Donnerstag, 23. Februar 2012

.....sind friedlicher

In dem wundervollen Film "Die Lehrerin" mit Anna Loos und Meret Becker, der im letzten Sommer auf Arte lief und kürzlich im ZDF, steht die Kollegin in Lederstiefeln vor der Lehrerin, die im leeren Stuhlkreis sitzend, sich Hausschuhe anzieht und schaut verwundert. Die junge Lehrerin sagt: "Hausschuhe sind friedlicher."
Auf dem Tragen von Hausschuhen zu bestehen, ist nach meiner Auffassung tatsächlich ein Aspekt friedlicheren Zusammenlebens. Das Wechseln markiert den Übergang vom Draußen nach dem Drinnen, wo andere Regeln gelten. Es ist eine Art "Abrüstung". Nicht nur nebenbei tut es den Füßen gut, den Großteil der Zeit nicht in Plastikschuhen oder Lederstiefeln zu stecken.
Den größten Widerstand aber setzen Jungen dem entgegen, Jungen, die zu Hause niemals (!) in Straßenschuhen die Wohnung betreten würden.
Sie empfinden sich in der Schule nicht als zu Hause, sondern im Draußen-Gebiet, egal, wie weit drinnen im Haus sie sind. Wenn sie ihre tollen Nikes gegen Adiletten tauschen, empfinden das manche wie eine Art Kastration? 
Anders kann ich mir das ständige Unterlaufen und den Widerstand dagegen nicht erklären...

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