Sonntag, 4. November 2012

Hoffentlich morgen

Oh,oh, leider hatte die liebe Seele noch keine Ruh'. Wie schade. Ich will jetzt nicht meine Krankengeschichte ausbreiten, das interessiert niemanden und ist auch nicht angebracht. Das würde noch mehr nerven als es dieses Blog jeden Leser wahrscheinlich ohnehin schon tut...
Aber es ging heute nicht. 
Bei mir bringt es gar nichts, den inneren Aufruhr zu unterdrücken. Es muss alles raus und auf den Tisch und dann angeguckt werden. Glaubt mir das einer?: Ich wär viel lieber gegangen.
Um 21 Uhr im Bett gewesen, ab 2 Uhr nachts wach mit Schmerzen. So weit so schlecht.
Ich komme mir vor wie eine Memme. Du hältst aber auch gar nichts mehr aus.
Jahrzehntelang konnte ich einfach reinklotzen und es ging, irgendwie. Man denkt, das geht immer so weiter.
Die ersten zarten Anzeichen kamen so Anfang Mitte der Fünfziger. Plötzlich dauerte es länger, bis die Kräfte nach einer Anstrengung wieder da waren. Plötzlich wurde der Schlaf prekärer, gefährdeter und ein guter Schlaf mehr abhängig von unterstützenden Faktoren als vorher.  Der nächste Tag begann am Abend vorher. Wenn man mal zu tief ins Glas geschaut hatte am Abend, riss einem das am nächsten Morgen den Boden unter den Füßen weg.
Übrigens habe ich gestern nicht zu tief ins Glas geschaut...
Alles Phänomene, die man als junger Mensch nicht für möglich hält, denn man halluziniert, man könne immer über diese Kräfte verfügen, die man jetzt in sich spürt.

Dazu kommt die Verschärfung der Arbeitswelt, Intensivierung, Aufgabenausdehnung aus Kostengründen. Da man quasi unkündbar ist, was in diesen Zeiten nicht zu überschätzen ist - aber deshalb bin ich nicht Lehrerin geworden, man glaube mir das bitte! - ist man Adressat für alle möglichen Aufgaben, die vorher andere und auch andere Ämter erfüllten. Man darf noch nicht mal streiken. Obwohl mich das nicht kümmern würde. Man braucht dazu aber ein paar Leute.

Aus diesen Gründen, weil unsere Gewerkschaft auf mich wirkte wie eingeschlafene - oder schon abgestorbene?? - Füße, bin ich da nach 35 Jahren ausgetreten.
Eine Berufshaftpflichtversicherung kann man auch anderswo haben.

Und dann treten die, wenn sie z.B. jahrzehntelang die GEW geführt haben, ans andere Ufer über und belästigen uns als Landesschulamtsgrößen mit den krassesten Sachen, gegen die sie vorher gekämpft haben würden.
Für sowas habe ich nur Verachtung übrig. 

Hoffentlich kann ich morgen den Faden wieder aufnehmen.


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