Mittwoch, 5. September 2012

Mensch mit Eigenschaften

Der Montag ist ein recht schöner Tag. Zu Beginn haben wir zwei Stunden Naturwissenschaften, dann habe ich zwei Stunden frei. Die Kinder haben Englisch. In dieser Zeit kann ich vorbereiten, korrigieren, abheften, kopieren, in Büchern nachschlagen, Bürokratisches bearbeiten usw. Ich kann mich durch die andere Art von Beanspruchung erholen und tue trotzdem etwas. Das ist schön. Eine Tasse Kaffee ist schnell gemacht, dann stimmt auch die Atmospäre in der Wollwerkstatt. Es ist ruhig. Die Farben sind angenehm. Die Materialien sind angenehm. Das ist nicht selbstverständlich. Ich spüre die angenehmere Atmosphäre in den Räumen, die ich mit Silikatfarbe, mit "Keim"farbe, gestrichen habe. Noch ein paar Pflanzen dazu und der Raum gibt etwas zurück.
In vielen Räumen ist so eine Plastikfarbe, abwaschbar, jedenfalls atmet sie nicht. Da unser Schulgebäude eine extreme Bausünde der 70er Jahre darstellt, innen wie außen, ist es sehr energiezehrend, wenn man sich lange darin aufhält.
Selbst ohne Kinder........   ;) Mir geht es jedenfalls so. Ich spüre sofort, ob ein Raum mir Energie gibt oder ob er sie einsaugt. 
Das gleiche gilt für Menschen im übrigen....

In der 3. und 4. Stunde am Montag habe ich den Erdkundetest korrigiert. Es ging recht schnell.
Am Wochenende war ich stark geblieben: Keine Schule! Das tat gut! Aber die nicht korrigierten Arbeiten zehrten trotzdem sehr an meinen Nerven.

So, nun hatte ich schon mindestens den Erdkundetest "hinter mich" gebracht. Er fiel ganz gut aus. Man merkte sofort, wer sicher war und wer nicht - wer nicht geübt hatte. Es waren mehrere Kinder mit guten Ergebnissen dabei, die sich mit ihren Eltern alles noch einmal auf Zettel geschrieben hatten und die sehr geübt hatten. Sie wurden durch ein gutes Ergebnis belohnt! Es war schön, die Lernzettel mit den Elternschriften zu sehen, wie eifrig sie verwendet wurden..Sicher hatten wir unser Memory zum Üben gebastelt, aber das war auch schön.

Selena sammelte sich ein Sehr Gut ein und Messi hatte es wohl nicht so ernst genommen mit dem Üben. 
In der 5. Stunde lasen wir zusammen im 3. Kapitel unseres Steinzeitromans. Die Kinder lasen leise, ich schrieb Fragen an die Tafel, die wir später gemeinsam beantworteten.

In der 2. Stunde stieß Vanessa zu uns, eine Studentin im Orientierungspraktikum, die jetztdie nächsten vier Wochen bei uns ist. 

Die 6. Stunde war für's Rechtschreiben reserviert. Unser Rechtschreiblehrgang, wo jeder in seinem Tempo arbeitet. Ich ergänze das mit Themen für die ganze Klasse, die dort auch abgehandelt werden. Manche Kinder bearbeiten Lernstoff der 4. Klasse, das machen sie ganz gut. 
Die Regeln sind: Zuerst die Anweisung lesen. Wenn ich nicht verstehe, noch einmal lesen. Wenn ich es dann immer noch nicht verstehe, frage ich ein Kind. Wenn es dann immer noch nicht klar ist, frage ich die Lehrerin. Die Lehrerin erklärt und korrigiert. Es ist so viel zu korrigieren....Immer das alte Problem. Diese Arbeit!!! Aber danach weiß ich, was beim einzelnen Kind los ist! Das ist so viel wert!
Ich glaube, ich bin danach abgehauen. Habe meine Zeit in der Schule nicht bis zum Ende verbracht. In den Ferien war ich soo oft dagewesen...
Dann nach Hause, entspannt und siebzig Seiten im Robert Musil gelesen...So merkt man, dass man noch ein Mensch mit Eigenschaften ist.

Montag Arbeitszeit 7.30 bis 14 Uhr: 6 1/2 Std.

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