Samstag, 14. November 2015

Unsere Tiere und der Eltern-Kinder-Nachmittag






Gestern kam die stetig wiederholte Frage: "Wann gehen wir denn nun die Fische kaufen?" - "Wenn wir zu lange warten, sind die Fische schon ausverkauft," sagt Mert. Gleich heben sich ein gutes Dutzend Finger: "Darf ich mit? Darf ich mit? Gehen wir heute?"

- Ach ja, das hatte Minna doch völlig vergessen im Tsunami der Aufgaben der letzten beiden Wochen nach den Herbstferien.

Memo to me: Fische kaufen gehen. Aber wann? Und mit wem? So viele werden enttäuscht sein. Ich kann doch nicht mit der halben Klasse im Karstadt "aufschlagen" - oder doch?? Am Nachmittag? Mal sehen. :)

Das Bild oben zeigt "unsere" Fische zusammen mit anderen im Becken bei Karstadt am Herrmannplatz. Dort haben die Mitarbeiter versprochen, sie zum Kauf anzubieten (was auch nicht schön ist, aber immerhin noch besser als andere, schräge Gedanken...), und sie haben ihr Versprechen gehalten, wie man sieht.

Seitdem haben wir nur noch ein Aquarium mit vier Neons und sieben Black-Molly-Mädchen. Es ist da drin merklich ruhiger geworden.

Am Fenster hängen die Spatzen aus der Schulhecke
an den Meisenbommeln und zeigen beim Fressen Kunststücke. Sie kündigen sich immer mit einem leisen Plopp an, wenn beim Anflug die Meisenkugel sacht ans Fenster schlägt....





Altes Bild vom letzten Winter.
Wir hatten auch einmal wochenlang 
einen einbeinigen Spatzen.
So genau beobachten Kinder.
Wir hingen ihm dann stets 
ein paar Kugeln zusammen, 
damit er es leichter hat, Futter zu finden.


Auf der Birke vor dem Fenster sitzen immer schon ein paar und warten, bis auch sie "dran" sind.
Das ist unterhaltsam. Die Fische und die Vögel gehören zu unserem Schulleben dazu. Nicht für jede oder jeden. Aber für nicht wenige Kinder sind sie wichtig.
Und seltsamerweise stört das gar nicht den Unterricht..... (Yeyeye!)

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Wir hatten vorgestern unseren Eltern-Kindernachmittag infolge der Klassenfahrt. Mit Hilfe  einer Fotovorführung konnten die Eltern sich ein besseres Bild von den Abenteuern und Erfahrungen auf unserer gemeinsamen Fahrt machen.
Es waren auch einige kleine (ungeschnittene) Videosequenzen dabei, die den mühsamen und beschwerlichen Prozess des Feuermachens ohne Streichhölzer zeigten.






Die Lehrerin war sehr froh über diese Erfahrung. Sie war 62 Jahre alt geworden, ohne das in ihrem Leben einmal ausprobiert zu haben. Diese Kinder hatten den Grund des  riesigen Evolutionssprunges der Menschheit durch die "Erfindung" der Technik des Feuermachens nun mit acht Jahren schon lebenspraktisch und hautnah erfahren können.




Diese Frage darf man sich ruhig öfter stellen 
und versuchen, sie sich zu beantworten. Das hält jung.


Im fünften Schuljahr, wenn die Vor- und Frühgeschichte der Menschheit, die Steinzeit, "dran" ist, werden sie sich erinnern und die Erfahrungen der Menschen, werden für sie nicht abstrakt oder ganz fern sein.

Einige Kinder, die zielstrebig genug gewesen waren, über ein Thema eigene Texte zu verfassen, trugen ihre Texte vor:

Ich fand die Klassenfahrt schön.
Mir hatte das mit den Perlen gefallen.
Ich fand die Geschichte, wie das Feuer zu den Menschen gekommen ist, schön.
Mein Lieblingsspiel war "Rosa Elefant".
Und ich mag, wenn Feuer verglüht.



Mir haben die Drehschaukeln Spaß gemacht.
Ich mag das Grundstück.
Man kann schöne Sachen machen.

Mir hatte es am meisten Spaß gemacht, als wir die Hütten gebaut haben. Ich mag die Kinder in unserer Gruppe und verstehe mich mit ihnen gut.



Ich hoffe, dass ich so schöne Klassenfahrten noch ganz oft erleben kann.

Ich freue mich trotzdem, wieder zu Hause zu sein!

Lilly







Dieses Blatt möchte Jonina mit nach Hause nehmen.

Jonina hatte vier Themen: Die Hütten, der Sauerklee, das Feuer und einen Teil der Rabengeschichte, die Herr Laurentz uns erzählte, als wir im Kreis um unsere brennenden Feuer herumsaßen. "Wie das Feuer zu den Menschen kam".

Ich kenne wenige SchülerInnen, die so zielstrebig und umfänglich  an eigenen Themen arbeiten wie Jonina. Sie will auch ihre Fotos und Texte in Originalversion wiederhaben. Während der Klassenfahrt schrieb sie täglich DINA4-Seiten lange Texte als Post für ihre Eltern zum Lesen nach der Ankunft auf. Der Inhalt war ihr Geheimnis. Den verriet sie ihrer Lehrerin nicht.


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Während zweier Wochen vor den Ferien und einer guten Woche nach den Herbstferien bereiteten wir den Eltern-Kinder-Nachmittag vor. 



Dieses Bild von Jakob ist doch ganz wunderbar...
Es zeigt Katja beim QiGong

Für das QiGong-Projekt unserer Erzieherin Katja malt Jakob Situationen, wie er sie beim QiGong erlebte.





Das Thema hieß: "Eine Mohnblume im Jahreslauf". Katja und Minna führten das Thema bei den Kindern ein. Jedes Kind wählte eine Situation im Jahreslauf der Mohnblume und stellte sie bildlich in Plakatform dar. Hier malt Pauline ganz versunken an ihrem Bild.



Lilly stellte das Titelblatt her.


So, jetzt ist nach fünf Wochen Pause der bloggerige Schreibfluss wiederhergestellt. Schön. Es hat Freude gemacht, wieder einmal etwas "loszulassen" und in die Welt zu schicken, etwas von unserem anregenden/aufregenden Schullltag.

Bald kommt mehr. Da will noch mehr nach draußen...

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