Dienstag, 20. Januar 2015

Eine runde Sache. Besuch der Leonardo-da-Vinci-Ausstellung


Vor einer Woche besuchten wir die Leonardo da Vinci-Ausstellung gegenüber dem Martin-Gropius-Bau.
Wir hatten eine Führung.

Wir fuhren mit dem "berühmt-berüchtigten" 41er Bus  bis dorthin.

Bis unsere Führung begann, konnten wir uns mit unserem Proviant noch etwas stärken.





Dann ging die Reise los: Jan, der uns durch die Ausstellung führte, stellte sich vor und begann mit

Leonardos Lebensgeschichte

Er war ein unehelich geborenes Kind. Im 15. Jahrhundert bedeutete das: Er durfte keine Schule oder Universität besuchen.
Er machte eine Ausbildung und ging später nach Florenz.

Florenz war mit damals 54 000 Einwohnern Italiens einflussreichste und bedeutendste Stadt.

Leonardo ging bei dem Maler Verrocchio in die Lehre.




Jan erklärt uns das Bild "Die Taufe Christi" von Verrocchio.



Man sagt, Leonardo habe den linken Engel auf dem Bild gemalt. Sein Meister habe daraufhin den Pinsel weggeworfen und gesagt, er wolle niemals mehr ein Bild malen....







Dieser Satz ist sicher zutreffend. Er gilt auch noch heute und es kommt mir vor, als könne Steve Jobs ihn auch gesagt haben...






Die nächste Station heißt "Der Traum vom Fliegen". Wir stehen vor einem Modell eines menschenbetriebenen Helikopters, der aber niemals flog, denn die Kraft einiger Menschen reichte nicht aus, das schwere Gerät aus Holz und sich selbst zu heben.

Oben sieht man den Fallschirmflieger, der vor einigen Jahren als Nachbau wirklich einmal flog...

Vielen Kindern gefällt der fledermausförmige Gleiter, der an der Decke der Halle hängt.




An vielen Maschinen vorbei, die originalgetreu nachgebaut sind und die man bedienen kann, kommen wir zum berühmten "Abendmahl" - Bild.

Leonardo brauchte vier Jahre, um es zu malen. Es wurde vor nicht langer Zeit einmal restauriert, dies dauerte zwanzig Jahre!




Alle Bilder hier sind gute Kopien....das versteht sich wohl von selbst...

Jan interpretiert mit uns die Gesten, die  man bei den Jüngern sieht. Was sie ausdrücken könnten. Und wir sollen Judas suchen.

Denn das Abendmahl stellt den Moment dar, wo Jesus den Jüngern eröffnet, dass einer von ihnen ihn verraten wird. Die Reaktionen sind vielfältig.





Die Kenntnis der christlichen Hintergründe der gezeigten Bilder versteht sich für die Kinder nicht von selbst. Die Hälfte der Kinder unserer Klasse ist muslimischen Glaubens. Nur einige unserer Kinder, die den christlichen Religionsunterricht zusätzlich zum Pflichtunterricht wahlweise besuchen, können Jans Erläuterungen einordnen in das, was sie bereits wissen.

Von den 25 Kindern sind das etwa fünf oder sechs Kinder....



Aber es wird auch fleißig mitgeschrieben. Von einigen Mädchen jedenfalls. Andere toben schon woanders herum....



Mit großer Ernsthaftigkeit halten einige Mädchen ihre Eindrücke auf Papier fest. <3





Leonardo, das Universalgenie, war ein großer Erfinder. Er baute einen Taucheranzug, mit dem man unter Wasser laufen und feindliche Schiffrümpfe anbohren können sollte. Es hat aber nicht so richtig funktioniert, weil durch die Schläuche von oben nicht genug Sauerstoff kam.

Sollte es aber beim Feind funktionieren, hatte er durch die Planung doppelter Schiffswände vorgesorgt.

Er war also auch ein richtiger Kriegserfinder.
Hier stehen die Jungen in der ersten Reihe und stellen interessierte Fragen, die Jan geduldig und sachkundig beantwortet.






Die vielen Maschinen waren sehr faszinierend: Hier ist es ein Sägewerk, bei dem eine Kreisbewegung in eine Hoch-Tief-Sägebewegung umgebaut wird. Die Kraft für die Kreisbewegung in natura bildeten wohl Schaufelräder in einem Wasserlauf.




Eine Hebemaschine mit Feststellzacken wurde viel benutzt.



Das kannten wir schon ein bisschen vom "Spectrum" des Technikmuseums: Flaschenzüge. Die Kinder nannten es das "Säckeheben".



Amina probiert es einmal mit dem Stein ohne Flaschenzug: Aus - sichts - los! Zu schwer.





Fröhliches Säckeheben an anderer Stelle. Es gab auch Kugellager und viele andere Maschinen, auch diese Brücke.




Und dann: Hä, wie war das noch? Nein so, nein so.
Ach, dann reichte die Zeit nicht mehr und man weiß nicht, ob die Jungen es tatsächlich noch geschafft hätten.... ich glaube, eher nicht.




Überall waren Holzmaschinen zum Drehen und Heben, auch eine große Uhr mit Zahnrädern gab es - aber die hat doch Leonardo nicht erfunden, oder? 
Man hätte länger da sein müssen und ein bisschen hier und da lesen.






Bilder gab es auch, verschiedene "Mona Liesen" mit unterschiedlich geheimnisvollem Lächeln und unterschiedlichem Landschaftshintergrund.





Was die Kinder daraus gemacht haben, wird man noch sehen. Am nächsten Tag malten sie und schrieben zu ihren Bildern.

Doch zunächst einmal gingen wir mit Julia einen tollen Weg, den sie kannte, ganz durchs Grüne zurück, am Technikmuseum vorbei, ....





über den Landwehrkanal ........ (Wie tief ist der eigentlich?? Das müssen wir einmal mit einem Lot herausfinden.) Also beim nächsten Gang einen Stein an einem langen Seil mitnehmen...)




zum Spielplatz im Gleisdreieckpark.





Dort tobten sich unsere Kinder erstmal so richtig aus, bevor wir uns dann auf das letzte Stück Weg zur Schule machten.

Das war eine prima Idee gewesen, nach dem Ausstellungsbesuch am Tempodrom vorbei durchs Grüne zu laufen, wo man nicht auf den Verkehr aufpassen musste. (Danke, Julia!)

Nur das letzte Stück war nochmal im Verkehr. 
So war unser Leonardo-Ausflug eine ziemlich runde Sache geworden.

Ein paar Tage später war die Ausstellung vorbei und reiste in eine andere Stadt.
Doch wir waren dagewesen.

Eure Minna


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen