Mittwoch, 6. März 2013

Nach dem Museumsbesuch

Hier sind ein paar Texte von Kindern der Klasse über unseren Ausflug ins Islamische Museum. Ich finde es schön, einige mit der Handschrift zu sehen, denn so hat es mehr eine persönliche Note. Auch Rechtschreib- und Satzbaufehler gehören - wie alle anderen möglichen Fehler auch - zum Leben dazu.




Hans' Text:






Das ist der Mirhab, die Gebetsnische. Der Imam betet zur Wand hin, die Nische ist so konstruiert, dass seine Worte hinter ihm von den anderen Betenden zu hören sind.

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Pablo, der Autor dieses langen nachdenklichen Textes. Man merkt, dass Pablo in menschlichen Dingen ein sehr genauer Hingucker und Beobachter ist.



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"Wir, die Klasse 6 a, waren im Islamischen Museum. Es war sehr schön. Wir hatten eine Führerin, die hieß Frau Katja. Sie war sehr freundlich. Zuerst haben wir unsere Taschen und Jacken bei der Garderobe abgelegt. Ich hatte eine Kamera dabei und habe vieles fotografiert. Als erstes waren wir am Altar.* Danach sind wir weitergegangen.
Dann haben wir ein Blaues Tor gesehen, es kommt aus Babylon. Babylon ist die Hauptstadt vom Irak.** Auf dem blauen Tor waren Tiere raufgezeichnet. Es waren nicht normale Tiere, sie waren Mischlinge. 


Das Blaue Tor war aus Tonziegel. Unsere Führung hieß "Eine Reise in den Orient". Das Blaue Tor wurde von Nebukadnezar gebaut. Die Tiere hatten seltsame Schuppen. Die Schuppen hießen "Huschkuscha". Der Orient ist im Osten. Dann sind wir in ein Haus reingegangen. Das Haus gehörte Isa Ben Butrus. Das Haus besteht aus Holz. Auf den Wänden stand Bismillah. Bismillah ist arabisch. Auf deutsch heißt es "Im Namen Gottes". Isa Ben Butrus war ein Christ, aber er hatte viele muslimische Freunde. Deswegen stand Bismillah auf seiner Wand. Das Haus ist zirka 400 Jahre alt. Reiche Menschen haben Turbane getragen. Die Adligen haben Schmuck getragen. Sie haben die Ohrläppchen gekühlt und mit einer Nadel reingestochen. Heutzutage macht man es anders. Die Ohrringe waren aus Resten von Muscheln."

Dieser inhaltsreiche und schöne Text ist von Lucy. Isa Ben Butrus heißt übersetzt: Jesus, Sohn des Petrus.

*Lucy meint den Pergamon-Altar.

**Ist sie nicht, aber wir lassen das mal so stehen...Babylon lag in der Nähe der heutigen Hauptstadt Bagdad. 

 

Marios Text:



Mesuts Text:





Rimas' Text:



Rimas kam vor eineinhalb Jahren aus Litauen nach Berlin. Er sprach damals noch kein deutsch....

Alle die Kinder, die diese Texte schrieben, haben Deutsch als zweite Sprache gelernt. Insofern ist das, was es von ihnen zu lesen gibt, sehr anerkennenswert. 

Hier noch ein Textauszug von Ali:

"Wir sind dann in das Aleppo-Zimmer, es ist 400 Jahre alt. das war ganz schön, das Zimmer. Es gehörte Isa ben Butrus. Er war Christ, aber er hat jede Kultur gemocht. Auf jeder Tür steht was drauf von jeder Kultur.


Dann sind wir in den Flur, da hat sie uns Turbane gegeben. Es war lustig. Dann sind wir zu einer Vitrine. Alle dachten, das war ein Mädchen, aber es war ein Junge. er war ein Prinz. Er hatte lange Haare und zwei Muttermale. Er sah o.k. aus für mich."

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Es war ein schöner Museumsbesuch für uns alle gewesen, das konnte man verspüren. Ich glaube, es war sehr wohltuend für unsere Kinder, die Schätze der Kulturen des Orients bewundern zu können, den kunstvollen Koranständer, die Gebetsnische, die vielen wunderschönen Dinge, den Zauber der Ornamentkunst, und so viel Schönes da zu finden, das sie mit ihren kulturellen Wurzeln verbindet.

"Frau Katja" hatte die Führung so liebevoll und sachkundig vorbereitet, dass wir alle wie aus einem Traum erwachten und ihr sagten, dass dies eine zauberhafte "Reise in den Orient" für uns gewesen war!



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