Sonntag, 7. September 2014

Ich hätte mich so gefreut!

Habe auf Twitter auf den letzten Blogpost hingewiesen, und es kam ein Hinweis von Sebastian auf einen wunderbaren Vortrag von Ken Robinson über kindliche Kreativität und wie Schule damit umgeht - zerstörend.

Absolut lohnend, sich das anzuschauen und zu -hören!! Hier:

Wie die Schule kindliche Kreativität zerstört (Vortrag in englisch) 

Darin ist unter vielen anderen ein sehr, sehr wichtiger Gedanke: Der Umgang mit Fehlern ist normalerweise in der Schule negativ: "We stigmatize mistakes."

Aber: "If you are not prepared to be wrong, you never will come out with something original."

"Creativity in education is as important as literacy. And we should treat it with the same status."

Der Vortrag ist so kurzweilig, es lohnt sich!!!!
Danke an @himmelende für den schönen Hinweis!
Und dafür, dass es Twitter gibt!
Das hat mir richtig einen Schub gegeben.


*******

Hatte ich schon geschrieben, WIE erwachsen und lernfreudig alle Kinder der Klasse zu Anfang des zweiten Schuljahres sich zeigten? Nein? Dann jetzt.
Es macht richtiggehend Freude, also mir. Die Kinder ziehen voll mit und ich bin auch ein bisschen strenger geworden....

Unsere Regeln müssen eingehalten werden, ohne dass man sich ständig halb tot diskutiert, sie sind die Basis für die Freiheit, die man sich bei den verschiedenen Lernwegen dann nehmen kann. Die Freiheit der differenzierenden Lernwege ruht auf einer klaren Struktur auf. Das war mir zu Anfang meines Lehrerinnendaseins auch nicht so klar. ;)

*******
In dieser Woche erweiterten wir den Zahlenraum über 10 hinaus für alle Kinder. Mehr als die Hälfte kannten es schon, aber jetzt sollen sich alle damit auseinandersetzen, wie unser Zahlensystem auf der 10 aufgebaut ist.
Man könnte sich auch andere Systeme vorstellen, auf der Basis der 2, der 5 oder der 7, aber es ist nun die 10.

  
Die Kinder arbeiteten in Partnergruppen, immer ein Kind,
das schon Kenntnisse hatte mit einem zusammen, für das dieses neu war.

Joyce, vor wenigen Monaten noch ohne einen festen Zahlbegriff, managt die Sache zusammen mit Gabriel sehr souverän.




Das sind so Steckwürfel, die müssen dann in der Stellenwerttafel richtig zugeordnet werden.
Immer wieder der Gedanke: Mein Gott, wieviel an Vorausetzungen müssen Kinder lernen, bis ihre Kenntnisse vorzeigbar und gesellschaftlich anerkannt sind....

Wieviele Strukturen und neue Verbindungen im Gehirn müssen gebildet werden, bis Wissen und Sicherheit im Rechnen, Lesen oder Schreiben entsteht...

Mathematik hat dabei noch seine eigene Problematik. Wenn nicht alles ganz genau aufeinander aufbaut, wenn das einzelne Kind nicht die Sicherheit gewinnt, dass es das verstehen KANN, entwickeln sich Abwehr- und Vermeidungshaltungen und das ist bei einem lehrgangsmäßigen Aufbau  wie bei der Mathematik das Aus.

Also auch hier geht es wieder um präventive Vermeidung von sich gegebenenfalls aufbauenden Lernhemmungen.





Am Donnerstag  brachte Julia einen Blumenstrauß mit, den die Kinder mit Wachsmalstiften malen sollten.




Ja, da zeigt sich mal wieder, was  eine ausgebildete Kunstlehrerin mit den Kindern zusammen so hinbekommt. Wun-der-schön!




Am Freitag erzählten einzelne Kinder, was ihnen bei den Bildern auffiel, gefiel. Julia meinte anschließend, es sei beeindruckend gewesen, wie lange die Klasse in absoluter Konzentration und aufmerksamer Stille
die Ausführungen einzelner Kinder begleitete und wieviel die Bilder zu den Kindern sprachen, was sie alles verbalisieren konnten.
  


 Hier nimmt Charlotte zu einem Bild Stellung.

Ja, wir sind eben auch schon ein ganzes Stück größer und älter geworden!

*******

Ach, und dann war Goldi tot! Naiiin! Ausgerechnet Goldi!! 



  
War ja klar, dass sie ein anständiges Begräbnis bekam mit Grabbeigaben, Ansprache "Du warst ein guter Fisch, Goldi!"..., Blumen, einem Grabstein - nur Gesang war nicht dabei.




 Von Alina bekam Goldi spontan einen herzförmigen Glasstein
mit Auge drauf geschenkt.
Der wurde mit eingebuddelt.




*******




 Joyce fragt am Freitag:"Bleibst Du noch da?" Luisa, unsere Erzieherin, backt schon zum zweiten Mal mit den Kindern Waffeln. Ich:"Och, nö, ich muss jetzt nach Hause...." und sie sagt dann den Satz, der mir die Schuhe auszieht:

"Ich hätte mich so gefreut, wenn Du noch bleibst!"

Ich HÄTTE MICH ...GEFREUT.... Waahnsinn! Vor einem Jahr sprach sie noch fast kein Wort deutsch, und jetzt ein formvollendeter Konjunktiv im ersten Teil des Satzes!!! Ich krieg mich gar nicht mehr ein und zeige ihr das, wiederhole das Kunstwerk und wir freuen uns beide!




Am Samstag Enspannung bei den Schafen. Alma kuschelt mit Paul und Herr Weiss guckt zu.

Leider haben wir noch kein verlässliches Wetter für unseren Schafeausflug. Manchmal soll es in der kommenden Woche regnen und dann ist die Wiese nass und man kann nicht picknicken....

Das wird auch noch. Immer wachsam bleiben und dann kommt der richtige Tag. Bestimmt. Bald. Muss.

Fangt die Woche gut an!
Eure Minna



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen