Mittwoch, 12. September 2012

What a difference a day makes

Das Virus ist gebannt. (Musste nachsehen, der oder das?) Es wurde an den Lebenspartner weitergegeben, der seit heute früh die Symptome zeigt, die ich am Freitagmorgen erleiden musste. Das tut mir soo Leid! Ich dachte schon, er bekommt das nicht, er ist so trainiert, läuft, rennt und macht fünfmal in der Woche Tai-Chi.
Trotzdem. Es muss ein sehr aggressives Virus sein. Es ist nicht so, dass ich alles bekomme, was meine Schüler so mit sich herumtragen. Nicht unbedingt. Eigentlich habe ich viele Jahre Virustraining und so schnell bekomme ich keine Erkältung. Meist kommt noch ein Faktor dazu, dass ich anfällig werde, ein Virus zu übernehmen.
Aber seltsam. Als Marie vor mir stand und mir sehr nah war mit dem Gesicht, sie sagte da, sie habe Halsschmerzen, da fuhr es in mir zurück, so nah hatte ich das nicht haben wollen. Sie sah schon sehr zerrupft, erschöpft und müde aus.
Deshalb hatte ich vom ersten Moment an Respekt vor diesem Virus. Das war am letzten Donnertag gewesen.
Gestern verbrachten Mann und Sohn den Abend mit einem gemeinsamen Filmgucken. Hoffentlich hat H. sich das nicht jetzt auch noch eingefangen!!!
Morgen gehe ich wieder. Da fehlt man drei Tage, und dann fällt eine Elternversammlung aus, zwei Leuten  sagt man ab, eine Exkursion ebenfalls und bedauert, dass man sich keine Kontaktdaten von der Studentin hat geben lassen, die sicher umsonst am Abend zur Elternversammlung kam... 
An was man alles denken muss...
Ich habe es ohne Arzt geschafft. Drei Tage darf ich mich selbst entschuldigen. Eine Erkältung, so hieß es in meinem Gesundheitsbuch, erfordert keinen Arzt, jedenfalls nicht zur Heilung. Sie dauert mit Arzt eine Woche, sieben Tage ohne, sagt das Sprichwort. Man kann die Volkswirtschaft schonen, indem man nicht wegen allem zum Arzt rennt. Wenn die Virusinfektion sich zu einer bakteriellen ausweitet, dann ist ein Arzt vonnöten.
Ich habe getrunken, so viel wie noch nie in meinem Leben. Ich glaube, deshalb ging es so schnell. Ich habe keinen Tropfen Alkohol angerührt. Beim abendlichen Dunkelwerden habe ich mich ins Bett gerollt und ohne Licht auf den Schlaf gewartet. Habe die wunderbarsten kuriosesten und schönsten Träume gehabt jede Nacht. Jeden Tag war es ein merkliches Anders- und Besserwerden. Am Freitag das Halsweh. Am Samstag floss ich mit Schnupfen weg. Jetzt stieg es in den Kopf. Inhalieren, trinken, trinken, trinken, Wasser und Tee. Ruhe. Keine Gedanken. Die Welt bleibt draußen, nur hier und jetzt, Empfindung, Nähe, alles Andere weit weg. Dann  ganz viel Infrarotlicht, Ruhe, trinken, Inhalieren und der erste Spaziergang mit vielen Schwitzattacken, der Husten kam und war trocken und schmerzhaft, aber es bekam mir sehr gut. War etwa eine Stunde gehend unterwegs gewesen.
Heute waren es zwei Stunden Gehen. Der Husten ist lockerer geworden.
Ich glaube, man unterschätzt, wieviel Kraft der Körper benötigt, um einer Infektion entgegenzutreten. Ruhe und Trinken sind genial. Sie erleichtern das Gesundwerden sehr. (What a difference a day makes...)
Ich bin froh, dass ich so konsequent sein kann. Es ist mir im Moment egal, was meine Kollegen sagen werden, die in der Klasse vertreten haben. Waren sie zufrieden? Haben sie Mängel festgestellt? Etc. etc.
Es ist mir im Moment egal. Ich habe keine Kräfte übrig für noch solche Gedanken auch.
Nur das Twittern kann ich mir nicht ganz verkneifen, obwohl ich mich schon sehr zurückgehalten habe. Das kommt sicher nicht gut an, wenn man nicht zur Arbeit erscheint und twittert intensiv herum.
Mesut sagt mir immer, wenn jemand fehlt: "Sie ist den ganzen Abend auf Facebook gewesen..!"
Es ist mir egal. Ich kann mich nicht um alles kümmern. Hoffe nur, Cherrii hat die Fische gefüttert, hatte sie angemailt deswegen, aber sie hatte mir nicht geantwortet, was sonst nicht ihre Art ist.
Gut, im schlimmsten Falle haben die Fische mal gefastet, etwas, das mir auch sehr bekommen würde. ; )
Morgen ist Donnerstag. Zwei Stunden Mathe. Das geht klar. Dann - hoffentlich ist Lars da - würde ich mich auf die Stunde mit Mario freuen. Es ist eine, meine einzige wöchentliche Förderstunde in diesem Jahr.
Bei der Besprechung der Lage von Punkten auf der Erdoberfläche nach Breiten- und Längengraden war er ein wenig schockiert gewesen, dass er es nicht verstanden hatte. Trotz einiger Hilfen von mehreren Personen hatte er es nicht verstanden. Es quält ihn ein wenig. Wahrscheinlich ist es der erste Punkt in seinem Schülerleben, wo er sich komplett machtlos fühlt und meint, sein Grips reiche wohl nicht aus, um das zu verstehen.
Wir hatten ein Gespräch gehabt. Ich hatte ihn ein wenig ausgefragt, wie er sich beim Lernen so sieht, wie er sich fühlt, ob es Punkte gibt, die ihn stören oder ob alles glattgeht. Reine Routine, es gab keinen besonderen Anlass.
Da hatte er diesen Punkt angesprochen. Er hatte das wohl  schon als unverstehbar abgehakt.
Das ist wie mit manchen Mädchen und Mathe. Es geht ja nicht nur um diesen einen materialen Punkt, es geht ums Selbstvertrauen. Die Zuversicht beim Lernen. Wenn ich mir sagen muss, dass es etwas gibt, das andere verstehen und ich nicht, dann halte ich mich für ein bisschen - na sagen wir mal- dumm. Dann habe ich beim nächsten Mal keinen unverstellten Blick auf die Sache, sondern es schiebt sich etwas dazwischen. Passiert das öfter, und wenn das erst einmal angefangen hat, wird es öfter passieren, dann wird die Nebelbank (Dissoziation nennt man das wohl) immer größer und dann entsteht ein negativer Kreislauf, dieser so genannte Pygmalion-Effekt.
Das fängt immer an einem sehr kleinen Punkt an, greift dann aber weiter um sich wie das Stück Fell an der Katze, das rasend schnell weiter filzt...Ich gebe zu, das ist kein guter Vergleich, aber das Fell  meiner Katze filzte so schnell um sich, verknotete sich in der Fläche, man konnte schier zusehen. Es hat mich mit allem Anderen, was auch noch zu machen war, letzte Woche 180 Euro gekostet. : (
Ich möchte morgen Mario spüren lassen, dass es verstehbar ist und dass er es versteht und beherrschen kann. Auch, wenn er es mir jetzt noch nicht glaubt.
Dafür brauche ich diese Förderstunde und wahrscheinlich noch eine. Um seine Gedanken zu entfilzen, will sagen, die Sache von der Angst zu trennen, die alles dann ununterscheidbar macht.
Danach habe ich eine Vertretungsstunde, und es geht in Ordnung, wenn ich vertreten muss. Ich musste auch vertreten werden. Das waren am Montag vier, am Dienstag drei und am Mittwoch vier Stunden. macht nach Adam Riese elf arme Kollegen, die für mich Vertretung schieben mussten.
Danach ist eine Stunde Teamgespräch. Zweiter Anlauf der Vorbereitung der Elternversammlung.
Und morgen ist noch die Tierschutz-AG. Da kommt Frau Dr. Pollack vom Tierheim Berlin. Das freut mich so sehr, dass sie in diesem Jahr wieder weiter macht mit unserer Mädchengruppe!!
Es ist bestimmt schon das vierte Jahr, dass sie in unserer Schule die Tierschutz-AG macht!

