Der Tag begann mit einem Gespräch über Weltuntergang und Apokalypse. "Glaubst Du auch, dass die Welt morgen untergeht?", fragte Bastian mich. "Nee, Du wirst sehen, es geht alles weiter. Wie sollen die Mayas vor xxhundert Jahren gewusst haben, dass "es" gerade morgen ist und nicht nächstes Jahr oder 2050?" Wir sprechen eine ganze Zeitlang über Leute, die sich vorbereiten, so genannte "Preppers". Die Mutter des Amokläufers in Newton/USA soll auch eine solche Person gewesen sein. Sie bauen Bunker, kaufen Vorräte und Überlebensmaterialien und natürlich Waffen, damit ihnen das alles dann keiner wegnimmt...Beim Thema Amoklauf kann man natürlich auch nicht so leicht aufhören zu reden.
Ehrlich mal, was ich glaube, ist, dass die Menschheit eher ohne Mayakalender auf ihren Untergang zutreibt, aus Umweltgründen oder aus Gründen von Kriegen um Rohstoffe, z.B. Wasser und dann die Atomwaffen...Aber das dauert noch länger, wenn es dann käme und das Schönste daran: Man kann etwas dagegen tun.
Alle haben so viel Zeit im Gespräch, schon eine halbe Stunde vergangen, wir sprechen noch über die Heiligen Bücher, Bibel/Koran und im Koran ist die Noahgeschichte auch drin. Die Sintflut, die Sündflut. Keiner drängelt. Die Kinder haben alle Zeit der Welt im Gespräch. Aber war da nicht noch etwas?
Dachte, das wird heute mit dem Backen ganz leicht und freute mich drauf. Doch irgendetwas ist wohl mit diesem Beruf nicht in Ordnung. Ja, das: Er hat mit Menschen zu tun, und die machen immer alles anders als man es sich denkt.
Ehrlich mal, was ich glaube, ist, dass die Menschheit eher ohne Mayakalender auf ihren Untergang zutreibt, aus Umweltgründen oder aus Gründen von Kriegen um Rohstoffe, z.B. Wasser und dann die Atomwaffen...Aber das dauert noch länger, wenn es dann käme und das Schönste daran: Man kann etwas dagegen tun.
Alle haben so viel Zeit im Gespräch, schon eine halbe Stunde vergangen, wir sprechen noch über die Heiligen Bücher, Bibel/Koran und im Koran ist die Noahgeschichte auch drin. Die Sintflut, die Sündflut. Keiner drängelt. Die Kinder haben alle Zeit der Welt im Gespräch. Aber war da nicht noch etwas?
Dachte, das wird heute mit dem Backen ganz leicht und freute mich drauf. Doch irgendetwas ist wohl mit diesem Beruf nicht in Ordnung. Ja, das: Er hat mit Menschen zu tun, und die machen immer alles anders als man es sich denkt.
Gestern, als es noch so viele Mandeln, Nüsse, Oblaten, etc. gab, dachte ich: "Vielleicht will eine Gruppe noch weiter backen?" und fragte. ALLE Finger hoben sich.
Arglos ging ich darauf ein und kaufte heute früh noch den Rest. Wir hatten die ersten beiden Stunden zusammen.
Zuerst: "Müssen wir das Dingsda, dieses Orangeat nehmen? Es schmeckt so komisch. Nein, es schmeckt überhaupt nicht."
Seltsam. Alle Kekse von gestern waren gegessen worden. Alle Beutelchen mitgenommen worden. Wir hatten nach dem Backen zusammen geschmeckt, alle hatten es wunderbar gefunden - und nun das? Gabriele sagte später auch, der Teller sei sofort leer gewesen.
Sie begannen mit dem Backen. Genau wie gestern, nach der Anleitung. Aber nicht mehr so genau. Ein bisschen zu viel Aroma...Nicht mehr so intensiv gerührt. Den Teig nachlässiger auf die Oblaten gestrichen, viel auf den Tischen verkleckert und zum Schluss fingerdicke Reste in den Schüsseln und auf den Kochlöffeln.
Ablecken war früher bei uns Kindern das Höchste gewesen. Niemand wollte hier den Kochlöffel oder den Schneebesen ablecken. Ist es uncool bei Zwölfjährigen? Ja, wahrscheinlich. Das wäre alles im Spülwasser gelandet. Drum leckte ich es ab und mir war später schlecht.
