Donnerstag, 10. Dezember 2015

"Mir schmecken Eure Kartoffeln nicht."

Mit fünf Stunden war das für mich ein langer Tag. Vielleicht hätte man mal singen sollen zwischendurch, aber ich war nicht darauf vorbereitet...
Trotzdem lief alles gut. Die Kinder schienen zufrieden.




Heute früh setzten wir zunächst einmal unser Gespräch über die Geschenke fort und beschlossen, einen Geschenkereigen zu machen. Wir werden uns noch plastischere Gedanken darüber machen, was den einzelnen Kindern Freude machen könnte.
Nicht vergessen: Den Elternbrief zur Vorbereitung des Eltern-Kinder-Nachmittags auf den Weg bringen, er muss spätestens morgen auf dem Weg sein!

Dann legten wir unsere Vorlesepartien für das "Rumpelstilzchen" gemeinsam fest. Mehrere Kinder hatten zu den gleichen Textstellen Bilder gemalt - andere Textstellen waren unbebildert und unbesetzt geblieben. Aber bis zur Hofpause hatten wir einen Leseplan.
In der dritten Stunde klotzten wir mit dem Wochenplan weiter ran. Einige Kinder schrieben den Brief an die Essensfirma, andere bearbeiteten die anderen Blätter.

In einigen Briefen stand: "Ich mag keine Kartoffeln." Das schien nachfragebedürftig: "Magst Du gar keine Kartoffeln oder nur die Kartoffeln hier nicht?"
Es stellte sich heraus, dass Kartoffeln durchaus gemocht wurden, aber nicht die der Schulküche, aus welchen Gründen auch immer.
Rabia schrieb dann aus Gründen der äußersten Klarheit: "ich mag Eure Kartoffeln nicht."







Manche Kinder versuchten sich an der mitgebrachten Wolle, spannen sie zwischen den Fingern oder versuchten, die Spindel zu handhaben oder auch schon mit dem Spinnrad klarzukommen.





Das Rumpelstilzchen ist ja ein Spinnradmärchen...





Diese Stunde ging sehr schnell vorüber. Dann musste mal ein wenig gerechnet werden, das schafften wir bis zur zweiten Pause.
Danach beginnt das, was das "Mittagsband" genannt wird. Das ist die große Pause zusammen mit der fünften Stunde als Mittagspause.
In einer Ganztagsschule ist eine richtige Mittagspause wichtig. Nach dem Essen - die Tomatensoße des Vegatariergerichts schmeckte außerordentlich gut - ging die eine Gruppe mit Katharina nach oben zur stillen QiGong-Pause, die andere tobte sich unter Minnas Aufsicht auf dem Hof aus.





Ich bewunderte so für mich die kleinen Tonpreziosen, die frühere Schülerjahrgänge auf dem Hof in Mosaikform hinterlassen hatten. Teils waren sie unter Sand verborgen wie Altertumsschätze, teils hatte jemand sie mit einem Besen freigelegt...Das war sehr schön.

Dann löste Katharina mich ab, und bald trafen wir uns oben zur sechsten Stunde. Wir sprachen übers Wetter, über die Temperatur, den Wind, die Niederschläge und die Bewölkung.
Besonders ging es heute über die Windstärken. Es war nicht mehr so ganz leicht, Interesse zu finden, aber wir standen das noch ganz gut miteinander durch.

Manche Kinder erhielten den Auftrag, zu Hause mehr zu lesen, damit es mit der Sinnentnahme und dem lauten Lesen besser klappt.

Dann verabschiedeten wir uns.

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