Dienstag, 28. April 2015

Wir werden immer größer, jeden Tag ein Stück...

Gestern im Werkraum: Wir laubsägen ein Geschenk; was es ist, bleibt noch ein Geheimnis. Da wir schon Profis sind, ging es ratzefatz schnell. Das ist ja nicht unsere erste Laubsägearbeit.

Jetzt können es auch alle. Ja. Das wird bei PISA nicht abgeprüft und es ist keine verschwendete Zeit, es zu lernen und ausüben zu können. 

Es passt nicht zu Euren tendenziösen Zielen, Ihr Quantifizierer. Den Kindern macht es Freude. Niemanden hat man je dazu überreden müssen.





Heute kam Jakobs Bär mit. Er kriegt sofort Hausschuhe, wie es den Regeln entspricht und macht dazu ein nettes Gesicht.





Heute war die Klasse mit einer einzigen Lehrerin vier Stunden allein zu Haus. In den ersten beiden Stunden rechneten wir in Partnergruppen, immer zwei Kinder unterschiedlicher Leistungsniveaus saßen zusammen und lösten Aufgaben.

Nach der Hofpause sollte es etwas anders zugehen.
Es gab die Auswahl aus drei oder vier Möglichkeiten: Arbeiten mit dem Deutschmaterial, Weiterarbeit im Schreibschriftlehrgang, Weiterarbeit am Schuhkarton mit Beleuchtung und - das wurde gewünscht: Einen Text selbst verfassen.




Hier wird heftig gebastelt und kräftig geschraubt. Direkt daneben sitzen Kinder, die versunken in ihren Deutschheften arbeiten.



Das Zimmer leuchtet von innen.....

Lilly schreibt weiter an ihren "Bremer Stadtmusikanten". 




Heute hat sie den Text fertiggestellt. Es lohnt sich, ihn zu lesen.













Ganz in Ruhe schreibt sie, während neben ihr das Leben tost. Ein wenig, denn eine Art Arbeitsruhe bewegter Art halten wir doch schon ein.




Rimas und Pavel zeichnen und schreiben dazu schöne Texte. Ganz versunken auch, während sie sich in der Stunde davor nicht konzentrieren konnten. Aber das geht sie etwas an, es handelt von Dingen, die sie interessieren. So sitzen sie und schreiben und malen und zeigen immer wieder vor: "Lies mal, was ich geschrieben habe!"

Bei beiden war ein Hund im Spiel und Kunstwerke auf Dächern oder im Urzeitmuseum.

Das wird beim nächsten Mal vorgestellt, es ist leider in der Schule liegengeblieben.
So kann man erfahren, was die einzelnen Kinder interessiert und begeistert.

Ich liebe diese Stunden!!! 

Ganz viel passiert. Man muss nicht groß um Ruhe bitten. Die Situation, die Aktivitäten, tragen sich selbst. Eine schöne Erfahrung. Als Lehrerin ist man einfach nur mittendrin.




Claudes Zimmerchen war als erstes fertig.




Manche Kinder haben sich in den Freizeitraum zurückgezogen, um dort in den Deutschheften zu schreiben.




"Ich habe heute vier Seiten geschafft", meint Aalisha.
Noemi hat genauso viel, sagt sie.




Jetzt sind einige der beleuchteten Zimmer fertig und:
"Wir legen die Zimmer zusammen und bauen eine ganze Wohnung!!-Schau mal, hier ist der Discoraum, dort das Elternschlafzimmer und hier ist das Klo."

Isa, die 1988 sieben Jahre alt war, kam heute zum Hospitieren. Sie war Schülerin in meiner ersten  Klasse in Kreuzberg und hat heute selbst schon ein Kind. Sie setzte sich mittenhinein und unterstützte einige Kinder, die das sehr genossen haben. Das war  schön.
Wir beide haben Erfahrungen und Eindrücke aus unserer gemeinsamen, lange vergangenen Zeit,  in der Pause ausgetauscht. Das war sehr spannend. Vielen Dank dafür! Hab mich über Deinen Besuch sehr gefreut, liebe Isa! :)) Komm doch mal wieder vorbei!





Eine Klobrille hat es auch, das gemeinsame Wohnprojekt.




Moritz fragt sich, wie man am besten einen Fernseher bauen kann. Das schwarze Ding in der Kiste ist sein Flachbildschirm.





Dann waren die vier Stunden fast vorbei, in guter Laune, ungestresst und vieles hatte sich auf eine schöne Weise  einfach so ergeben.

Ja, so macht es Freude. Man kann nicht sagen, dass wir nicht "vorangekommen" wären. Aber ist es messbar? Großes Nein. Doch - nur weil es nicht messbar ist, ist es deshalb auch nicht vorhanden? Doppelnein.

Der schwerste Part des Tages ging wieder einmal bemerkenswert leicht und effektiv vonstatten: Das gemeinsame Aufräumen:

(Link:)
Wir werden immer größer, jeden Tag ein Stück,

wir werden immer größer, das ist ein Glück!
Große bleiben gleich groß oder schrumpeln ein.
Wir werden immer größer, ganz von allein!



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