Dienstag, 6. Januar 2015

Yeah, yeah, yeah!!

Gestern zeigte sich, dass manche Kinder rechts und links noch nicht eindeutig zuordnen. Deshalb machten wir heute nach dem morgendlichen Gesprächskreis einige Übungen hierzu, die auch körperlich ein wenig Betätigung brachten.

Dann sprachen wir über das Jahr, seine Monate und die Jahreszeiten und welche Monate zum Winter, Frühling, Sommer und Herbst gehörten.

Ja, über den heutigen Dreikönigstag sprachen wir auch noch und die Bräuche, z.B. in Frankreich, wo es die


gibt....

Das Jahr leitete ein zum J,j, dem wir uns in der einen Stunde widmeten.






Das waren unsere gesammelten J-Wörter. Beim Yeti war es noch unklar, wo der Yeti/Jeti  hingehört, aber das




konnten wir doch eindeutig dem Ypsilon zuordnen.
Ich erzählte ein bisschen von den langhaarigen Beatles und dem Entsetzen der Omas und Opas, als sie ihr

"She loves you, yeah, yeah, yeah!"

sangen, die kleine Darstellung brachte die Kinder zum Lachen. Was insgesamt sehr wichtig ist, dass mehrfach am Tag gelacht wird und aus den Situationen möglich viel Witz gesogen wird.

So viel zum "Yeah, yeah, yeah!" ...., das nunmehr zu unser aller Alltag gehört. Aber nicht zum J, sondern zum Ypsilon.

*******

Hier schien es mir so zu sein, dass man anhand der kleinen Rechenmauern ganz gut den Unterschied zwischen Rechnen und Mathematik erläutern kann.





Solche Aufgaben gehören zur Wochenarbeit. Links steht das Rechnen: Ein Schema, das man sukzessive bearbeitet, eine Regel, die man anwendet. 

Nun aber kommt der Transfer, eine andere Situation, man muss jetzt die Rechenregel relativ flüssig aktiv zur Verfügung haben, um sich der Frage zu stellen, mit welcher Zahl man von der 3 zur 6 gelangt.

Der Schwierigkeitsgrad hier ist gering. Grundlage ist aber ein aktives Verständnis der Situation, aus der sich dann die jeweilige Rechenstrategie als eigenes Zutun ergibt.

Und dann war schon  Pause. Papier- und Plastikschatzsammlerinnen waren unterwegs. Es machte den Mädchen Freude, mit dem Greifer die Hinterlassenschaften der anderen aufzusammeln und in den Eimer zu legen.




Nach der Pause übten wir weiter im Leselehrgang und auch das Schreiben und Abhören des neuen Buchstaben/Lautes.

So verständig und konzentriert arbeiteten die Kinder, besprachen sich, halfen sich, es war eine Freude. Die allein vorhandene Lehrerin ging hierhin und dahin und  war niemals überlastet, weil alle Kinder tatsächlich sich auf die Aufgaben zentrierten. Das wirkte schon sehr erwachsen und macht Freude auf die kommenden Jahre.

So drin war sie, dass sie das Fotografieren vergaß, was auch nicht schlecht ist. 

Amina las sehr ehrgeizig jedes Wort und alle fünf Wörter kam sie und trug sie vor. Die reine Freude! Da passiert etwas! Sie kommt raus aus ihrem Schneckenhaus....

Laura, die so große Schwierigkeiten hat, die einfachsten Rechenaufgaben zu verstehen, hatte auf Anhieb eine Strategie, schwierigere Aufgaben zu lösen.... Überhaupt - Mathematik setzt mich immer wieder in Erstaunen: 

Man gibt Lösungswege vor.
Fragt man aber einzelne Kinder, tun sich immer verschiedene Lösungswege auf. Das ist sehr interessant!