Marie wies ich darauf hin, dass in ihrer Schüssel und an den Löffeln Teig vom Volumen eines Plätzchens klebte. Sie grinste so vor sich hin und ich wurde giftig. Habe mich später für die etwas heftige Ansprache entschuldigt, sie meinte: "Macht nichts, ich bin das gewöhnt." Au weia, das saß. Sie meinte es ernst. So, wie sie es sagte. Aber mich beschämte es ein wenig. Auch, wenn sie es nicht von mir gewöhnt ist. So meinte sie es auch nicht. Aber ich fühlte mich schuldig.
"Mann, sieht das Scheiße aus!" - Die Oblaten waren zum Teil mit spitzen asymmetrischen Zacken bestückt, zum Teil noch blank. "Wer macht so was?" Lucy macht so was. Sie grinste. ( Einmal am Tag darf man etwas so sagen. Ich hatte meines gerade verbraucht. )
Also, es war der Wurm drin. Von der Freude des Vortages war nichts mehr zu spüren. Sie hatten nicht wirklich backen wollen. Sie hatten nur einfach kein Mathe mehr machen wollen und ich hatte das nicht gemerkt.
Die Kekse schmeckten trotz hoher Aromatisierung gut. Alles, was sie morgen nicht mitnehmen, werde ich zu Hause bunkern. Alle Schulleute, die uns eingefallen sind, haben auch schon Tütchen mit Elisenlebkuchen bekommen.
Insgesamt haben wir über dreihundert gebacken.
Es muss immer etwas Neues sein. Dinge, die man schon kennt, die werden als langweilig empfunden, immer so Häppchen und dann zu etwas Neuem springen. Schade.
Dann mache ich einen schnellen Fahrradsprint nach Schöneberg, um das Material zum Kerzenverzieren für morgen zu besorgen.
Dann die Kekse aus der Küche holen. Die beiden Mitarbeiterinnen haben sie für uns gebacken. Vielen Dank!!!
Heute gibt es Königsberger Klopse. Es gäbe auch eine vegetarische Version. Ich könnte eine bekommen.. Ja, gerne! Es schmeckt sehr gut. Leider war es nur ein Klops. Ob die Kinder nachnehmen dürfen? Ich glaube, nicht. Aber dafür können die armen Küchenfrauen nichts. Für weniger als 2 Euro ein Mittagessen? Da sind die Klöße bestimmt abgezählt.
Sitze da schön gemütlich an einer Tischinsel in der aufbrandenden Atmosphäre der allgemeinen Essensausgabe, da setzen sich zwei Kinder dazu. Die eine ist Sally, der andere Samad, sie sind so 3. oder 4. Klasse, glaube ich. Wir kennen uns ein wenig. Ich sitze also an ihrem Tisch, weil sie nicht mitessen. Das ist der Nichtmitessertisch. "Aber Du darfst bleiben," sagen sie und ich bedanke mich.
"Geht es den Schafen gut?", fragt Sally. Daraufhin erzähle ich ein bisschen, wo die Schafe früher an der Schule waren und so. Sally lässt immer die Schafe grüßen und ich richte ihre Grüße stets aus.
"Warum esst Ihr nicht mit?", frage ich die beiden. "Es schmeckt mir nicht", sagt Samad, "und das Kind von einem Cousin von meiner Mutter, das ist beim Essen vergiftet worden." "Aber doch nicht in der Schule." "Doch, in der Schule." "Aber nicht vergiftet, es hat vielleicht Durchfall bekommen, das kann zu Hause auch passieren. Es ist ja nicht tot." "Doch." Samad beharrt darauf, dass das Kind am Schulessen gestorben ist. "Dann hätte ich doch was in der Zeitung gelesen darüber", beharre ich....Na ja, wir gehen dann wieder zum Schafethema über. Sie fragen mich, ob wir mal etwas zusammen filzen könnten. Wir verabreden uns für den ersten Freitag im neuen Jahr im Wollraum. Die beiden sind sehr nette Kinder. Es war eine schöne Unterhaltung mit ihnen beim Essen, mal abgesehen von dem toten Kind. Ich bedanke mich für das nette Gespräch und meine das auch so.
Vielleicht haben ihre Eltern ihren Anteil am Schulessen nicht bezahlt? Vielleicht DÜRFEN sie nicht mitessen?
Dann die Kekse aus der Küche holen. Die beiden Mitarbeiterinnen haben sie für uns gebacken. Vielen Dank!!!