Hier ist der Link zum Tierheim:
Man kann das Tierheim mit seiner Gruppe besuchen und eine Führung bekommen.
Man kann Frau Pollack mit Pollo zu einer Stunde in die Schule bitten über den richtigen Umgang mit einem Hund. Und man kann sie fragen, ob sie einmal in die Klasse kommt und eine Lektion über die verschiedenen Formen der Hühnerhaltung und Produktion von Eiern hält. Das macht sie ganz wunderbar, und es ist hoch interessant: 
Bitte hier klicken:


Frau Dr. Ulrike Pollack erreicht man unter:
Kinder- und Jugendarbeit:    (030) 76888-119


Es ist interessant, hier einmal zu lesen und HIER sieht man Frau Pollack mit dem Therapiehund Pollo:
Beide kommen gern in Schulen:


Das Bild habe ich jetzt von der Tierschutzseite geklaut. Muss Dich, liebe Ulrike, jetzt fragen, ob das geht.......


2 Kommentare:

  1. Danke für den Gedanken des als unverstehbar Abhakens – und die wunderbare Passage „Ich möchte morgen Mario spüren lassen, dass es verstehbar ist und dass er es versteht und beherrschen kann. Auch, wenn er es mir jetzt noch nicht glaubt.“
    (So sollten alle zur Erziehung Berechtigten/Beauftragten sein.)

    Herzlich,
    https://twitter.com/sk_txet

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  2. Liebe sk_txet!
    Herzlichen Dank für den schönen Kommentar und den Gedanken des zur Erziehung Berechtigtseins. So wird etwas, mit dem man oft hadert, zu etwas Besonderem, das gibt der Sache eine eigene Note, in der ganz viel positive Möglichkeiten stecken. Habe mich sehr gefreut! Minna

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