Montag, 22. Oktober 2012

Nicht so meins

Ööhm, das war heute nicht so mein pädagogischer Sternstundentag. Luigi hat kürzlich eine ordentlich heisere und sehr laute Stimme vom lieben Gott geschenkt bekommen, er genoss das ohrenscheinlich sehr und bekam von mir einen Brüller zum Schluss...Danach war a Ruh. Aber ich hatte eine leise Schlechtes-Gewissen-Stimme in mir, die sagte so, dass das jetzt wirklich das Allerletzte von mir gewesen sei.

Nur vorher, wirklich VORHER hatte ich bestimmt schon zweihundertmal angemessen, gesittet, handwerklich richtig und korrekt Störaktionen pariert und jetzt REICHTE es, klar??

Dann wussten sie nicht, was Ruß ist. Keiner. Nicht zu fassen. Wir machten "ss" oder "ß", und es kam das Wort Ruß vor. Ich schaute in leere Gesichter und fragte. Keine Antwort.


Also musste später ein wenig Ruß produziert werden. Mit Kerze und Spiegel, einmal herumgehen, vom Glas reiben, man hat das schwarze ölige Zeug auf der Hand und dann weiß man das.

Eigentlich ging es um Masse, Gewicht und das Wiegen. Die Kerze stand auf einer Waage, wog 69 Gramm, später hatte sie ein Gramm verloren. Das sollte helfen, ein paar Fragen um die Kerze aufzuklären.

Nachdem ich die Kerze gegen Ende der Stunde ausgepustet hatte, bekam ich entfernt noch mit, dass Bastian das ganze nasse Wachszeuch mit den Händen weggepopelt und damit unseren Versuch wieder auf Null gebracht hatte. Grrrh!





Haare/Wolle als Eiweißfasern - Ihr kennt den Geruch beim Verbrennen? Kannte auch niemand. Daraufhin habe ich dafür gesorgt, dass sie ihn nicht mehr vergessen. Alle hingen am Fenster und wollten nur noch an die frische Luft.

Ja, es war etwas unsystematisch und ich hatte nicht soo einen guten Tag.. Das Thema hieß: "Stoffe und ihre Eigenschaften" und wie man sie erkennt, durch Anschauen, Riechen, Tasten, Gewicht, Masse und so weiter.

Bastian fragte zwischendurch: "Warum vertragen sich Mehl und Essig nicht?" Eine gute Frage, ich konnte sie nicht beantworten. Wahrscheinlich hatte er einen Vulkan gebaut und das Gebräu dann oben herausschäumen lassen.

In den beiden unterrichtsfreien Stunden saß ich in meinem Räumchen und korrigierte die ss/ß-Bögen. Zwei Kinder aus einer anderen Klasse kamen und erzählten dies und das. Fragten, warum es hier keine Tiere mehr gäbe und wo der Fisch sei und wo die Farbmäuse. Sie erzählten über Fische und Vögel, die sie hielten und ich dachte so: "Die sind doch sehr nett, diese beiden", und war sehr entspannt und der Junge erzählte so weiter: "Ich kaufe mir eine Katze, und wenn sie fünf Jahre alt ist, dann schneide ich ihr den Kopf ab!" --- Mir stellten sich die Nackenhaare hoch.

Das habe ich mir nicht erfunden, das war so, das war so, als wenn Dr. Jiggle sich plötzlich in Mr. Hyde verwandelt, und ich sagte zu ihnen,  sie möchten jetzt gehen. Ich hätte zu tun.

Es gibt Sachen, die verkrafte ich nicht so gut. Wie muss man seelisch  gebaut sein, um so etwas zu sagen? Zu einer relativ fremden Person.

Wie gesagt, das war heute nicht so mein Tag.

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