich gesagt, ich weiß eigentlich nicht, was ein Konzept ist. Der Begriff geistert durch alle Gassen, aber nie hat mir jemand erklärt, was dazugehört.

wiki/Konzept   Kommt von "concipere", verfassen,ist eine Sammlung von Leitgedanken.
Irgendwann nach dem Kleinklein war es dann vorbei und es war 15 Uhr 30.
Eigentlich hatte ich noch Holz kaufen fahren wollen, aber mein Kopf brummte so, dass es morgen ohne gehen muss.
Jetzt war doch einiges wieder aufgetaucht. Nun ist es 18 Uhr, da wird nur noch gechillt.

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