Montag, 8. April 2013

Dann nehmen wir eben ein Flugzeug.

Es kam mir vor, als hätten die Ferien sechs Wochen lang gedauert, so intensiv waren die von der Schule und dem Beruf unabhängigen Aktivitäten und Passivitäten gewesen. 

Wir begannen mit einem Kreis: "Keine Sorge, Ihr müsst nicht schreiben." Und erzählten ein wenig. 

Cherry las ihren Text vom Schafebesuch in Garz vor. Sie hatte ihn in eine wunderschöne Form gebracht und Bilder dazugefügt. 

Ich erzählte mein Schockerlebnis bei der Bahn. Es gibt keine Abteile mehr. Wir werden nach Berchtesgaden zehn Stunden unterwegs sein. Ich war völlig außer mir an dem Tag im Reisebüro. Zehn Stunden in der Bahn im Großraum. Grausam. Für alle. Einfach nur grausam. Wir werden uns mental darauf vorbereiten müssen...Bin hilflos. Die Bahn ist richtig bekloppt. Schaffen alle Abteile ab und machen nur noch Großraum im IC!!

Ob der Mann vom Reisebüro sich richtig Mühe mit der Reservierung gegeben hat? Ihm kann es doch egal sein, was wir und die anderen Reisenden dabei durchzustehen haben. Ali meint: "Dann eben Flugzeug..."

Den Erste-Hilfe-Kurs muss ich neu machen. Zweimal acht Stunden pro Tag. Am Wochenende. Dankeschön. Aber wichtig ist es schon.

Die Schüler bleiben gelassen. Sie können sich das erst vorstellen, wenn sie mit drinhängen.

Hatte Geburtstag gehabt und spendiere den Schülern ein Gestell, um Bücher aufrecht hinzustellen. So kann man besser Haltung bewahren bei der Arbeit.

Ja, was machen wir denn in der Projektwoche Ende April? Ich schlage vor, wieder zu handwerkern, Hüllen filzen für das Buchständerdings und Körbe flechten. Sonst kommen wir dazu gar nicht mehr und ich finde es wichtig, dass man das einmal ernsthaft versucht hat.

Wir müssen jetzt so langsam die Ägypter abschließen. Die Griechen warten noch. Es geht um Alltag in Ägypten, das Wohnen und Arbeiten und dass man von den kleinen Leuten (die den ganzen Betrieb immer am Laufen gehalten haben) nie etwas weiß. Sie kämpften ums reine Überleben und hatten keine Künstler, die ihr Leben darstellten.

Die Häuser, die Handwerke, die Geschlechterrollen. Was ist das, eine Rolle? Es stellt sich heraus, dass die ägyptischen Frauen erben durften und Vermögen haben, also das war wohl schon ganz gut im Vergleich....

In der nächsten Stunde habe ich frei, kann dies und das organisieren. In der vierten Stunde vertrete ich meine Kollegin und Englischlehrerin. Im Grunde ist es egal, ob ich im Wollraum sitze und korrigiere oder oben in der Klasse, und dann braucht die zur Vertretung eingesetzte Kollegin nicht ihren Unterricht verlassen. 

Wer mit dem Englisch fertig ist, kann mit dem Erdkundeheft weitermachen. Es ist eine Such-Fundgrube. Die Kinder müssen ganz viel im Atlas nachschlagen. Da stellt sich heraus: Manche sind fertig, haben 30 Seiten Suchaufgaben über Europa bewältigt, andere sind noch auf Seite 5! Dabei hatte jede und jeder sein Heft samt Atlas in den Ferien mit zu Hause gehabt, da hatte ich darauf bestanden.

Die Korrekturen hatten ergaben, dass Mesut und Luigi überhaupt keine Ahnung vom Hauptnennersuchen bei der Addition ungleichnamiger Brüche hatten. Eigentlich habe ich nach der 6. Stunde keinen Unterricht mehr. Aber ich habe mir schon länger überlegt, dass ich lieber meine Förderstunde ohne Parallelunterricht zu liegen hätte, und heute fange ich damit an.

Mesut und Luigi haben also, wenn die anderen Freizeit haben, eine Stunde Mathefördern. Rimas möchte auch dazukommen und Erdkunde machen. Die drei Kinder, die mit Erdkunde so weit zurück sind, müssen auch erscheinen. Tobi ist ganz traurig. Ali wettert herum, aber kommt letztendlich doch. 

Schön ist: Fereba gesellt sich zum Fördern dazu, obwohl sie nicht muss!
Wir arbeiten an dem Gleichnamigmachen der Brüche, und zum Schluss der Stunde klappt es ganz gut. Tobi und Emmely haben sich zusammengetan. Ali hat am Ende vier Seiten mehr im Erdkundeheft.


Eigentlich müsste so etwas öfter sein. Wozu ist man eine Ganztagsschule? 

Ronaldo druckt seine Linolschnitte fertig, auch er kam freiwillig nach oben und macht es sehr souverän.



 

Dann ist es 15 Uhr. Ganz zufrieden verlasse ich die Schule.  Ohne Schulsachen. Ganz privat jetzt bis morgen früh. Das ist ein schönes Gefühl.

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