Wir schauen ja immer nur aufs Ergebnis. 
Lohnend ist es aber auch zu fragen und zu vergleichen: Wie kommst Du da hin? Wie machst Du das? Welchen Weg hast Du gewählt? - und festzustellen, dass es mehrere Wege gibt.

Wie übrigens immer im Leben. ;)

Die vierte Stunde war eine geteilte. Eine Hälfte der Klasse ging zum Musikunterricht, die andere mit mir in den Werkraum.

Hatte mich in den letzten Monaten etwas zu sehr ins Bockshorn jagen lassen von Stimmen, die sagten, ja die und die, die sind schon viel weiter und so.

Nein. Auch die Hände müssen was zu tun haben. Das hat auch was mit Links/Rechts, Oben und Unten und dem zu tun, was im Gehirn so abgeht.

In früheren Klassen hatte ich gute Erfahrungen mit Holzwürfeln gemacht, auf die Anlaute, Endlaute und Signalgruppen geklebt sind. So kann man Wörter bauen, durch Drehen des Anlautes Reimwörter bilden, Unsinnswörter und Sinnhaftes zusammensetzen, lesen und aufschreiben.

Man kann mit ihnen eben spielen. Solche "Spielereien" bringen mehr Mut zum Lernen für Kinder, denen der Umgang mit der  Schriftsprache nicht so leicht fällt.

Man kann natürlich eine elektrische Säge holen und findet sicher irgendwen in der Bekanntschaft, der einem mal eben 200 Würfelchen sägt....aber ist das wirklich sozusagen das Gelbe vom Ei?

Können wir uns das nicht selbst erarbeiten? Welche Lernprozesse "fallen" dabei quasi nebenbei "ab"?
Das ist viel interessanter. An vorgefertigtem Kram haben wir doch übergenug, oder?

Ist das gut oder schlecht investierte Zeit?

Doch vor dem Sägen stand noch Klärendes über die Werkzeuge und Materialien, die wir benutzen wollten, zum Beipiel eine Säge, (eine Gehrungslade), einen Zollstock.

Zum Begreifen gehört ja auch das Benennen können.

Da gibt es viele Wörter und Sachverhalte zu klären: Was ist eine Ecke, was eine Kante, ein Kantholz, ein Rundholz?
Wo im Raum sind Ecken, wo sind Kanten? 
Aus welchem Material ist die Säge? Was ist eigentlich Holz?
Metall, welche Metalle kennen wir? Eisen. Was ist alles im Raum aus Eisen, ein Magnet hilft auch, es zu erkennen.
Wir schauen uns den Zollstock an. Man könnte auch Zentimeterstock sagen. Was steht da drauf? Was ist ein Zoll? Wie viele Zentimeter zeigt der Zollstock? Wie groß bist Du, wie groß bin ich, gemessen mit dem Zollstock?

Übrigens wusste kein Kind auf Anhieb eine Antwort auf die Frage, aus welchem Material wohl die Legosteine und Playmofiguren sind, mit denen viele so gerne täglich spielen.

Irgendwann sägen wir aber auch. Bei Johannes sieht man, wie fest er das Kantholz in der Gehrungslade  hält und mit der anderen Hand energisch sägt. Es gibt Kinder, die kriegen das gar nicht so hin, sie haben keinen Druck in der Hand, vielleicht sollte man mit ihnen mal bayerisches Armdrücken probieren...??
Johannes hatte schnell einen Würfel abgesägt.





Die Werkzeuge. Wir haben die Maße der Würfel oder Quader noch nicht festgelegt. Das wäre für eine Stunde zu viel gewesen.




Moritz handhabt die Sache auch sehr gut. Er koordiniert gut die Aufgaben der einen mit denen der anderen Hand und zeigt beim Sägen Ausdauer.




Zum Abschluss noch ein paar Fotos von unserem neu gestalteten Vorraum der Klasse - aber das ist nochmal ein anderes Thema....



H's Patenpflanze









Sieht aber schön aus: Yeah!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen