Sonntag, 7. September 2014

Woher weißt Du das??


Seit zwei Wochen sind wir wieder gemeinsam im Unterricht und in der Freizeit. Zu Beginn der ersten Woche gab es ein paar interessante Mitbringsel aus den Ferien zu bestaunen:

Mandeln mit Schale aus Guadeloupe, eine Blindschleiche und ein Flusskrebs in Alkohol, die komplett zurückgelassene Haut einer Ringelnatter nach der Häutung.




Das gab Anlass für viel neues Wissen, wenn man im Gespräch zugehört hat: Eine Blindschleiche ist eine Eidechse, keine Schlange. 
Dass eine Schlange ihre Haut in einem Stück zurücklässt und nicht nur Teile  davon, hatte ich auch noch nie gesehen. 


So entsteht in unserer drangvollen Raum-Enge für eine Zeit ein kleines Naturalienkabinett. Denn Lilly will ihre Schätze sicher zurückhaben.

Hierbei fiel mir ein, dass im Naturkundemuseum, wo wir im Januar die Saurier angeschaut hatten, es eine riesige Räumlichkeit gibt, in der nur Gläser mit in Formalin oder Alkohol eingelegte Tiere stehen... Damals war ich mit einer fünften Klasse dort gewesen.
Ob unsere Kinder diese bizarre Fülle nicht irritieren oder verstören würde, habe ich mich dann gefragt...
Also damit lieber warten, bis sie in der dritten Klasse sind.

Gestern, beim Schafebesuch in Brandenburg, fand ich ein großes Heupferd im Wassereimer. Schade um die Heuschrecke! Ertrinken ist bestimmt kein schöner Tod.

Gleich einen Ast geholt und in den Eimer gesteckt - es waren drei tote Heuschrecken darin- damit sich so ein Tier in Zukunft vielleicht retten kann.

Nun kann ich den bunten Heuschreck morgen vorzeigen. Vielleicht lege ich ihn auch in Alkohol ein wie Lillys Eltern das mit der Blindschleiche und dem Flusskrebs getan haben.




Die Mandeln in der schwarzen Schale hatte Claude aus der Karibik mitgebracht.

Charlotte war auf Kuba gewesen und fand es dort megamegatoll. Sie hatte ein ganzes Fotoalbum dabei, das intensiv betrachtet wurde.




Wir begannen mit dem Schreibschriftlehrgang. Ein Kind hatte ihn schon vorher begonnen, ein anderes Kind wollte das Heft auch zum eigenen Voranschreiten ausgehändigt bekommen. Bitte sehr!

In der ersten Woche fanden wir uns wieder in unsere Lernsituation hinein. Wir erstellten Texte und malten Bilder zu den Ferien, nahmen die "Fäden" des Lernens beim Rechnen und Lesen auch wieder auf, führten viele Gespräche über dies und das und erweiterten so unser gemeinsames Wissen.
Das Sommerferienbuch liegt in der Klasse und kann dort eingesehen werden.

Wir feierten fünf Feriengeburtstage nachträglich....
Davon später mehr.




 Hier arbeiten Kinder im Freizeitraum an verschiedenen Aufgaben, 
allein oder in  Arbeitsteams, um sich gegenseitig zu unterstützen.




 "Ist Goldi noch da?" Jaaa!
"Ist Wasser noch da?" Ja!
"Wasser" ist der einzige Neonfisch mit nur blauer Farbe...
Es wird genau geguckt, was "Wasser" so macht.
Wenn man nicht eingeweiht ist, versteht man nicht, was die Kinder meinen, wenn sie sich darüber unterhalten.
Goldi ist das Guppyweibchen, das wohl aus Versehen im Aquarienladen vor einem Jahr dazugegeben worden war.



 Geistig zu arbeiten, ist ohne körperliche Achtsamkeit
nicht so gut möglich. Daher haben wir morgens mehrere feste Ess- und Trinkzeiten.
Jakob zum Nachbarn: "Das ist mein Benzin!" - und nimmt einen kräftigen Schluck.




 Die Sitzhaltung ist wichtig beim Schreiben: Nicht zu nah am Tisch und nicht zu fern, so, dass man die Faust noch zwischen sich und dem Tisch drehen kann. Die Knie sollten zusammen sein, sonst neigt sich der Kopf zu nah aufs Blatt. Man kann es mal ausprobieren...es ist tatsächlich so. Die linke Hand kommt beim Rechtshandschreiber ans Blatt oder Heft, die Rechte hält den Stift zwischen Daumen, Zeige- und Mittelfinger.
Das ist wichtig, damit man mit den feineren Muskeln der Vorderhand schreibt und nicht mit den gröberen des Handgelenks und des Armes.




 Sie schreibt wunderschön, macht es sich aber durch
eine problematische Handhaltung unnötig schwer.
Die Hand ermüdet und verkrampft sich viel schneller, wenn man nicht mit der Feinmotorik der ersten drei Finger schreibt, sondern mit den gröberen Handgelenksmuskeln...aber das bekommt man kaum mehr anders geregelt.
Trotzdem, Sisyphos lässt grüßen - versuche ich, immer und immer wieder anzuregen, dass Kinder mit der empfehlenswerteren Handhaltung schreiben.




 Diese Nudeln mit Sojabolognesesoße
waren ein sehr beliebtes Essen in der ersten Woche.
Es schmeckte allen Kindern sehr gut.
Einen Salat gab es auch noch dazu...




 Noch blühen die Heckenrosen an der Schulhecke.
Übrigens kannte die Hälfte der Kinder der Klasse
das Lied von der Hagebutte:
"Ein Männlein steht im Walde..."
aus der Kita oder von ihren Eltern.
Immerhin!
Die erste Strophe sollte man kennen.
Kinderlieder gehören zur eigenen Kultur dazu.



 Ein Kind hievte mit einem anderen zusammen 
am ersten Tag einen schweren Stein hoch....
Irgendwer ließ an seiner Seite los - 
und die Klamotte fiel ihr auf den Fuß.
Seitdem sahen wir sie nicht mehr in der Schule,
doch war sie nicht vergessen, wie man lesen kann.




 Eine schöne eigene Arbeit im Rechenheft...




Hier blieb der Lehrerin erst einmal die Luft weg:
 "Woher weiß Du das?"
"Ich habe meine Eltern gefragt. Ich wollte wissen, was vor der Null liegt."
Bemerkenswert. 
(Und sooo schöne Zahlen mit Schwung, bei der 7 und der 2...) 

Das waren erst einmal ein paar unsortierte Gedanken-Schnipsel aus der ersten und zweiten Schulwoche, einfach um wieder hineinzukommen in das Blogschreiben. Bald gibt es mehr. Es ist schon so viel für mich Bedeutsames passiert, dass ich nicht recht wusste, wo denn nun anfangen.

Bis bald!
Eure Minna

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