Heute gibt es Königsberger Klopse. Es gäbe auch eine vegetarische Version. Ich könnte eine bekommen.. Ja, gerne! Es schmeckt sehr gut. Leider war es nur ein Klops. Ob die Kinder nachnehmen dürfen? Ich glaube, nicht. Aber dafür können die armen Küchenfrauen nichts. Für weniger als 2 Euro ein Mittagessen? Da sind die Klöße bestimmt abgezählt.
Sitze da schön gemütlich an einer Tischinsel in der aufbrandenden Atmosphäre der allgemeinen Essensausgabe, da setzen sich zwei Kinder dazu. Die eine ist Sally, der andere Samad, sie sind so 3. oder 4. Klasse, glaube ich. Wir kennen uns ein wenig. Ich sitze also an ihrem Tisch, weil sie nicht mitessen. Das ist der Nichtmitessertisch. "Aber Du darfst bleiben," sagen sie und ich bedanke mich.
"Geht es den Schafen gut?", fragt Sally. Daraufhin erzähle ich ein bisschen, wo die Schafe früher an der Schule waren und so. Sally lässt immer die Schafe grüßen und ich richte ihre Grüße stets aus.
"Warum esst Ihr nicht mit?", frage ich die beiden. "Es schmeckt mir nicht", sagt Samad, "und das Kind von einem Cousin von meiner Mutter, das ist beim Essen vergiftet worden." "Aber doch nicht in der Schule." "Doch, in der Schule." "Aber nicht vergiftet, es hat vielleicht Durchfall bekommen, das kann zu Hause auch passieren. Es ist ja nicht tot." "Doch." Samad beharrt darauf, dass das Kind am Schulessen gestorben ist. "Dann hätte ich doch was in der Zeitung gelesen darüber", beharre ich....Na ja, wir gehen dann wieder zum Schafethema über. Sie fragen mich, ob wir mal etwas zusammen filzen könnten. Wir verabreden uns für den ersten Freitag im neuen Jahr im Wollraum. Die beiden sind sehr nette Kinder. Es war eine schöne Unterhaltung mit ihnen beim Essen, mal abgesehen von dem toten Kind. Ich bedanke mich für das nette Gespräch und meine das auch so.
Vielleicht haben ihre Eltern ihren Anteil am Schulessen nicht bezahlt? Vielleicht DÜRFEN sie nicht mitessen?
Anschließend bestreichen wir Erwachsenen im Teamgespräch die Plätzchen. Die Kinder haben gerade Sport und die Mädchen, die es machen wollten, gehen später mit Frau Pollack vom Tierheim Berlin in der Bergmannstraße Spenden sammeln.
Mario meinte, dass er morgen nicht kommt, weil seine Mutter Angst hat. Wegen dem Weltuntergang und dem Mayakalender.
Mario war heute in der Kunststunde richtig schlecht drauf. Er meckerte nur herum und schrieb in die Liste, wo sich Kinder eintragen sollten, die Hilfe brauchen, Blödsinniges hin, z.B. "Asem" oder "Hitler" ein. Warum? Es mache ihm keinen Spaaaß. Er muss zu Lars, dem Kunstlehrer, sehr unhöflich gewesen sein, hörte ich später.
"Asem war's" hört man in der Klasse immer, wenn man fragt: "Wer war das?" Asem ist ein fiktiver Zeitgenosse, der alles Schlimme macht, und wenn etwas schief läuft, dann war es eben Asem gewesen.Erstmal. Mit Augenzwinkern.
XX stand am Waschbecken und vollführte Kopulationsbewegungen hinter einem anderen Jungen, später leugnete er, aber es war so gewesen.
Ich glaube, die schreibe ich beide ins Klassenbuch ein. Zum Reden habe ich jetzt keine Lust mehr. This for that. So geht es auch. XX hat schon wieder angefangen, täglich diesen und jene mit nervigen Aktionen zu ärgern. Der Dämpfer der Klassenkonferenz und die Ordnungsstrafe haben ihre Wirkung schon verloren.
Die eine Schülerin aus der Nachbarklasse habe ich angesprochen, die Fereba als "Neger" bezeichnet hatte. Ich drohte ihr großen Ärger an, wenn sie es nochmal macht.
Sind wir ferienreif? Ich glaube, schon. Diese Jahreszeit ist extrem anstrengend. So wenig Licht, bis 16 Uhr sind die Kinder in der Schule, und dann ist es schon dunkel. Ständig verbringen sie Zeit in beheizten Räumen, sind selten draußen.
Das muss man jetzt einfach akzeptieren.
Wenn jetzt morgen wegen des Mayakalenders keiner kommt, sitze ich bis zum Weltuntergang mit 50 Bioschrippen da....