Rumpelstilzchen -
Märchen über ein tapferes Mädchen zwischen zwei
sehr finsteren Männern und einem, der ihr helfen will.
- Gemeinschaftsarbeit der Klasse 3 c -
- Gemeinschaftsarbeit der Klasse 3 c -
Es
war einmal ein Müller, der war arm,
aber er hatte eine schöne Tochter.
Nun
traf es sich, dass er mit dem König zu sprechen kam, und um sich ein
Ansehen zu geben, sagte er zu ihm:
"Ich
habe eine Tochter, die kann Stroh zu Gold spinnen!"
Der
König sprach zum Müller: "Das ist eine Kunst, die mir sehr
gefällt! Wenn Deine Tochter so geschickt ist wie Du sagst, so bring
sie morgen in mein Schloss, ich will sie auf die Probe stellen."
Als
nun am anderen Tag das Mädchen zum König gebracht wurde, führte er
sie in ein Zimmer, das ganz voller Stroh war. Er gab ihr ein Spinnrad
und eine Haspel und sagte:
"Jetzt mache Dich an die Arbeit, und wenn Du diese Nacht hindurch bis morgen früh dieses Stroh nicht zu Gold versponnen hast, so musst Du sterben."
Da
saß nun die arme Müllerstochter und wusste sich keinen Rat, wie sie
ihr Leben retten könnte. Natürlich wusste sie nicht, wie man Stroh
zu Gold spinnen könnte.
Ihre
Angst wurde immer großer und größer, so dass sie schließlich
bitterlich zu weinen anfing.
Da
ging auf einmal die Tür auf und ein kleines Männchen trat herein
und sprach: "Guten Abend, liebe Müllerstochter, warum weinst Du
so sehr?"
"Ach,"
antwortete das Mädchen, "ich soll Stroh zu Gold spinnen und
weiß nicht, wie man das macht."
Das
Männchen sagte:"Was gibst Du mir, wenn ich es für Dich mache?"
"Mein
Halsband," erwiderte das Mädchen.
Das
Männchen nahm das Halsband, setzte sich vor das Spinnrad, und
schnurr, schnurr, schnurr, dreimal gezogen, war die Spule voll.
Dann
steckte es eine andere Spule auf das Spinnrad, und schnurr, schnurr,
schnurr, dreimal gezogen, war auch diese Spule voll.
Und
so ging es fort bis zum Morgen. Da war alles Stroh versponnen und
alle Spulen waren voll von Gold.
Bei
Sonnenaufgang kam schon der König. Als er das Gold erblickte,
erstaunte er sich sehr und freute sich, aber sein Herz war goldgierig
und wurde nun noch goldgieriger.
Er
ließ die Müllerstochter in ein anderes Zimmer voller Stroh bringen,
das noch viel größer war als das erste und befahl ihr, all dieses
Stroh zu Gold zu spinnen, wenn ihr ihr Leben lieb wäre.
Das
Mädchen wusste sich nicht zu helfen und weinte. Da ging wiederum die
Tür auf und das kleine Männchen erschien.
Es
sprach: "Was gibst Du mir, wenn ich Dir das Stroh zu Gold
spinne?"
"Meinen
Ring von dem Finger," antwortete das Mädchen.
Das
Männchen nahm den Ring, fing wieder an zu schnurren mit dem Rad und
hatte bis zum Morgen alles Stroh zu glänzendem Gold versponnen.
Als
der König am Morgen kam, um nachzusehen, freute er sich übermäßig,
als er das das viele Gold erblickte.
Sein
gieriges Herz hatte aber immer noch nicht genug von dem vielen Gold.
Sondern
der König ließ die Müllerstochter in eine noch größere Kammer im
Schloss bringen. Auch diese Kammer war voller Stroh, und er
sprach:"Das musst Du noch in dieser Nacht verspinnen. Gelingt es
Dir nicht, musst Du Dein Leben lassen.
"Wenn
sie auch nur eine Müllerstochter ist," dachte der König, "aber
eine reichere Frau finde ich auf der ganzen Welt nicht."
Als
das Mädchen allein war, kam das Männlein zum dritten Mal wieder und
sagte: "Was gibst Du mir, wenn ich Dir noch dieses Mal das Stroh
spinne?"
"Ich
habe nichts mehr, das ich Dir geben könnte," antwortete das
Mädchen.
"So
versprich mir, wenn Du Königin wirst, Dein erstes Kind."
"Wer
weiß, wie das alles noch weitergeht," dachte die
Müllerstochter, und wusste für sich in ihrer großen Not keinen
anderen Ausweg.
So
versprach sie also dem Männchen, was es verlangte.
Das
Männchen spann dafür noch einmal das ganze Stroh zu Gold.
Als
am Morgen der König kam und alles war so, wie er gewünscht hatte,
hielt er Hochzeit mit ihr, und die Müllerstochter wurde eine
Königin.
Ende Teil 1
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