Geschrieben am Dienstag, 21. Januar 2014
Ja, an das Schreiben muss man sich erst mal wieder gewöhnen. Wenn man länger pausiert hat, dann holpert sich das so zusammen und fließt nicht richtig.
Aber das wird schon werden...
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Der
Dezember war geprägt von einer Auseinandersetzung mit der Behörde über
den angemessenen Umgang mit unseren asbestverbauten Teilen im Gebäude.
Das heißt, ich habe da einen Konflikt gesehen, das Bauamt aber,
unsereins als überhaupt nicht auseinandersetzungsrelevant angesehen, hat
einfach sein Ding an uns, den Betroffenen vorbei, durchgezogen.
Wir,
die Eltern und ich, haben dann eine private Probe machen lassen, sie
war zum Glück negativ. Dann haben viele Eltern und mancher Kollege auch
dafür etwas gezahlt, das war ein schönes Zeichen von Solidarität, für
das ich sehr dankbar bin.
Ich
nehme an, dass die "da oben" an ihren grünen Schreibtischen mit ihren
Ärmelschonern wilhelminische Pickelhauben-Parties machen, denn so viel
Kommunikationsverweigerung ist schon ein Grund zum Nachdenklich-Werden
und Kopf schütteln: In welcher Zeit leben sie eigentlich? Jedenfalls
eher nicht in der heutigen Zeit. Da würde man sich doch für eine
Kommunikation öffnen, wenn Menschen, die von den Folgen der eigenen
Entscheidungen betroffen sind, etwas klären möchten.
Oder
wie kann man sich erklären, dass von dort übermittelt wurde -man redet
ja auch nur mit der Schulleitung, klar - Hierarchie ist Gott! - WIR
seien nicht betroffen... HAHA!! Wir müssen nur unsere Lunge hinhalten,
nicht wahr, betroffen sind wir natürlich nicht. Also, im Ernst, ja??
Wenn
ich MEINEN Beruf so an den lebensweltlichen Fakten vorbei auffassen
würde, dann sollte ich mir mal in einer stillen Stunde ein paar Fragen
stellen...
Das war einfach gruselig anstrengend, und die halben Weihnachtsferien waren erst einmal Krankheit und Genesung.
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Darüber
wollte ich aber gar nicht berichten. Wahrscheinlich kommt es mir nur
wieder hoch, weil jetzt im Februar der nächste Korken kommt: Die zweite
Schulinspektion.
Das
ist ein peinliches Stück, das da gegeben wird. Da kommen ein paar Leute
von der Quantifizierungsfront, die haben ein Schema im Kopf, wie das
alles abzulaufen hat, darin ist enthalten, dass niemandes Wort, das
nicht vorher schon von ihnen in der Struktur vorgesehen ist, irgendwo
zum Tragen kommen könnte, es wird ein Spiel gegeben, wo wir erzwungene
Mitspieler sind, aber es hat uns keiner gefragt, ob wir nicht auch
eigene Gedanken beizutragen hätten. Alles Top-bottom. Sehr demokratisch,
sehr angemessen. Eine Zumutung für jeden wachen Menschen.
Daraufhin
hab ich damals einen Text verfasst, der mir disziplinarische
Kalamitäten einbrachte und mich um 250 Euro für den Verwaltungsrechtler
ärmer machte. Das Geld war gut angelegt, ich hab es nicht bedauert.
Also droht nun schon wieder ein Anlass für einen erhöhten Cortisolausstoß....
Dabei....,
und jetzt bin ich beim Thema, möchte man doch nur in Ruhe, Gelassenheit
und mit genügend Zeit den unterrichtlichen und pädagogischen
Notwendigkeiten nachkommen... - und gerade dies wird immer immer
schwerer.
Ja, das ist mein Thema.
Aber wie komme ich doch noch zum Geburtstag?
Am Wochenende hatten zwei Jungen unserer Klasse Geburtstag. Sie wurden sieben Jahre alt.
"Hoch soll er leben, hoch soll er leben, dreimaaaal Hoch!Hoch! Hoch!"
"Hoch soll er leben, hoch soll er leben, dreimaaaal Hoch!Hoch! Hoch!"
Da hatte Jakob mit seiner Familie zu Hause wahre Kunstwerke geschaffen, und die schauen wir uns jetzt einmal genauer an...
Das ist das Auto!!!Es hat sogar eine Ladefläche für Süßgummis. Ein Pick-up sozusagen.
Dieses ist ein Dampfschiff auf einem Meer von bunten Dragees, flankiert von Marshmallows und Mandarinen. Hammer!
Nach der großen Pause kommt der zweite hammermäßigste Kuchen angefahren:
Wir sind alle sprachlos und haben den Rest des Tages damit zu tun, diesen exorbitanten Köstlichkeiten zu Leibe zu rücken. Was natürlich in einem Tag gar nicht zu schaffen ist.
Furkan und Jakob packen ihr Geburtstagsbuch aus
und Hediye ist ausgiebig damit beschäftigt,
Süßes nach Wunsch zuzuteilen...
Ich bekam von ihr ein Stück vom Auto und die linke Ecke des Spongebob-Kuchens.
Als ich nach Hause ging, dachte ich: "Du wirst drei Wochen lang nichts Süßes mehr essen können...."
(Eigentlich
esse ich normal ohne Eier, Milch und Sahne, aber das konnte ich
ausnahmsweise nun doch nicht ausschlagen, als Jakob mich so nett fragte,
ob ich auch mal was von seinem Kuchen probieren würde.)
Hediye
hatte mit den Kindern nachmittags noch einmal alle Geburtstagslieder
gesungen, und jedes zwei Mal, einmal für Furkan, einmal für Jakob und
alle Kinder fanden, dass das ein wunderschöner Geburtstagsnachmittag
gewesen war!
Vielleicht darf man allen, die dazu beigetragen haben, zum Abschluss noch einmal herzlich "Dankeschön!" sagen?
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