Mittwoch, 21. Januar 2015

"Meine Mama macht es genauso. Die Tomatensoße aus echten Tomaten.


Lilly, die schon sehr weit ist mit ihrem Schreiblehrgang und die unbedingt Schreibschrift schreiben will, hat ihren Füller mitgebracht (Sie hat schon einen.). Sie setzt einen Brief an Kerstin auf, die gestern fehlte.

Letzte Woche schrieb sie an Frau Pollack vom Tierheim Berlin, Ihr erinnert Euch an ihr "Adressenfieber"?

Nun, das hatte sie mal wieder gepackt und sie schrieb ihren Brief vor. Die Lehrerin korrigierte ihn und dann schrieb Lilly ihn nochmal ab.




Die Schreibschrift und Füllerhandhabung hat sie sich weitgehend selbst erschlossen, weil sie es so stark WOLLTE!!

Heute war ja wieder unser langer Tag. Wir hatten beschlossen, dass wir nach Buchstabensuppen (Fertigpackungen)  und Popcorn (supereinfach), dass wir mal was "Richtiges" kochen wollten: Tomatensoße mit Nudeln.

Minna war heute früh einkaufen gewesen: Tomaten, Kräuter, Zwiebeln, Knoblauch, Olivenöl, Mehl, Salz, Pfeffer, Käse, Nudeln ...

...und ein paar Handwerkszeuge gab es auch: Eine Reibe, Messer, Brettchen, Sieb, ....

Zuerst zeigten wir auf die Dinge und nannten die Wörter mit ihrem Begleiter: die Reibe.

Dann klatschten wir die Silben und bildeten jeweils den Plural.

Zunächst arbeiteten wir an der Wochenarbeit weiter. Das Sachrechnen im Rechenbuch ist zu schwer für viele, weil sie auch gar nicht lesen, was im Buch steht.

Es ist sehr schwer, gründlich zu sein. 
Auch den Wochenplan, selbst wenn der zweifach ganz genau erklärt und gezeigt wurde, was man wofür braucht, beachten viele Kinder nicht. Sie schreiben einfach weiter im Arbeitsheft, schauen nicht hin.
Das ist ziemlich anstrengend, alles noch und noch immer wieder zu erklären.

Minnas Geduldsvorrat hält ungefähr zwei Stunden, dann fällt es ihr schwer, gleichbleibend geduldig auf die zwanzigste gleiche Situation erklärend zu reagieren.

Aber gut.

Nach der Pause ging es mit dem Kochen los. Tomaten waschen und in Wasser aufsetzen, erhitzen, damit die Schale sich ablöst.
Dann die Schale abpellen. Aissa schaut zu und sagt: "Meine Mama macht es genauso!"





Jasper schneidet Zwiebeln, und ihm tränen die Augen. Wir überlegen, ob man eine Taucherbrille benutzen sollte, wenn wir nochmal Zwiebeln schneiden müssen.




Die Zwiebeln braten wir im Öl an, geben Salz und Provencekräuter dazu.




Derweil zerhacken die Jungen mit großer Freude mit dem Messer abwechselnd die abgehäuteten Tomaten, bis eine sämige Brühe entstanden ist.




Zwei Löffel Mehl dazu und etwas weiter braten lassen. Das ist Omas Mehlschwitze wie aus dem Dr. Oetkers Schul-Kochbuch aus den 60ern, aber genauso hat es mir meine Mutter auch einmal erklärt. 



Aissa hat Knoblauch geschnitten und gibt ihn zu der Mehlschwitze dazu.
Dies löschen wir mit dem Tomatenbrei ab und rühren viel um, damit sich alles gut verbindet. Nun köchelt es so vor sich hin.

Nach einiger Zeit ist großes Abschmecken dran. Ist es würzig genug? Genug Salz? Noch ein wenig Pfeffer?




Das Käsereiben macht großen Spaß, abwechselnd
mit großer Sorgfalt und unter sachkundigen Blicken durchgeführt. Hier ist gerade Gabriel am Reiben.




Jasper schmeckt und gibt seine Meinung über den Zustand der Soße kund. Aissa schmeckt dann auch einmal. Doch, es schmeckt!

Schon lange roch es intensiv in der Klasse.



Aalisha und Noemi machen eine gute Partnerarbeit.




Teller, Tassen und Löffel kommen auf den Tisch.



Gottseidank ist Lesepatin Barbara dabeigeblieben!!




Lilly hat unterdessen schon neue Projekte begonnen, von denen sie später berichtet. Nach dem Unterricht bleibt sie mit einigen anderen Kindern da dran.




Es ist erstaunlich, dass viele Kinder trotzdem immer wieder zu ihren Arbeiten zurückkehrten und sie weiter verfolgten.

Die Nudeln waren gar, die Soße schmeckte gut, sie bekam vielfach eine "Eins" als Note, die Soße! WOW!
Der Emmentaler Schweizer schmeckte etwas streng,
vielleicht wäre junger Gouda besser gewesen.

Minna geht nach dem Unterricht spülen, ein Riesen-Abwasch! Aimée kommt und fragt, ob sie helfen könne. So waschen wir beide gemeinam ab, während die Klasse in ihre Nachmittagsbeschäftigungen umschwenkt.

Der Verkaufsladen ist sehr begehrt. Das Spielgeld im Briefumschlag ist das Portemonnaie und einige Kinder spielen fleißig kaufen und verkaufen.




Der Tag war ziemlich lebendig gewesen, anstrengend, aber lohnend. Barbara gab viel Unterstützung.
Vielen Dank!!

Manche Dinge hab ich nicht fotografiert, weil ich zu busy war, man vergisst es dann einfach. Und ist auch gut so.

Ach ja, hier ist noch ein guter Artikel zur  



und warum sie wichtig ist und man ohne dümmer ist. Ja.

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